Teil 23

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Als ich an der Station beim Park aussteige, überkommt mich wieder die Aufregung. Ich freu mich schon so Marcus wieder zu sehen und mit ihm alleine etwas Zeit verbringen zu können. Während ich total in meinen Gedanken versunken bin, laufen meine Beine, wie von allein, dorthin, wo wir uns das letzte Mal auch getroffen haben.
Marcus sitzt auf einer Decke unter einem Baum und steht lächelnd auf, als er mich sieht. "Hello again.", begrüße ich ihn und umarme ihn. "Heyyo", erwidert er und flüstert, nachdem wir uns gelöst haben: "Is he looking?" "Who?", frage ich verwirrt. Anstatt zu antworten, deutet Marcus mit dem Kopf auf den Security-Mann, der ungefähr 15 Meter entfernt, schräg hinter ihm steht. "No he's looking at his smartphone.", sage ich und frage mich, wieso das wichtig ist. "Okay because now I'm going to do something crazy.", kündigt er an und lächelt. Er kommt mir ein Stück näher, stockt dann aber und schaut mir, immernoch schelmisch grinsend, tief in die Augen. Total fasziniert bin ich wie versteinert und schaue nur lächelnd in seine wunderschönen Augen.
Er nimmt meine Hand in seine und beugt dann seinen Kopf zu meinem Ohr, bevor er sagt: "Let's run away..!"
Dort wo sein Atem meine Haut streift, fängt augenblicklich allen an zu kribbeln. Von meinem Hals zieht es sich hoch, bis es bei meinen Lippen angekommen ist, woraufhin ich anfange übers ganze Gesicht zu strahlen. Ein erneuter Blick in seine Augen und ich weiß, mit ihm bin ich zu allem bereit. Ich nicke und wir rennen los. Wir müssen uns beide das Lachen verkneifen, damit uns der Security-Mann nicht hört. Als wir um eine Ecke gerannt sind, bleiben wir stehen und schauen zurück, ob wir schon verfolgt werden. "He seems to be not the best at this work.", sage ich, woraufhin Marcus mich verwirrt anschaut, weshalb ich hinzufüge: "He didn't even noticed that we run away." Da fängt er an leicht zu lachen und stimmt mir zu. Wir drehen uns um und gehen noch einige Schritte weiter, bis wir am Rand von einem Blumenbeet ankommen. Dieses ist umrandet von einer etwa 40 cm hohen Mauer. Marcus setzt sich und lehnt sich an die Mauer und ich tue es ihm gleich. Wir unterhalten uns einige Zeit und ich änder meine Position oft, während Marcus immer noch gleich sitzt und lediglich seine Beine angewinkelt hat. "Do you want to listen to some music?", frage ich, weil ich den ganzen Tag schon einen Ohrwurm habe. "Yeah sure.", antwortet Marcus und kramt schon nach seinem Handy und Kopfhörern. Nachdem er mir einen gegeben hat, steckt er sich den anderen auch ins Ohr. "What do you wanna hear?", fragt er mich glücklich.
"Can I search for it?", frage ich, weil ich ihn überraschen will. Er nickt und gibt mir sein Handy. Erst nach zwei Sekunden wird mir klar, dass ich grade das Handy eines Berühmten in der Handy halte. Als ich das Lied finde, drücke ich auf Play, gebe Marcus sein Handy wieder und warte auf seine Reaktion. Er hat die Augen geschlossen, aber nach den ersten Tönen öffnet er sie wieder und blickt mich gerührt lächelnd an. Es ist This Town von Naill Horan und somit das Lied zu dem er und ich bei unserem letzten Treffen getanzt haben. Beim Refrain fängt er an leise mit zu singen und es klingt einfach nur wunderschön. Auch ich steige mit ein und wir schauen uns lächelnd in die Augen, bis ich etwas beschämt zur Seite schaue. Ich kann nicht sagen warum, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten in seine Augen zu schauen, weil ich immer mehr einen Strudel aus Gefühlen gezogen wurde. Ich darf mich nicht nochmehr in die Gefühle für ihn rein steigern, denn davon habe ich schon zu viele. Aber ich glaube diese Einsicht kommt zu spät, denn ich hab mich in ihn verliebt.
Mir fällt auf, dass ich mir selbst grade das erste Mal eingestanden habe, dass ich verliebt bin. Eigentlich wollte ich das nie, weil das einerseits meine Gefühle nur noch verstärkt und andererseits hatte ich gleichzeitig Angst, dass meine Gefühle nicht "ausreichen" zum Verliebt sein. Ich hatte Angst, dass es nur eine Schwärmerei war. Doch jetzt ist es anders.
Ich drehe meinen Kopf zur Seite und schaue Marcus an. Ja. Ich bin wirklich verliebt in ihn.

Nach dem Lied lassen wir einfach per Zufall bestimmen, was für Lieder kommen. Irgendwann fragt er mich: "Can I hear your favorite german song?" "Ok.", antworte ich, nehme wieder sein Handy und suche nach meinem Lieblingslied. Marcus schaut neugierig zu. "Antje Schomaker- Auf und davon", ließt er mit wundervollem norwegischen Akzent vor. Begeistert nicke ich, weil es einfach unglaublich süß klang.
Als ich es abspiele, bin es dann ich die neugierig schaut. Marcus ist eher konzentriert und lässt sich total auf das Lied ein, während ich mich eher vom Lied tragen lasse. Nach dem das Lied vorbei ist, sagt Marcus: "It sounds nice, but...", er fängt an leicht zu lachen, "... I didn't understand anything." "Shall I mediate?", biete ich an. Nickend stimmt er mir zu.
"It's a song about someone helping her friend who has depression. She is singing that she is always there. And I think there are a lot of beautiful sentences." "I like that song and also that it has such a meaning, but I think I wanna listen again to songs that are happier..." "I agree.", antworte ich lächelnd auf sein Angebot.

Als mir meine aktuelle Position nach einiger Zeit wieder unbequem wird frage ich Marcus etwas schüchtern, ob ich mein Kopf auf seine Beine legen darf. Er streckt seine Beine aus und nickt dann. Kurz gibt es ein durcheinander mit den Kopfhörern, aber das ist auch schnell geklärt. Ich stelle meine Beine angewinkelt auf und schaue in den Himmel, als ich bemerke, wie Marcus vorsichtig durch meine Haare geht. Ich lächle in an, dann schließe ich meine Augen und genieße die Zeit mit ihm. Ab und zu nicke ich mit dem Kopf im Takt der Musik. Als ich nach einiger Zeit meine Augen wieder öffne und Marcus anschaue, grinst dieser mich mit einem großen Lächeln an. "What?", frage ich etwas verwirrt. "Nothing.", antwortet er immernoch verzückt grinsend.

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So jetzt wie versprochen der längere Teil. Auch wenn er etwas spät kommt, hoffe ich er gefällt euch.
Ich bin immer noch nicht ganz zu frieden, aber besser wird es denke ich nicht...

Kleines Storytime:
Ich habe lange überlegt, ob ich die Lieder wirklich so ausführlich sage, aber es sind Lieder die mir diesen Sommer sehr viel bedeutet haben. Ich habe schon das ein oder andere schöne Lied gefunden, das in einer FF genannt wurde und dachte mir dann, dass ich euch vielleicht auch inspirieren kann :)

first sight /marcusandmartinus ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt