Teil 27

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Unter der Dusche werde ich so richtig wach. Irgendwie ist es immer so. Egal wie müde oder wach ich bin, dusche ich werde ich wach und fühle mich fit für den Tag. Kurzfristig beschließe ich auch noch schnell meine Haare zu waschen, obwohl sie eigentlich noch gut aussehen, aber da ich nicht weiß, wo wir essen gehen, nöchte ich doch lieber etwas schicker aussehen.
Als ich fertig bin und mit Handtüchern umwickelt in mein Zimmer gehe, hat Anna schon meinen kompletten Schrank auf meinem Bett verteilt und sagt aufgelöst: "Ich find einfach nichts was mir gefällt..." Ich schaue in meinen Schrank und stelle begeistert fest, dass doch noch Klamotten drin sind. Dann schaue ich wieder aufs Bett um mir einen Überblick zu verschaffen, was Anna schon so angeschaut hat. Ich schlage ihr verschiedene Sachen vor, die sie aber alle ablehnt. Nebenbei stelle ich mir auch mein Outfit zusammen, was sich nicht als sonderlich schwer erweist, weil ich sofort ein gutes Gefühl habe bei meinem kurzen Einteiler. Ich hab ihn so geliebt, aber irgendwie lange nicht mehr angehabt. Bei dem Gedanken fällt mir was ein. Ich laufe zu meinem Schrank und suche bei den Kleidern nach einem luftigen Sommerkleid, bei dem ich mir vorstellen kann, dass es Anna gut gefällt.
Als ich es ihr zeige wirkt sie positiv und geht sich umziehen. Auch ich ziehe mich schnell um und schon kommt Anna auch schon wieder ins Zimmer. Wie beide mustern uns gegenseitig bis wir beide gleichzeitig nicken. "Das ist es.", sage ich zu meiner besten Freundin, denn ihr steht mein knöchellanges Kleid einfach wunderbar.
Schnell suchen wir und noch passende Handtaschen, aber das ist sehr einfach, weil ich nicht wirklich viele besitze. Anna entscheidet sich für eine kleine Ledertasche mit einem dünnen Band, zum quer über den Körper hängen.
Ich dagegen suche mir eine Clutch aus, die ich zu Weihnachten von meinen Eltern geschenkt bekommen hab. Ich fand sie irgendwie immer zu schick, um sie zu tragen, aber für heute passt sie genau. Anna schaut etwas zweifelnd auf meine Tasche: "Sel. Also die sieht zwar wunderschön aus und passt auch super zu dem dunkelblau von deinem Jumpsuit, aber willst du die echt immer in der Hand tragen? Ist das nicht etwas unpraktisch?" Ohne etwas zu sagen öffne ich die Tasche und hole ein goldenes Metallkettechen, das an vorher versteckten Schlaufen befestigt ist, raus und zeige es Anna grinsend. "Ok.Ok. Ich hab nichts gesagt", sagt sie lachend und dreht sich, die Hände erhoben, als würde sie sich ergeben, von mir weg.
Ich setzte mich an meinen Schminktisch und schalte die Tageslichtlampe ein. Ich suche mir mein Make-up für heute zusammen, als Anna sagt: "Verdammt. Mein Make-up. Ich hab nen anderen Hautton als du." "Wie wärs wenn du einfach zu dir rübergehst?", schlage ich scherzhaft vor, weil ich ganz genau weiß, dass Anna da überhaupt keine Lust zu hat. "Hehehe.", antwortet sie ironisch, weil die mich genau durchschaut hat. Ich drehe mich zu ihr um und sage: "Komm mit. Ich glaube meine Mom hat nen relativ passenden Hautton für dich." "Aber darf ich denn einfach..." "Keine Widerrede!", unterbreche ich meine beste Freundin. "Außerdem was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß...", fahre ich verschmitzt lächelnd fort.
Als dann auch kurze Zeit später Make-up für Anna organisiert ist, machen wir uns beide frisch. Wir sind beide eher die natürlichen Typen, weshalb wir nicht lange brauchen und recht schnell fertig sind. "Oki wollen wir schon mal los?", frage ich. "Eigentlich ist noch ein bisschen Zeit, aber du kennst mich ja.", füge ich noch hinzu. Nachdem Anna auf ihr Handy geschaut hat fragt sie mich: "Wie lange brauchen wir nochmal bis zum Treffpunkt?" "Wir müssen unsere Straße lang, vorne links und dann nochmal zwei Querstraßen weiter. Da an der Ecke wollten sie uns abholen und dann fahren wir gleich weiter... Also ich schätz mal wir laufen so zwischen 10 und 15 Minuten." "Ja ok dann lass uns schon mal langsam Schuhe anziehen gehen... Oder warte!", fällt ihr ein, "Was nimmst du alles mit in deiner Tasche?" "Handy, Portemonnaie und Schlüssel...", zähle ich auf, "und dann noch mein farbloses Puder. Ach und Deo wollte ich noch einpacken. Danke, dass du fragst- das hätte ich glatt vergessen." "Ähm warte, Selena. Soll ich das nicht einpacken? Passt bei mir besser rein und wir nehmen das doch eh beide." "Ja klar. Danke.", stimme ich Annas Idee zu.
"Ok komm dann lass uns jetzt runter gehen.", schlägt Anna vor. "Was ziehst du für Schuhe an?", fragt sie mich dann. "Ich denke einfach meine weißen Sneaker von gestern... Und du?", gebe ich die Frage zurück. "Hmm ich hatte an was höheres gedacht. Was denkst du?" "Schwierig. Also ich denke nen bisschen Absatz geht, aber nicht dass du dann die Größte bist." Klar sind Marcus und Martinus echt nicht klein, aber wie beide halt auch nicht. Wir sind beide so um die 1.72, weshalb ich mein letzten Satz auch eher als Witz meinte, denn so einen Absatz würde Anna sowieso nicht anziehen. "Bin ich das nicht sowieso?", fragt Anna mich mit einem Augenzwinkern. Ich schaue sie wahrscheinlich grade genau so verwirrt an, wie ich bin, denn ich brauche eine Sekunde bis ich verstehe, dass sie die Größte im Sinne von die Beste meinte. Ich nicke nur und umarme sie kurz.
Letztendlich hat Anna sich matt-schwarze Sandalen ausgesucht, die einen knapp vier cm hohen Absatz haben. Ich habe sie irgendwann mal von meiner Tante mitgebracht bekommen, die meinte sie zieht die Schuhe sowieso nicht an.
Ich schnappe mir noch meine Jeansjacke vom Haken und wir gehen los.
Draußen werden mir meine Haare, die ich heute komplett offen trage, da sie nach dem Waschen leicht lockig fallen, sofort ins Gesicht geweht. Anna hatte damit keine Probleme, sie hat ihr blonden Haare leicht zurückgesteckt, sodass ihr nichts ins Gesicht fliegen konnte. Glücklicherweise verzieht sich der Wind aber schnell, sodass meine Haare nicht aussehen, als hätte ich in eine Steckdose gefasst.
Zwei Kreuzungen später sind wir bei unserem Ziel angekommen und warten aufgeregt. Anna holt ihr Handy raus und geht, wenn ich es richtig sehe auf Snapchat und macht ein Bild von der Kreuzung für Ihre Story. Ich habe derweil auch mein Handy rausgeholt, um nachzuschauen, ob Marcus mir geschrieben hat. Allerdings ist das überflüssig, da Anna mich auf einen schwarzen Van aufmerksam macht, der auf uns zu fährt. Wir treten einige Meter zurück, als der Van wirklich vor uns zum stehen kommt. Die hintere Tür geht auf und die Zwillinge kommen nacheinander raus. Martinus kommt auf mich zu und umarmt mich kurz: "Hey how are you?", fragt er mich. Als wir uns lösen antworte ich: "I'm fine, thanks. What about you?" "Same.", antwortet er knapp, denn Marcus, der vorher kurz Anna umarmt hat, kommt jetzt auf mich zu. Im Augenwinkel sehe ich wie Anna etwas unsicher vor Tinus steht, aber er schließt sie einfach in seine Arme. Ich bekomme noch mit wie er fragt: "And what about you, Anna, how are you?", bevor Marcus mich grinsend anschauend in eine Umarmung zieht. "I'm so happy. Thank you Marcus.", flüster ich leise. "I'm happy when you are.", flüstert er unglaublich süße Worte zurück. "Come on. Jump in. Or do you want some fans joining our lunch?", ruft Martinus aus dem Van hinaus. Er und Anna sind offensichtlich schon eingestiegen, ohne dass wir es bemerkt haben.

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Und das Kapitel wurde länger und länger... Mittlerweile sind es 1221 Wörter. Zum Vergleich das Letzte hatte 499 Wörter. Aber irgendwie wollte ich, dass genau dort der Cut kommt.
Als kurze Info ich werde das Kapitel wahrscheinlich nochmal überarbeiten, da ich nicht nochmal drübergelesen hab bzw. nach Rechtschreibfehlern geschaut hab... Inhaltlich wird sich aber nichts ändern. Habt noch einen schönen Abend!

first sight /marcusandmartinus ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt