Kapitel 1 Einzug

8.2K 253 96
                                    

Manu und Maurice sind beste Freunde, seitdem sie denken können.
Manuels Familie wohnt eine Etage über der von Maurice. Und sein Zimmer liegt direkt über dem seines besten Freundes.

Beide sind 16 Jahre alt und besuchen die 10. Klasse. Dort haben sie auch dieselben Probleme mit ihren Mitschülern. Der Grund dafür, beide sind schwul und werden dafür schon einige Zeit heftig gemobbt. Manuel trifft es häufiger, da er offen zu seiner Homosexualität steht. Auch seine Mutter weiß Bescheid, während es Maurice bisher nur Manu gestanden hat, dass er auf Jungs abfährt.

Maurice hatte bisher noch nie eine Beziehung und war tatsächlich auch noch nie ernsthaft verliebt.
Manu dagegen war bis vor einem halben Jahr mit einem Jungen zusammen gewesen, der ihn nach 5 Monaten Beziehung betrogen und danach verlassen hat,  Darunter hatte er ziemlich gelitten.

Die zwei besten Freunde lieben Videospiele und gehen in ihrer Freizeit nicht viel aus dem Haus. Sie haben ein paar wenige Internetfreunde, ansonsten sind sie sich beide genug und hängen den ganzen Tag zusammen. Oftmals auch nachts, wenn entweder Manu bei Maurice oder umgedreht, Maurice bei Manu pennt.

Manu hat drei ältere Brüder und eine Schwester, die aber bis auf Sebastian alle schon ausgezogen sind und da dieser die meiste Zeit bei seiner Freundin wohnt, ist Manu meist mit seiner Mutter alleine.

Bei Maurice sieht es anders aus. Er ist der älteste und hat noch 3 jüngere Geschwister, eine Schwester und 2 Brüder.

In der Wohnung gegenüber von ihm wohnt seit einem halben Jahr Claus. Dieser hat schon lange ein Auge auf Manu geworfen, was der allerdings nicht weiß.

PoV Claus:

Heute zieht Zombey bei mir ein.
Pünktlich um 11:00 Uhr hupt es und als ich aus dem Fenster schaue, sehe ich ihn neben einem Transporter stehen und mir zuwinken. Sein Onkel hat ihn gefahren und lädt gerade die wenigen Möbel und Kartons ab, die Micha mitbringt. Ich mache mich auf den Weg nach unten, um beim Tragen zu helfen.

Er braucht nicht viele Möbel, nur Bett, Schrank und Schreibtisch für sein Zimmer. Die restlichen Möbel in Küche, Bad und Wohnzimmer bleiben hier, wenn ich in ein paar Wochen ausziehe. Nur meine persönlichen Sachen nehme ich dann mit in meine Studentenbude.

Micha hat schon einen Nachmieter gefunden, der dann mein leeres Zimmer bezieht. Paluten. Das passt.

Ein bisschen traurig bin ich schon darüber, dass ich bald umziehe. Dann kann ich nämlich Manuel nicht mehr sehen. Den Jungen, der eine Etage weiter oben wohnt und den ich ziemlich heiß finde.

Nachdem ich Zombey und seinen Onkel begrüßt habe, schnappe ich mir einen Karton und trage ihn nach oben, Micha folgt mir mit einer weiteren Kiste.

Als wir auf meiner Etage ankommen, steht Manu vor der Tür meiner Nachbarwohnung und sieht uns neugierig an. Dort wohnt sein bester Freund, der gerade mit einem genervten Gesichtsausdruck öffnet und uns dann erschrocken anschaut.
"Hallo", sagt Manu und betrachtet Micha mit unverhohlener Neugierde.
"Hi", erwidere ich und lächel ihn verträumt an. Sein Blick fällt auf mich und er grinst, was mein Herz sofort schneller schlagen lässt. Nervös fummel ich meinen Schlüssel ins Türschloß.

PoV Zombey:

Wir tragen gerade die ersten Umzugskartons in Claus' Wohnung, da höre ich ein "Hallo" und bemerke, wie mich ein schmaler Junge, mit braunen schulterlangen Haaren neugierig mustert. Ich nicke ihm freundlich zu, bevor mein Blick auf den Jungen dahinter fällt, der mich erschrocken ansieht.

Er hat blonde, ebenfalls längere Haare, die etwas verstrubbelt aussehen, als wäre er gerade erst aufgestanden.
"Niedlich", denke ich und zwinkere ihm zu, bevor ich Claus Wohnung betrete.

"Komm endlich rein!", höre ich eine süße Stimme zischen und als ich mich noch einmal umdrehe, sehe ich nur noch, wie die Tür ins Schloß fällt.

"Wer war das denn?", frage ich Claus, während ich ihm in mein neues Zimmer folge.
"Der blonde ist Maurice, er wohnt mit seiner Familie direkt nebenan. Der andere wohnt über ihm und heißt Manuel", beim letzten Wort leuchten Claus' Augen auf und er grinst mich blöd an.
Als ich ihn schmunzelnd betrachte, räuspert er sich schnell und sagt: "Ähm ja, herzlich willkommen. Wollen wir den Rest hochtragen?"

PoV Maudado:

Manu ist mal wieder unmöglich! Wie kann man nur so neugierig sein?

Ich hatte auch das Hupen vorm Haus gehört, ich wurde davon geweckt und als Sekunden später mein Handy klingelte, wusste ich sofort, dass es Manu war.

"Es zieht jemand Neues ein", sagte er aufgeregt, "Aber ich frage mich wo? Es ist doch gar keine Wohnung frei."
Ich ließ ihn einfach plappern, denn ich fand es jetzt nicht so aufregend. Hier zieht immer mal jemand ein oder aus.

"Da ist dein Nachbar! Maurice, hörst du mir überhaupt zu?", Manu schrie mich halb an, "Der Typ zieht bei dir nebenan ein."
Hä? Was für ein Typ?
Ich versuchte unauffällig aus dem Fenster zu schauen und konnte sehen, wie mein Nachbar jemanden begrüßte. Er umarmte ihn gerade und so konnte ich nicht viel erkennen.

"Ich komm runter!", hörte ich Manu.
"Nein, warte doch...", versuchte ich zu protestieren, denn ich war ja gerade erst aufgestanden und nicht sicher, ob ich schon wach bleiben wollte, aber er hatte schon aufgelegt.

Kurz danach klopfte es und ich öffnete genervt die Wohnungstür, als ich sah, dass mein Nachbar mit einem Fremden die Treppe hoch kam. Beide trugen einen Umzugskarton.
Manu grüßte und versteckte seine Neugierde kein bisschen.
Peinlich berührt sah ich zu meinem vermeintlich neuen Nachbarn auf. Er sah echt gut aus. Als er mir plötzlich zuzwinkerte, beschleunigte sich mein Herzschlag.

"Komm endlich rein!", ich packte Manu am Arm und zog ihn in meinen Flur. Schnell schloss ich meine Wohnungstür und ging in mein Zimmer, während Manu sofort am Türspion hing und weiter die Lage checkte.

"Du bist unmöglich", kopfschüttelnd mustere ich meinen besten Freund als er endlich in meinem Zimmer auftaucht. Aber er grinst mich nur frech an und sagt: "Nein, ich bin nur neugierig."

"Interessiert dich denn gar nicht, wer nebenan einzieht?", fragt er, während er schon wieder am Fenster hängt.
Ich zucke nur mit den Schultern und lege mich wieder ins Bett.
"Ob die zusammen sind?", fragt er nach einer Weile grinsend und lässt sich neben mir fallen.
"Glaube ich nicht", erwidere ich, "Sie haben sich jedenfalls nicht geküsst zur Begrüßung."
Enttäuscht sieht Manu mich an und ich muss lachen.

Manu findet homosexuelle Pärchen ganz toll und freut sich immer, wenn er eins sieht. Ein schwules Paar in unserem Haus, dass würde ihm gefallen....

Ja, Manu steht auch offen zu seiner eigenen Homosexualität und hasst jegliche Diskriminierung.

Bei mir sieht es ein wenig anders aus. Ich bin zwar auch schwul, aber versuche es zu verstecken.
Der einzige, bei dem ich offen sein kann, ist Manu.

Na gut, er hat mir auch keine andere Wahl gelassen und hatte mich so lange genervt, bis ich es endlich zugegeben habe. Aber es tut gut mit ihm darüber reden zu können.

Mit meinen Eltern kann ich das nicht. Die sind zwar voll in Ordnung, aber ich befürchte, sie wären enttäuscht. Obwohl sie sich Manu gegenüber immer sehr tolerant geben, lästern sie manchmal hinter seinem Rücken.

Ich seufze.
"Der sah ganz gut aus oder?", Manu betrachtet mich neugierig.
"Wen meinst du?", frage ich scheinheilig, weil ich genau weiß, worauf er anspielt.
"Dein neuer Nachbar!", jetzt grinst er auch noch.
"Kann sein", sage ich ausweichend.
"Ha!", macht Manu und fasst mein Kinn, um mein Gesicht zu ihm zu drehen, "Ich weiß doch, dass das genau dein Typ ist."
"Du spinnst doch!", ich reiße mich von ihm los und merke, wie ich rot werde.

"Ich muss mal", sage ich und sprinte ins Bad. Ich haue mir erstmal kaltes Wasser ins Gesicht, um die roten Wangen loszuwerden.

Ja, er sah nicht schlecht aus und mit seinen längeren braunen Haaren und der sportlichen Figur, war er genau mein Typ. Aber dass er mir gefällt, brauch Manu ja nicht wissen. Das könnte sonst peinlich werden...

Nebenan! ~ Kürbistumor ~ Zomdado ~ Germanletsplay ~ Paluten ~ Zombey ~ MaudadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt