Kapitel 68 Willkommen?

2K 135 138
                                    

PoV Manu:

Ich bin total gestresst.
Gleich werde ich Patricks Eltern kennenlernen und vor einer Stunde habe ich mir meine Cola über die Jeans gekippt. Es ist zwar inzwischen getrocknet, trotzdem sieht man einen Fleck.
Nervös wippt mein Bein auf und ab.
"Manu, ganz ruhig! Meine Eltern sind wirklich sehr nett. Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen machen", versucht Patrick mich zu beruhigen.
"Guck doch mal, wie ich aussehe! Und was, wenn sie mich nicht mögen?", frage ich angespannt, "Immerhin wussten sie bis vor wenigen Tagen nicht einmal, dass du einen Freund hast!"

Ich sehe die Unsicherheit in Palles Blick und werde noch nervöser.
"Meine Eltern sind moderne, aufgeschlossene Menschen und werden sicher kein Problem damit haben!", sagt er entschlossen und ich frage mich, wen er damit eigentlich zu beruhigen versucht.

"Lass uns reingehen", er steigt aus und ich öffne seufzend die Beifahrertür. Dann holen wir unser Gepäck aus dem Kofferraum und laufen zur Eingangstür des Einfamilienhauses, vor dem wir geparkt haben.
Ein freundlich aussehender Mann öffnet die Tür und bekommt strahlende Augen, als er meinen Freund erblickt.
"Patrick!", sagt er nur und zieht seinen Sohn in die Arme.
"Papa!", entgegnet dieser und erwidert die Umarmung.
Hinter ihnen taucht eine Frau auf. Das muss seine Mutter sein. Auch sie umarmt ihn sichtlich erfreut: "Ich freue mich so, dass du uns mal besuchst."

"Ich freue mich auch euch zu sehen", sagt er breit grinsend, "Und ich möchte euch meinen Freund vorstellen. Das ist Manuel."
Er macht einen Schritt zur Seite und lächelt mich aufmunternd an.
Zwei Augenpaare betrachten mich neugierig.
"Hallo", sage ich schüchtern und kann die Überraschung in ihren Minen erkennen. Ich spüre, dass ich rot werde.

"Hallo Manuel. Schön Sie, äääh dich kennenzulernen. Ich bin Heike", begrüßt mich Patricks Mama offensichtlich verwirrt. Und auch sein Vater sieht skeptisch aus, als er mir die Hand reicht: "Moin. Roland. Willkommen."
Nett scheinen sie wirklich zu sein, aber ich habe das Gefühl, dass sie etwas anderes erwartet haben und fühle mich unwohl.

"Na komm Schatz", fordert mich Patrick auf, das Haus zu betreten. Mit gesenktem Blick ergreife ich mein Gepäck und folge ihm unsicher.
"Bringt ruhig erstmal euer Gepäck ins Gästezimmer. Nach der langen Fahrt wollt ihr euch sicher ein bisschen frisch machen", schlägt Heike vor und ich werde noch röter. Natürlich hat sie den Fleck auf meiner Jeans bemerkt.

"Und? Wie findest du sie?" fragt Patrick, nachdem wir unser Gepäck abgestellt haben.
"Nett", antworte ich bedrückt und krame in meiner Tasche nach einer frischen Jeans, während er auf dem Bett sitzt und sich die Schuhe auszieht.
"Das wird schon", sagt er aufmunternd und sieht mir dabei zu, wie ich versuche aus meiner vollgekleckerten Hose zu kommen.
"Ich glaube, sie können mich nicht leiden", erwidere ich unglücklich, nachdem ich es endlich geschafft habe.

"Quatsch. Sie müssen dich nur richtig kennenlernen. Glaub mir Schatz, alles wird gut", er winkt mich zu sich.
Seufzend gehe ich näher und lasse mich auf seinen Schoß ziehen.
"Ich liebe dich Schatz. Und meine Eltern werden schon noch merken, was für ein toller Mensch du bist", sagt er zärtlich und gibt mir einen Kuss auf den Kopf.

Ich bin mir da nicht so sicher und würde am liebsten dieses Zimmer bis Freitag nicht mehr verlassen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich bin mir da nicht so sicher und würde am liebsten dieses Zimmer bis Freitag nicht mehr verlassen.
Vier Nächte werden wir hier schlafen. Erst dann fahren wir endlich zu Maurice und Micha. Ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, dass wir wieder abreisen. Ich fühle mich hier nicht wohl. Aber ich behalte diese Gedanken für mich, weil ich weiß, wie sehr Patrick sich auf seine Eltern gefreut hat.

"Ich sollte mich mal anziehen", murmel ich und verlasse seinen Schoß.
"Du hast Recht", sagt er lächelnd, "Dann können wir wieder nach unten gehen."
Ich seufze. Muss ja wohl sein!
"Schatz, ich müsste mal aufs Klo", verlegen zupfe ich an seinem Arm, als wir die Treppe zum Erdgeschoss erreichen.
"Das Bad ist gleich hier", er zeigt auf eine Tür hinter mir, "Komm dann einfach runter."

Am liebsten würde ich ihn bitten zu warten, aber das würde er sicher kindisch finden, also nicke ich nur und gehe ins Bad.
Hier sieht alles so toll aus. Seine Eltern haben bestimmt viel Geld.
Nachdem ich meine Blase entleert habe, betrachte ich meine roten Wangen im Spiegel.
Vom Aussehen her bin ich das komplette Gegenteil von Patrick. Er hat einen schicken Kurzhaarschnitt, breite Schultern, starke Arme und wirkt selbstsicher.

Ich bin ein Lauch, viel zu dünn, blasse Haut und die Haare lang wie ein Mädchen. Die geröteten Wangen zeigen dazu noch deutlich meine Unsicherheit.
Kein Wunder, dass seine Eltern so überrascht aussahen.
'Ist mir doch egal', trotzig starre ich mein Spiegelbild an, 'Patrick gefalle ich und das ist das Wichtigste!'
Ich straffe meine Schultern und mache mich auf den Weg nach unten.
Im Flur angekommen, überlege ich, wo ich hin muss. Am besten, ich folge einfach den Stimmen.

".... bist du dir da ganz sicher?", höre ich die Stimme von Patricks Mutter und bleibe schlagartig stehen.
"Ja Mama, warum fragst du?", kichert mein Freund.
"Wie alt ist er?", hakt sie nach.
"Das würde ich auch gern wissen!", mischt sich sein Vater ein. Ein ungutes Gefühl macht sich in meinem Bauch breit.

Patrick seufzt.
"16! Er ist 16!", gibt er schließlich zu.
"Um Himmels Willen Patrick! Das kann doch nicht dein Ernst sein! Er ist doch noch ein Kind!", redet Heike auf ihn ein.
"Ist das überhaupt erlaubt?", fragt Roland.
"Was? Natürlich... hä? Warum nicht?", Patrick klingt verwirrt und am liebsten würde ich ihn auf der Stelle in den Arm nehmen, aber ich bin unfähig, mich zu rühren.

"Bist du dir sicher?", höre ich Roland fragen, "Ich google das mal!"
Schritte nähern sich.
"Was soll das?", ruft mein Freund empört, "Da brauchst du nichts googeln! Ich liebe Manu und es wäre mir auch scheissegal, wenn es verboten wäre."
"Jetzt reg dich doch nicht auf", sagt Heike beschwichtigend, "Wir meinen es doch nur gut."

In dem Moment kommt Palles Vater um die Ecke und bleibt abrupt stehen, als er mich sieht. Schweigend starren wir uns an.
"Wir lieben uns. Und es ist mir egal, ob ihr was dagegen habt!", höre ich Patrick aufgebracht sagen und dann kommt er ebenfalls um die Ecke.
Erschrocken sieht er mich an: "Schatz! Seid wann stehst du hier?"
Ich zucke mit den Schultern und versuche, mir nichts anmerken zu lassen.
Doch Palle kommt mit einem bedauernden Blick auf mich zu: "Es tut mir leid Liebling..."
Doch noch ehe er bei mir ist, drehe ich mich um und renne davon. Die Treppen nach oben und schließe mich im Badezimmer ein.

Ich wusste es! Sie können mich nicht leiden! Sie haben etwas dagegen, dass wir ein Paar sind und werden versuchen, es Patrick auszureden. Heiße Tränen schießen mir in die Augen und mein Magen verkrampft sich.

"Schatz? Mach bitte die Tür auf!", ich höre ihn klopfen und rufen, aber ich kann nicht zu ihm gehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

"Schatz? Mach bitte die Tür auf!", ich höre ihn klopfen und rufen, aber ich kann nicht zu ihm gehen.
Seine Eltern mögen mich nicht. Sie wollen mich nicht als Partner ihres Sohnes.
Wegen mir hat er sich mit seinen Eltern gestritten, obwohl er sich so auf sie gefreut hat. Und sie sich auf ihn.
Ich bin der Grund, warum sich jetzt keiner mehr freut.
Ich bin eine einzige Enttäuschung!

Nebenan! ~ Kürbistumor ~ Zomdado ~ Germanletsplay ~ Paluten ~ Zombey ~ MaudadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt