Kapitel 69 Kind?

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PoV Palle:

"Manu! Jetzt mach endlich die Tür auf! Was soll das denn jetzt?", besorgt klopfe ich gegen die Badezimmertür meiner Eltern, aber er lässt mich nicht rein.
Er antwortet mir auch nicht. Das Einzige, was ich höre, ist sein verzweifeltes Schluchzen.

"Hat er sich etwa im Bad eingeschlossen?", meine Mutter sieht mich ungläubig an.
Mir ist klar, dass sie ihn jetzt noch kindischer finden wird, aber was soll ich denn machen?
"Ja, hat er!", entgegne ich genervt, "Und ich kann ihn auch verstehen!"
"Aber Patrick! Wir haben es doch nicht böse gemeint!", sagt sie vorwurfsvoll.
"Mama, bitte lass mich das hier alleine klären! Geh bitte nach unten!", ich muss mich zusammenreißen, um ruhig zu bleiben.

Ich glaube ihr, dass sie es wirklich nicht böse gemeint haben, aber Manu hatte vorher schon riesige Angst davor, dass sie ihn nicht mögen und dann muss er hören, wie sie sich über sein Alter beschweren.
Er tut mir richtig leid. Er kann ja nichts dafür, dass er noch so jung ist. Ich hätte meine Eltern besser vorwarnen müssen.

Jetzt ist es aber so wie es ist und ich muss versuchen, Manu wieder aus dem Bad zu bekommen.
Nachdem meine Mutter gegangen ist, klopfe ich erneut gegen die Tür: "Liebling, bitte lass mich rein. Ich mache mir Sorgen."
Ich lausche und tatsächlich kann ich eine Bewegung vernehmen und kurz darauf öffnet sich die Tür.
Ich trete ein. Manu drückt ganz schnell die Tür wieder zu, verschließt sie und lässt sich auf den Boden sinken.

"Schatz, es tut mir leid

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"Schatz, es tut mir leid. Meine Eltern haben es nicht so gemeint", sage ich entschuldigend.
Er hebt den Kopf und sieht mich verheult an: "Sie hassen mich!"
"Nein! Das ist doch gar nicht so. Sie waren scheinbar etwas erschrocken darüber, dass du noch so jung bist", versuche ich ihn zu besänftigen.
"Aber sie stellen sich etwas anderes für dich vor! Nicht sowas wie mich!", den letzten Satz presst er mit angewiderter Stimme hervor. Scheiße! Es geht ihm wirklich sehr nahe.

"Schatz, ich bin mir sicher, wenn sie dich erst richtig kennengelernt haben, werden sie dich genauso toll finden, wie ich", einladend breite ich meine Arme aus.
Aber Manu schüttelt trotzig den Kopf: "Ich möchte sie nicht mehr kennenlernen!"
Es sticht kurz in meinem Herz und Enttäuschung breitet sich in mir aus.

Ich hatte mich so sehr auf die Tage bei meinen Eltern gefreut. Da wir uns das letzte Mal vor einem halben Jahr gesehen hatten, war die Sehnsucht, mal wieder Zeit mit ihnen zu verbringen, recht groß geworden.
Ich hatte mir alles so schön vorgestellt. Dass sie Manu kennenlernen und ich ihm zeige, wo ich aufgewachsen bin und wir gemeinsam ein bisschen was unternehmen.

Und jetzt kam alles anders! Manu weigert sich, nochmal auf meine Eltern zuzugehen. Und ich kann es ihm nicht mal verübeln. Ich habe nur Angst, wenn wir es nicht jetzt noch einmal versuchen, dass es dann gar nichts mehr wird und er und meine Eltern nie etwas miteinander zu tun haben möchten.
Und da ich aber gern mein Leben mit Manu verbringen möchte, wäre das für mich wirklich schlimm.
Denn ich liebe auch meine Eltern sehr und würde sie gern häufiger sehen, als in der letzten Zeit.

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