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Kapitel 13 Was soll ich tun?

PoV Manu:

Schniefend sitzt Maurice auf meinem Bett und ich warte darauf, dass er mir erzählt, was passiert ist.

Er atmet noch einmal tief durch und sagt dann: "Also zuerst lief alles gut. Ich habe ihn geküsst. Also so, wie du es gesagt hast..."
Habe ich das?
Ich mag den Gedanken nicht, dass er Micha so geküsst hat, wie mich, aber ich nicke ihm verständnisvoll zu.
"Dann hat er den Spieß umgedreht und hat mich stürmisch geküsst", redet er weiter und ich muss schlucken.
"Und dann", erzählt er weiter, "Oh Manu, dann hat er mich gestreichelt, also so unterm Shirt und wow, das hat sich unglaublich gut angefühlt..."

Verdammt! Ich will das nicht hören!!!! Was ist denn nur los mit mir? Ich muss ihm doch zuhören und für ihn da sein!

"Und dann wollte er mir mein Shirt ausziehen und ich bin weggerannt!", trotzig guckt er mich an.
"Wie weggerannt?", frage ich nach.
"Na einfach weggerannt!", wiederholt er sich, "Ich habe ihn von mir geschubst und bin weggerannt. Zu dir!"

"Ach Maurice", sage ich und muss lachen, "Du bist ne Maus."
Er schiebt schmollend seine Unterlippe nach vorn.
Ich sehe auf seine Lippen, aber reiße mich dann zusammen und sage: "Früher oder später wird er es eh sehen."

Maurice schüttelt heftig den Kopf.
"Was willst du machen?", frage ich, "Dich nie vor deinem Freund ausziehen?"
"Ja!", sagt er trotzig und ich muss schmunzeln.

"Ich glaube nicht, dass Micha das auf Dauer gefallen wird", gebe ich zu bedenken.
"Ich weiß", jammert er rum, "Aber was soll ich denn machen?"
"Aufhören, dir so einen Kopf zu machen!", sage ich jetzt etwas strenger,  "Dann sieht er es eben! Na und! Wenn er dich liebt, dann liebt er dich auch mit deinen Narben...", Maurice zuckt zusammen, als ich es ausspreche, "Und wenn er damit ein Problem hat, dann ist er einfach nur dumm!"

Erneut schluchzt er auf und stiert traurig vor sich hin.
"Aber mal was anderes...", beginne ich vorsichtig, "Du musst dich doch auch noch nicht vor ihm ausziehen!"
Er sieht mich fragend an.
"A-also, ich meine..., bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?", frage ich.
"Warum nicht?", erwidert er und ich seufze.

"Naja, du musst das natürlich selbst wissen, aber du kennst Micha doch noch gar nicht so lange und...", am liebsten würde ich ihm sagen, dass ich mir nicht so sicher bin, ob der die Beziehung wirklich ernst nimmt, aber bei Maurice' ängstlichem Blick, bringe ich das nicht übers Herz, "...naja, du solltest dir schon sicher sein, dass er der Richtige ist und du das auch wirklich willst."

"Aber das merkt man doch!", wirft er ein.
"Und du hast es gemerkt?", frage ich angespannt nach und habe Angst vor der Antwort.
"Ja", strahlt er mich dann auch an, "Er ist unglaublich toll und es fühlt sich so gut an, wenn er mich küsst und so. Ich kann mir auf jeden Fall mehr mit ihm vorstellen."

"Das freut mich", sage ich und versuche ihm ein aufrichtiges Lächeln zu schenken.
Ich bete, dass Micha es ernst meint und ihm nicht weh tun wird.

"Und was soll ich jetzt machen?", fragt er auf einmal und sieht mich ungeduldig an.
"Was meinst du?", frage ich verwirrt.
"Na, wie mache ich das jetzt?", und als ich immer noch verdutzt schaue, "Ihm näher kommen!"
Oha!
"Na du hast es aber eilig!", stelle ich verblüfft fest und er grinst mich schelmisch an und bekommt rote Wangen.

"Du willst es wirklich?", frage ich noch einmal nach und er nickt.
Okay, wenn er meint!!
"Na, dann darfst du einfach beim nächsten Mal, wenn er dich ausziehen will, nicht wegrennen", seufze ich.
"Sehr witzig!", mault er rum, "Ich will nicht, dass er es sieht! Und außerdem will er mich garantiert sowieso nie wieder sehen, nachdem ich einfach weggerannt bin."
Er fängt wieder an zu heulen und ich nehme ihn in den Arm und wiege ihn wie ein kleines Kind zur Beruhigung und denke währenddessen nach.