Kapitel 54 Wo ist er?

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PoV Palle:

Manus Wecker klingelt. Verschlafen macht er ihn aus und guckt mich an. Er sieht genauso müde aus, wie ich mich fühle.
Wir hatten noch bis spät in die Nacht geredet. Über Maurice und dass Manu sich wahnsinnige Sorgen um ihn macht. Außerdem gibt er Micha die Schuld daran, dass sein bester Freund wieder angefangen hat, sich selbst zu verletzen.
Ich verstehe das nicht. Micha liebt Maurice und ist einfach nur unglücklich, dass dieser scheinbar auf Manu steht.
Manu aber behauptet, dass das nicht wahr ist.
Ich muss mit Micha reden.

"Maurice kommt heute nicht mit zur Schule", sagt Manu und tippt auf seinem Handy rum. So wie es aussieht schreibt er gerade mit ihm.
"Gehst du trotzdem?", will ich wissen und hoffe, dass wir einfach weiter schlafen können.
"Ja, ich muss. Sonst komm ich in Mathe gar nicht mehr mit", antwortet er und steht auf.
Resigniert erhebe ich mich ebenfalls und nachdem wir uns angezogen haben und Manu sein Schulzeug gepackt hat, bringe ich ihn zur Schule.
"Bis heute Nachmittag", ich umarme ihn und gebe ihm einen Abschiedskuss.

"Bis heute Nachmittag", ich umarme ihn und gebe ihm einen Abschiedskuss

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Dann sehe ich ihm nach, bis er im Schulhaus verschwunden ist.
Zu Hause angekommen, schaue ich nach, ob Micha wach ist. Er schläft noch. Na gut, dann lege ich mich auch nochmal hin.

PoV Micha:

Gegen 10 Uhr werde ich wach.
Ob Patrick da ist? Ich wollte ihm gestern noch die Wohnung zeigen, für die ich mich entschieden habe, aber er kam nicht mehr zurück, sondern hatte gleich bei Manu geschlafen.
Ich klopfe an seiner Zimmertür.
"Bin gleich da", höre ich seine verschlafene Stimme und muss grinsen. Da hat wohl jemand letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen.
Ich gehe in die Küche und mache erstmal Kaffee.

"Moin", brummt Palle und setzt sich an den Tisch.
Ich stelle ihm einen dampfenden Pott mit Kaffee vor die Nase: "Hier, zum wach werden."
"Hmmm, danke", brummelt er.
"Na, du kamst wohl nicht viel zum schlafen letzte Nacht?", frage ich belustigt.
"Nicht so wie du denkst", er sieht mich an, "Wir haben geredet."
Ach so ist das.
"Mmmh ja, muss natürlich auch mal sein", sage ich grinsend und trinke einen Schluck aus meiner Tasse.
"Es ging um Maurice!", erwartungsvoll sieht er mich an.
"Achja?", frage ich und weiche seinem Blick aus.
"Ihm geht's nicht gut", sagt er und ich muss schlucken. Damit habe ich rechnen müssen. Er hat ja gestern mitbekommen, dass ich ausziehen werde.
"Das tut mir leid, aber ich denke, es ist besser, wenn ich gehe", meine Stimme klingt nicht so fest, wie ich es mir gewünscht habe.
"Das ist nicht das Problem!", sagt Patrick plötzlich laut und starrt mich an.
"Hä? Was dann?", irritiert darüber, dass er mich halb angeschrien hat, schaue ich ihn fragend an.
"Micha!", sagt er eindringlich, "Maurice hat sich seine Arme wieder aufgeschnitten!"

Ich brauche einen Moment, um zu begreifen, was Palle mir da gerade erzählt hat.
"Bist du sicher?", entsetzt starre ich ihn an.
Er nickt traurig: "Ich habe es gesehen."
"Scheiße!", rutscht es mir raus.
"Er ist heute nicht in der Schule", teilt er mir mit und ich springe auf. Eilig durchquere ich unseren Flur und verlasse die Wohnung, um gegenüber zu klingeln.
Deswegen wollte er sich nicht mehr ganz vor mir ausziehen! Wieso bin ich da nicht von alleine drauf gekommen?
Erneut klingel ich.
Aber warum hat er das getan? In der Schule lassen sie ihn doch in Ruhe, seitdem wir ihn und Manu immer dorthin bringen und abholen.
Obwohl... ich gehe ja nur noch selten mit. Vielleicht wird er wieder fertig gemacht.

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