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Kapitel 73 Rede!

PoV Maudado:

Bemüht, meinen Atem unter Kontrolle zu bringen, liege ich da, überwältigt von den Lustgefühlen, die mich vor wenigen Minuten noch in Ekstase versetzt haben. Ich höre Micha nah an meinem Ohr ebenfalls schwer atmen.
"Schatz?", frage ich vorsichtig und rüttel an meinen Fesseln, "Könntest du mich los machen?"
Ich fühle, wie er in Bewegung kommt.
"Oh ja, natürlich", sagt er schuldbewusst und greift nach meinem Handgelenk, "Entschuldige!"

Haha! Wofür entschuldigt er sich? Ich muss grinsen, dann spüre ich, dass ein Arm befreit wird. Geduldig warte ich, bis er auch die zweite Handschelle öffnet.
Aaah, tut das gut, sich bewegen zu können. Ich schiebe die Schlafmaske nach oben und muss blinzeln. Meine Augen müssen sich erst langsam an das Licht gewöhnen.
Micha ist ungewohnt still. Ich sehe verschwommen, dass er neben mir liegt, kann seinen Blick aber nicht deuten.

Nach ein paar mal Blinzeln wird es besser. Mein Blick fällt auf meine Handgelenke. Sie sind knallrot und als ich die Striemen berühre, ziehe ich scharf die Luft ein. Aua! Ich hätte nicht so doll an den Fesseln ziehen sollen! Aber vor lauter Geilheit habe ich nicht gemerkt, dass es weh tut.

"Es tut mir leid!", höre ich meinen Freund sagen.
Verwundert sehe ich auf und stelle fest, dass er mich mitleidig ansieht.
Spinner!
"Es war toll Schatz", grinse ich ihn an.
"Laber doch keine Scheiße!", entgegnet er heftig und das Grinsen verschwindet aus meinem Gesicht, "Du hattest Angst und jetzt tun dir die Arme weh!"
Warum sagt er sowas? Er soll still sein! Ich war doch gerade noch so glücklich. Warum macht er es jetzt kaputt? Tränen treten in meine Augen.
"Fuck!", flucht er und sammelt gereizt Handschellen und Augenbinde ein und schmeißt alles in einen Karton, den er unter dem Bett hervor zieht.
Dann verlässt er mit dem Karton das Zimmer.

Verstört bleibe ich in seinem Schlafzimmer zurück. Die Glücksgefühle sind längst verschwunden und Unsicherheit macht sich in mir breit.
Habe ich was falsch gemacht?
Hat er vielleicht nicht gemerkt, dass es mir gefallen hat? Habe ich, ohne es zu merken, den Anschein erweckt, dass ich Angst vor ihm hatte?
Ich war natürlich aufgeregt und nervös gewesen, als er mich ohne Vorwarnung auf einmal gefesselt hat und mir dann noch die Sicht nahm. Aber richtig Angst hatte ich nicht. Nur ein bisschen vor dem Knebeln, aber ich glaube nicht, dass er so weit gegangen wäre, wenn ich ihm gesagt hätte, dass ich das nicht will.
Oder???

Ich komme ins Grübeln. Wenn er wirklich gedacht hat, dass ich Angst habe, warum hat er dann nicht aufgehört?
Ich verstehe plötzlich gar nichts mehr.
Er war die ganze Zeit über zärtlich zu mir gewesen, nur ein bisschen streng, was das Reden angeht.
Was hat er denn auf einmal?
Was bedeutet das alles?
Ich beschließe, ihn danach zu fragen.

Also stehe ich auf und ziehe mir meine Boxershorts drüber. Da er nicht zurück ins Bett kommt, muss ich eben zu ihm gehen!
In der Wohnung ist alles ruhig und dunkel. Nur im Badezimmer brennt Licht. Es ist aber alles still.
Zögernd klopfe ich gegen die Tür: "Schatz? Bist du da drin?"
Keine Antwort!
Vorsichtig drücke ich die Klinke nach unten, kann die Tür aber nicht öffnen. Es ist abgeschlossen.
"Ich wollte gerade baden", höre ich ihn plötzlich sagen, "Musst du noch mal aufs Klo?" Er klingt genervt.
"N-nein! Schon gut", erwidere ich hastig, "Geh ruhig baden."
Kurz darauf höre ich den Wasserhahn laufen.

Was ist hier los?
Ich habe irgend etwas falsch gemacht!
In meinem Kopf dreht sich alles und kurz habe ich das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Ich zwinge mich, daran zu denken, was die Psychologin mir geraten hat. Tief einatmen und versuchen doppelt so lange ruhig auszuatmen.
Einatmen - ruhig und lange ausatmen!
Einatmen....