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Kapitel 17 einer geht, einer kommt

Samstag 9 Uhr

PoV Manu:

Ich helfe Michael und Claus dabei, Claus' Umzugskartons und Möbel in den Transporter zu laden, den er gemietet hat. Maurice ist traurig, dass er nicht dabei sein kann, aber er kommt erst heute abend von seiner Tante zurück. Es wäre schön, wenn er hier wäre, denn der Typ, der heute hier noch einziehen will, wollte eigentlich längst da sein und mithelfen, aber so wie es aussieht, hat er wohl verschlafen.

Kurz nach 9 klingelt endlich Michas Handy.
"Das wird aber auch Zeit", höre ich ihn sagen, "Jaja, das habe ich mir schon gedacht.... Wir sind zu dritt... Wie lange fährst du?.... Nee, da isser schon weg.... Ja, mach ich. Bis dann." Er legt auf.
"Schöne Grüße von Palle", sagt er zu Claus, "Es tut ihm leid. Er hat tatsächlich verpennt und wird erst gegen 12 hier sein!"
Claus schüttelt lachend den Kopf: "Ein Glück, dass man sich wenigstens auf Manu verlassen kann." Damit grinst er mich an und ich winke lächelnd ab. Das pünktlich Aufstehen war kein Problem für mich.

Nachdem wir alles verstaut haben, übergibt Claus Micha seine Wohnungsschlüssel.
"Auch wenn es nur von kurzer Dauer war", sagt er, während er Micha umarmt, "es war schön, dich als Mitbewohner zu haben."
Dieser drückt ihn fest an sich: "Danke, dass du mich damals gefragt hast. Ich bin froh, hier zu wohnen."
"Das liegt bestimmt nicht nur an der Wohnung, sondern an den tollen Nachbarn", stelle ich grinsend fest, als Claus sich auch schon mir zuwendet.
"Manu!", seufzt er und hält seine Arme auf. Ich gehe zu ihm und lasse mich in eine Umarmung ziehen. "Danke für deine Hilfe", sagt er leise und drückt mich fest an sich. Dann lockert er etwas seinen Griff, drückt mir einen Kuss auf den Mund und lässt mich los. Er grinst, weil ich ihn verblüfft anstarre: "Hat es dir die Sprache verschlagen? Du bist doch sonst nicht so ruhig!"

"Was? Nein! Jetzt hau endlich ab!", sage ich schmunzelnd und er fängt herzlich an zu lachen.
"Macht's gut ihr zwei und grüßt Maurice und Palle von mir", er winkt uns zu und steigt in den Transporter.
Palle? Was ist das überhaupt für ein bescheuerter Name???
Wir winken ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen ist.

"Und nun?", frage ich Micha. Dieser schaut auf seine Uhr. "In einer Stunde kommt Palle mit seinen Sachen an", stellt er fest, "Bist du dabei?"
"Klar!", sage ich sofort, "Alleine schaffst du das ja nicht."
Micha grinst: "Komm, ich spendier dir ne Pizza."
Wir gehen zurück in die Wohnung und während Micha zwei Pizzen in den Ofen schiebt, sehe ich mir das leere Zimmer von Claus an. Hier wird also dieser Palle einziehen. Wenn ich mal alt genug bin, will ich mit Maurice auch in einer WG wohnen.

Micha kommt zu mir und sieht sich ebenfalls in dem leeren Zimmer um.
"Irgendwie komisch, dass Claus jetzt weg ist, oder?", fragt er und ich nicke zustimmend. Auch wenn ich mich nicht in ihn verliebt habe, mochte ich ihn sehr. Er war, bis auf den einen Ausrutscher, immer voll korrekt zu mir und ein sehr netter Mensch. Ich seufze.

"Wie ist dieser Palle so?", frage ich neugierig, als wir Pizza mampfend am Tisch sitzen.
Micha sieht mich an und sagt: "Den wirst du mögen. Der ist richtig nett, aber auch ziemlich chaotisch und wir werden sehr viel zu lachen haben." Na da bin ich ja mal gespannt.

Als es plötzlich an der Tür klingelt, zucken wir beide zusammen.
"Hä? Das kann er doch noch gar nicht sein", meint Micha nachdem er auf die Uhr geschaut hat.
"Willst du vielleicht trotzdem mal die Tür aufmachen?", frage ich und hoffe insgeheim, dass Maurice eher nach Hause kommt.
"Äh ja klar", sagt er, springt auf und geht zur Tür.

"Micha!", höre ich eine mir fremde Stimme, "Ich habs gefunden. Ich bin da." Sie lachen.
"Sag mal bist du geflogen?", fragt Micha und der andere antwortet kichernd: "Ja, bin ich wirklich. Ich bin gerast wie ein Blöder."
"Komm rein! Wir essen gerade Pizza", höre ich Micha sagen und bin etwas aufgeregt, wer da gleich kommt.
"Pizza?", sagt die Stimme erfreut, "Da bin ich dabei." Und dann kommt er auch schon um die Ecke und guckt mich freundlich an.