Kapitel 32

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Madisons POV:

In Gwacheon angekommen wickelte ich mir meinen Schal mehrfach um meinen Hals so das mein Gesicht bis zur Nase hin versteckt lag. Die Sonnenbrille mit den rosa Gläsern verdeckte mein restliches Gesicht. Prüfend sah ich in den Seitenspiegel des Maseraties. Zufrieden stellte ich fest dass man mich so nicht erkennen konnte. Namjoon öffnete meine Autotür und hielt mir seine Hand hin. Bevor ich großartig darüber nachdenken konnte, nahm ich sie an. Mit einem einzigem Ruck war ich aus dem Wagen gezogen worden. Als ich aufsah bemerkte ich das ich direkt vor ihm stand. Unsere Gesichter waren nur weniger Millimeter voneinander entfernt. Er hatte seinen Mundschütz wieder aufgezogen und seine Cap aufgesetzt. Seinen Blick konnte ich nicht richtig deuten. Diesen Blick hatte ich vorher noch nie an ihm gesehen. Diesmal brach ich den Blickkontakt ab. Ich löste mich von seiner Hand und machte einen Schritt zurück. Ich hüstelte gekünzelt und sah mich um. "Ist...ämm...das dort das Planetarium?" fragte ich und zeigte auf ein Gebäude mit einer riesigen Metalkuppel. Auch er machte einen Schritt zurück. "Ja. Da ist der Eingang." Er ging voraus. Ich atmete einmal tief aus bevor ich ihm folgte. Auf dem geteerten Boden war es für mich wieder angenehm zu laufen so dass ich nur einen halben Meter hinter ihm lief. Namjoon bezahlte die Eintrittskarten bevor wir das enorme Gebäude betraten. Schon nach wenigen Metern erleuchteten bloß einzelne Lichter den Weg. Diesmal nahm Namjoon mich nicht am Handgelenk sondern meine Hand. "Das wir uns nicht verlieren." begründete er. Wir gingen weiter hinein und betraten einen großen Raum mit der Ziffer 4. Gemeinsam stiegen wir einzelne Stufen empor und orientierten uns an den leuchtenden Nummern auf dem Boden die uns die Sitzreihe verrieten. In Reihe 25 hatten wir unsere Plätze. Es war einer der letzten Reihen. Das Planetarium war nicht besonders voll. Die Reihe hinter uns war nicht besetzte, sowie die Reihe vor uns. Einzig ein Pärchen saß drei Reihen vor uns aneinander gekuschelt auf ihren Sitzen. Als ich neben Namjoon Platz nahm, setzte ich gleich die Sonnenbrille und den Schal ab und legte beides auf den Platz neben mir. Ich blickte nach oben und dort sah ich sie endlich. Die Sterne. Sie funkelten so hell wie ich sie noch nie gesehen hatte. Natürlich wusste ich das die Sterne nicht echt waren. So wie der Mond der in seiner vollen Pracht auf uns niederstrahlte. Einige Zeit schaute ich einfach so um mich. Ich konnte mich bei dem Anblick nicht satt sehen. "In Kanada konnte ich jeden Tag die Sterne sehen. "Wer weiß wann ich das  nächste mal wieder Sterne sehen werden." murmelte ich mehr zu mir selbst als zu Namjoon. "Das ist eines der kleinen Opfer die wir bringen. Wir reisen zwar viel aber so richtig Zeit um die Sterne zu betrachten haben wir nicht." stellte er fest. Wie deprimierend musste es sein wenn man in niemals echte Sterne gesehen hatte. Mein Finger schnellte in die Luft. Eine Sternschnuppe tanzte am Himmel entlang. "Wir müssen uns etwas wünschen!" befahl ich und schloss meine Augen für einen Moment. "Du weißt das diese Sterne nicht echt sind?" er war wirklich ein Spaßverderber. "Mach schon." Blaffte ich ihn an und wiederholte meinen Wunsch in meinem Kopf immer und immer wieder. Ich wünsche mir das Namjoon glücklich bleibt. Ich wünsche mir das Namjoon glücklich bleibt. Ich wünsche mir das Namjoon glücklich bleibt. Der Mond erhellte sein Gesicht. Es hatte etwas zauberhaftes, etwas magisches. "Als Kind hatte ich mir eingebildet das wenn es Vollmond war etwas passierte. Ich wusste nie genau was, aber ich fand immer das etwas geheimnisvolles und magisches dahinter steckt." Nach einer Weile bemerkte ich dass ich statt zu denken laut gedacht hatte und dass das was ich von mir gegeben hatte ziemlich albern klang. "Kindisch was?" stellte ich peinlich berührt selbst fest und sah zu ihm auf. Er zögerte kurz bevor er den Kopf schüttelte, was nicht gerade glaubhaft war. "Ich denke, ich denke immer das selbe, und du auch." Er hatte mich durchschaut. Noch heute hatte ich das selbe Gefühl wenn ich den Mond sah. Mehr verblüffte mich aber das er das selbe verspürte. Auf einmal durchfuhr mich ein kalter Schauder. Hecktisch schaute ich mich nach der Quelle meiner plötzlichen Angst um. Alles war dunkel. Ich konnte nichts sehen. "Ich geh uns mal schnell Popcorn holen." Meine Stimme zitterte. Namjoon schien dies zu bemerken. "Alles in Ordnung? Normal wäre das meine Aufgabe." wie von einer Tarantel gestochen fuhr ich hoch. "Nein, nein alles gut ich muss sowieso auf die Toilette da kann ich gleich ein paar Snacks besorgen." Keine Sekunde wartete ich ab. Ich verschwand bevor er noch irgendetwas sagen konnte. So schnell wie möglich versuchte ich mit meinen Schuhen die Stufen runter zu laufen. Als die Tür sich hinter mir schloss blieb dieses seltsame Gefühl weiterhin. Trotzdem suchte ich nach einem Kiosk oder etwas ähnlichem. Nachdem ich dem Gang gefolgt war und nach links abbog fand ich auch endlich einen kleinen Shop. Ich kaufte nicht nur Popcorn sondern auch zwei Dosen Eistee. Selbst als ich an der Kasse stand huschten meine Augen ständig von links nach rechts. Mit den Snacks beladen ging ich wieder zurück. Ich folgte einem langen Gang. In den Wänden waren kleine Lichter eingearbeitet so dass es aussah als würde man durch den Sternenhimmel laufen. Abrupt blieb ich stehen. Am anderem Ende des Ganges war die Silhouette eines Mannes. Der Mann kam näher. Langsam lief ich rückwärts, meine Hände zitterten. Das Popcorn raschelte. Es war das einzige Geräusch in der Dunkelheit. Die Silhouette kam immer näher ihre Schritte wurden schneller. Ich ließ den Behälter fallen, das Popcorn verteilte sich auf dem ganzen Boden. Ich drehte um und wollte losrennen, doch ich knickte um. Diese Schuhe waren wirklich kein Segen. Ich fiel auf den Boden. Ängstlich machte ich mich ganz klein und versteckte mein Gesicht in meinen Armen. Eine ganze Weile kauerte ich da so auf dem Boden rum. Ich hielt den Atem an und hoffte wie unsichtbar zu sein. Natürlich war das vollkommen idiotisch. Die Schritte kamen näher. Das Geräusch von dem Popcorn auf das der Mann trat ließ mich jedes Mal ängstlich zusammen zucken. Ich überwand mich und spitzte kurz durch meine Arme durch. Er stand direkt neben mir, ich erkannte schwarze Lackschuhe. Wegen der unerwarteten Nähe schrie ich laut auf und presste fest die Augenlieder aufeinander. Ich wusste nicht genau warum mir das alles so Angst machte und wieso ich so seltsam reagierte. Es war so als würde mein Körper komplett von alleine arbeiten. Wimmernd wippte ich hin und her und summte dabei beruhigend eine Melodie. Auf einmal legte sich eine Hand auf meinen Rücken.

The Bright Shine BTS FF(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt