Kapitel 42

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Madisons POV:

Verdammt. Hatte er etwa alles mitgehört? Nur ein kurzer Blick in sein Gesicht verriet mir schon dass er zumindest eine lange Zeit schon dort stand. Er musste aufgetaucht sein, direkt nachdem ich mich umgedreht hatte. Beschämt sah ich zu Boden. Ah jetzt hatte der Alkohol nichts gegen das Scharmgefühl? ,,Lass uns gehen Maddie." Ich nickte ohne aufzustehen und machte Anstalten auf ihn zuzugehen als ich von hinten am Handgelenk zurück gezogen wurde. ,,Das ist also jetzt deine Entscheidung? Du wählst ihn?" Ich drehte mich zögerhaft um. Niemals hatte ich Bobby der Art wütend gehört. Eigentlich war er eher die Person die immer cool blieb. Ich wollte antworten aber da hatte Namjoon sich schon zwischen uns gestellt. Er schubste Bobby von mir weg und stellte sich vor mich, mit dem Rücken zu mir. ,,Fass sie noch einmal an und du wirst sehen wozu ich in Stande bin." seine Stimme war nicht laut, jedoch so düster und bedrohlich, dass selbst ich eine Gänsehaut bekam. Nachdem die beiden sich noch einige Zeit angeschwiegen und dabei vermutlich mörderische Blick austauschten, drehte sich Namjoon dann zu mir, giff diesmal nicht nach meinen Handgelenk sondern nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Ich ließ mir das einige Meter gefallen. Vermutlich weil mich die Tatsache dass seine langen, kühlen Finger mit meinen ebenfalls mittlerweile kalten Fingern ineinander verhakt waren mich so sehr ablenkte. Aber scheinbar nicht lange genug, denn ich zerrte an meine Hand und entriss mich endlich. ,,Was soll das?! Ich bin doch kein Koffer den man hinter sich herzieht!" eingeschnappt versuchte ich so elegant wie möglich zum Auto zu laufen. Gleich nachdem ich die Tür dramatisch zugeschmissen hatte, fuhr ich mir schnell mit der Hand durch die Harre. Vermutlich sah ich wirklich schlimm aus. Mein Stolz hatte sich noch lange nicht verabschiedet. Ich wollte nicht hässlich vor ihm aussehen. Leider öffnete sich die Autotür viel zu schnell. Verblüfft sah ich zur Seite, denn es hatte sich nicht wie erwartet die Fahrerseite geöffnet sondern die Beifahrerseite auf der ich saß. Ich sah auf in Namjoons Gesicht. Seine Miene war nicht einzuschätzen. Wollte er mich jetzt etwa rausschmeißen? Mein Herz machte einen Hüpfer als er sich zu mir runter beugte. Sein Kopf war direkt neben meinem. Ich traute mich kaum zu atmen. Er war so nah. Ein Klicken ließ mich aufzucken. Er löste sich von mir und schloss die Autotür. Mein herz raste immer noch, meine Brust hob und sank viel schneller als sie es normal tat. Zögernd sah ich an mir runter. Er hatte mich angeschnallt. Er stieg auf der Fahrerseite an und startete den Wagen. Ohne etwas zu sahen fuhren wir los. Einige Zeit sagte keiner von uns was. Aber natürlich musste er die Stille wieder mal mit einem dummen Spruch zur Nichte machen. "Ein Ritter bin ich also?" fragte er frech. "Halt die Klappe." antwortete ich genervt und lehne mich mit den Kopf gegen die Kühle scheibe. "Was machst du überhaupt hier? Ich habe dich nicht gebeten mich abzuholen." auf einmal fühlte ich mich erschöpft und ausgelaugt. Sämtliche Gefühle kamen in mir hoch. "Dafür musst du mich nicht bitten. Du müsstest mich mittlerweile besser kennen." ich versuchte nicht all zu enttäuscht zu klingen. "Weißt du Namjoon, tatsächlich dachte ich, ich kenne dich oder lerne dich zumindest langsam kennen. Jedes Gesicht, jede Facette aber jedes mal wenn ich glaube dich zu kennen und einen Schritt weiter zu sein falle ich in Wirklichkeit drei Schritte zurück weil du dich immer mehr von mir entfernst." vermutlich sprach der Alkohol aus mir, ansonsten wäre ich vermutlich niemals so ehrlich. "Ich dachte ich hätte dir deutlich gezeigt was ich empfinde. Du bist alles andere als dumm also müsstest du es verstanden haben. Aber wer ist die dumme? Ich natürlich." Ich lachte sarkastisch. "Am Ende bin ich die dumme." Er sah weiterhin auf konzentriert auf die Straße wie er es immer Tat wenn er fuhr. Es ärgerte mich dass meine Worte ihn scheinbar nicht interessierten. Vermutlich sah er mich in dem Moment als kleines, bemitleidenswertes Wrack dass besoffen in seinem Auto hockte. Es tat fast noch mehr weh zu wissen dass er nicht so gefühlt hatte wie ich. Dass ihm das Tage lange warten kalt gelassen hatte. Ich hatte das Bedürfnis eine Regung bei ihm auszulösen. Also wurde mein Ton schärfer und meine Stimme ernster. "Wieso hast du nicht gesagt dass du mich nicht liebst? Wieso hast du mich warten lassen." Seine eine Augenbraue zuckte. An einer Ampel blieb er stehen. Die Bremsung war unsanft. Eher untypisch für Namjoon. Er biss sich auf die Lippe bevor er sich zu mir drehte. "Du denkst ich empfinde nichts für dich? Du denkst ich liebe dich nicht?" es war keine Frage. Es war mehr so als würde er mit den Worten verarbeiten wollen was ich gerade gesagt hatte. Er sah auf, diesmal wich er nicht meinen Blicken aus, er sah mir direkt in die Augen. Der Blickkontakt tat gut. Ich sog praktisch immer mehr von ihm in meinem Herzen ein. Ich beugte mich nach vorne. Es war meine einzige Möglichkeit es herauszufinden. Ich wollte es wissen und zwar jetzt. Ich schloss die Augen und hob den Kopf an. Doch es kam zu keinem Kuss. Eine Träne kullerte meine Wange herunter bevor ich die Augen wieder öffnete. Er hatte gezögert. Für mich war das eine eindeutige Antwort. "Ich möchte nicht ausnutzen dass du betrunken bist." Ich wich zurück in den sitz, zurück aus unserer eigenen Welt in der keine Worte nötig waren. Naja aus der Welt in der ich scheinbar ganz alleine gelebt hatte. "Aish." fluchte Namjoon und fuhr weiter nachdem das Auto hinter uns bereits das zweite mal gehupt hatte. Zum Glück dauerte es nicht mehr lange bis wir vor dem Twice Loft hielten. Ich sprang sofort aus dem Wagen. So schnell wie möglich wollte ich da weg. Das erste mal konnte ich seine Nähe nicht ertragen. Es tat weh, es tat weh ihn anzusehen, weh auch nur ein Wort aus seinem Mund zu hören. Darum versuchte ich so schnell wie möglich die Treppen die zum Loft führten hoch zu rennen und dabei die Tränen zurück zu halten. Doch es war nicht nötig so zu hetzen denn er folgte mir nicht...er blieb einfach in diesem verdammtem Auto sitzen und wartete bis ich die Tür hinter mir zugeschmissen hatte. Im selben Tempo stieg ich aus meinen Heels und kickte sie in die Ecke. Ich machte mir nicht die Mühe meine Hausschuhe anzuziehen sondern rannte sofort in mein Zimmer. Um genau zu sein ins Badezimmer. Ich schloss mich ein und schmiss meine Tasche in das Waschbecken, dabei fiel mein Handy raus. Der Bildschirm leuchtete auf. Es war Jhiyo. Vermutlich wollte sie wissen wo ich war und machte sich bereits Sorgen. Kraftlos lehnte ich mich gegen die Badezimmertür und rutschte immer weiter runter. Als ich den Boden erreicht hatte rollten bereits dicke Tränen über die Wangen. Es war also vorbei...alles vorbei. 

The Bright Shine BTS FF(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt