Kapitel 47

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Madisons POV:

Ich rannte, ich rannte so schnell ich konnte. Natürlich wusste ich wo er war. Es war keine Kunst. Es war der Ort den er mir damals gezeigt hatte. Der Ort an dem wir uns so oft getroffen hatten. Der Ort in dem wir die schönsten Erinnerungen teilten. Der Ort an den er sich sicher zuerst zurück ziehen würde um nachzudenken. Der Park. Plötzlich spürte ich etwas  nasses auf meinem Kopf auf platschen. Für einen kleinen Moment blieb ich stehen. Ich schnappte heftig nach Luft und sah mich zügig um. Vorsichtig streckte ich die Hand aus. Wieder...ein Tropfen. Es fing an zu regnen. Na super, das hatte mir noch gefehlt. Das lag sicher an meinem atemberaubendem Glück das ich momentan zu haben schien. Wieder rannte ich. Ich musste mich beeilen um ihn noch zu erwischen. Er würde doch sicher keine Erkältung riskieren um im Regen zu bleiben? Ich rannte immer schneller, auch als mir anfing meine Seite zu schmerzen und ich Seitenstechen bekam. Ich durfte ihn jetzt nicht gehen lassen. Wie konnte er nur dies Alles ertragen? Wie konnte er nur damit ganz alleine umgehen? Wieso war er auch so stur dieser Dickkopf? Dieser Idiot. "WIESO HAT ER NICHTS GESAGT?" schrie ich und fing mir damit einige verdatterten Blicke der Passanten auf. Endlich kam ich am Eingang des Parks an. Einzelne Menschen flüchteten sich bereits ins Trockene andere liefen mit Regenschirmen umher. Keiner davon war Namjoon. Auch ich war mittlerweile vollkommen nass geworden. Einige Haarsträhnen klebten mir an der Stirn, dies hinderte mich aber nicht am laufen. Immer weiter rannte ich in den Park hinein. Die Nassen Steine unter meinen Schuhen knirschten. Die Blütenblätter der Kirschbäume mischten sich unter den Regen, so dass es fast wie ein Blütenregen aussah. Der Park war wie erwartet leer. Fast keiner befand sich mehr dort. Fast Keiner außer...

Endlich kam ich an der Bank an. Er saß nicht mehr dort. Hektisch sah ich mich in alle Richtungen um und erkannte ihn von weitem. Er war noch da, er war also wirklich noch da. Er wand sich allerdings gerade zum gehen in die andere Richtung. Mein Herz raste ich war wirklich erledigt. Trotzdem sammelte ich all meine Kräfte um ihm zu zurufen. "Kim Namjoon du Idiot!" Meine Stimme übertönte den Regen und das plätschern des Sees nur etwas, doch es reichte. Er blieb sofort stehen. Auch er war mittlerweile vollkommen durchnässt. Man konnte durch die nassen Stellen seines Hemdes die Haut durchsehen. Die Situation war allerdings zu ernst um in dem Moment dreckige Gedanken zu haben. Er kam langsam auf mich zu, als würde ich bei einer falschen Bewegung verschwinden, legte die Gitarre auf die Bank und blieb direkt vor mir stehen. Nur wenige Zentimeter trennten uns voneinander. Er sah zu mir runter, statt den Blick zu erwidern hob ich den Arm langsam an. "Du Idiot." ich boxte ihm gegen die Brust. Nicht besonders fest, zumindest rührte er sich nicht. "Wieso?" wieder ein boxen. "Sag mir warum?" und wider. "Du bekommst doch sonst auch immer den Mund auf." und immer wieder. "Du bist so ein Idiot." Tränen liefen mir über die Wange. Ich fühlte mich schlecht mit all diesen Problemen alleine gelassen zu haben. Wenn er mich wirklich liebte, wenn auch nur halb so sehr wie ich ihn, hatte er genau so gelleiden müssen. "BAKA!" wider holte ich zu einem weiterem Schlag aus, doch bevor ich treffen konnte hielt er mein Handgelenk fest und zog mich damit näher zu ihm ran. Mein Herz machte einen Aussetzer. Mit seiner anderen Hand drückte er mein Kinn sanft nach oben so dass ich ihn ansehen musste. Seine Augenbrauen waren erst zusammengezogen, seine Züge jedoch waren sanft, fast schon liebevoll. "Ich? Ich bin der Idiot? Wie konntest du nur an so einen Blödsinn glauben? Wie hast du nur einen Moment denken können dass ich dich nicht lieben würde? Wie bist du nur auf so einen lächerlichen Gedanken gekommen?" ein schluchzen entkam mir. "Hey..." murmelte er sanft und ließ mich los. Mit beiden Händen wischte er mir die Tränen von den Wangen. "Nicht weinen." flüsterte er mir direkt ins Ohr. Er war vorsichtig und leise. Es war fast so als hätte er Angst mich kaputt zu machen. Ja, als ob ich aus Glas wäre. "Wie kann ich nicht. Namjoon...du hast alles alleine überstehen müssen. Wie konnte ich nur so blind sein? Und so dumm?" beruhigend rieb er mir über den Rücken. "Ich nehme an die Jungs haben mit dir geredet." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Schließlich waren sie die einzigen von denen ich an diese Informationen kommen konnte. "Namjoon?" Er legte den Kopf zur Seite. "Ja?" seine Stimme klang so voller liebe dass mein Herz schneller schlug. "Seit wann liebst du mich?" ich wusste nicht wieso aber irgendwie wollte ich es einfach wissen. Ich wollte wissen wann seine Gefühle für mich anfingen. Vielleicht war es kindisch aber ich war mir immer unsicher gewesen was er fühlte. Lächelnd schüttelte er mit dem Kopf. "Weißt du wann die Jahreszeiten wechseln? Weißt du wann der Frühling aufhört und der Sommer beginnt? Ich weiß nicht genau wann ich angefangen habe dich zu lieben. Das einzige was ich sagen kann ist dass du mich seit dem erstem Tag in deinen Bann gezogen hattest." Behutsam strich er mir die nassen Haare von der Stirn. "Also hör endlich auf vor mir weg zu laufen." Empört stampfte ich auf. "Hey du bist doch mir aus dem Weg gegangen du Idio-" Ich wurde unterbrochen, diesmal nicht dadurch dass man mir das Wort abschnitt oder mir den Mund zuhielt. Namjoon hatte seine Lippen schnell auf meine gelegt. Vollkommen überrascht riss ich die Augen auf. Mein Kopf realisierte gar nicht richtig was da passiere. Da löste er sich schon wieder von mir. "Du solltest wirklich manchmal einfach die Klappe halten." witzelte Namjoon bevor er sich wieder zu mir runter beugte um mich erneut zu küssen. Diesmal schloss ich meine Augen. Er hatte seine Hände auf meinen Wangen platziert, flüchten war also nicht möglich. Aber das wollte ich ehrlich gestanden auch gar nicht. Ich erwiderte den Kuss und versuchte dabei ihm so gut wie möglich meine Liebe mitzuteilen. Ich schlang meine Hände um seinen Hals um ihn noch näher zu mir zu ziehen. Ich spürte wie er in den Kuss hineingrinste. Seine Lippen waren warm, und weich. Im Allgemeinen fühlte ich in dem Moment eine wärme die mich den kalten Regen um uns herum vollkommen vergessen ließ. Um uns herum schien Alles wie in Zeitlupe weiter zu laufen. Gott hatte ich ihn vermisst. Wie sehr ich mich dann nach gesehnt hatte dies endlich zu tun. Wie sehr ich mich nach ihm gesehnt hatte.

The Bright Shine BTS FF(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt