Kapitel 64

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Madisons POV:

Ich bemerkte den weißen Hyundai in unserer Einfahrt. Namjoon hatte ihn also noch nicht geholt. Mein Blick auf mein Handy zeigte mir das wir kurz nach elf hatten. Ich winkte Jimin nach bevor ich müde die Treppen hoch schlappte. Ich hatte keinerlei Kräfte mehr heute. Meine Beine fühlten sich ziemlich wackelig an. Am liebsten würde ich jetzt einfach nur ins Bett.
Doch sobald ich die Tür öffnete wusste ich es würde wieder mal eine lange Nacht werden.

,,Also von mir aus könnten sie sofort heiraten." Die Stimmen kamen aus dem Wohnzimmer. ,,Gott ging es noch peinlicher? Ich ließt meine Tasche im Flur fallen, schlüpfte in meine pinken Pantoffeln und lief aufs Wohnzimmer zu. ,,Aber 18 ist doch viel zu jung. Ich meine das hat ja noch Zeit. Die beiden müssen ka nicht gleich heiraten." Mein Vater. Eindeutig. Sobald ich die Tür erreichte konnte ich sehen wie Namjoon auf einem der Sofas saß. Rechts und links von ihm waren meine Eltern. Jungyeon, Dahyun und Momo saßen ebenfalls dort.

Als sie mich sahen hörten die Gespräche auf. ,,Wieso bist du erst so spät da?" fragte meine Mutter. ,,Sag bloß ihr habt die ganze Zeit geprobt." meinte dann Jungyeon. Die Mädchen waren natürlich in alles eingeweiht. Normal wäre Jungyeon sicher auch ziemlich eifersüchtig gewesen dass ich so viel Zeit mit ihrem Freund verbrachte. Die Tatsache dass ich bin Namjoon zusammen war und dies bald öffentlich war schien sie allerings zu beruhigen.

,,Und ihr?" ich zeigte mit einer Kopfbewegung auf Namjoon. ,,Ihr könnt ihn doch nicht so lange aufhalten. Er hat morgen doch auch Training und hatte eine lange Nacht hinter-" aufeinmal drehte es sich wieder in meinem Kopf und ich musste mich an Türrahmen stützen. Ehe meine Bein weg knickten spürte ich zwei starcke Arme von hinten um meine Tallie. ,,Genau deswegen bin ich noch da. Um dich ins Bett zu schicken. Dieser Park Hae-jin hat mir geschrieben."

Der Schwindel hörte auch und ich schellte mich wieder gerade hin, doch Namjoons Arme blieben dort wo sie waren. ,,Es geht wieder du kannst mich jetzt wieder los lassen." sagte ich peinlich berührt, bewusst dass uns alle zusahen. ,,Ja sicher." sagte dieser sarkastisch.

Der Griff um meine Hüfte wurde fester. Er hob mich über seine Schulter. ,,Heeey! Lass mich gefälligst runter." ,,Gute Nacht" winkten die Mädels." Ich boxte immer wieder in den Rücken meines durchgeknallten Freundes. ,,Dann bringen wir mal das Zombiemädchen ins Bett." die Anspielung ging ganz klar auf meine Augenringe. ,,Kim Namjoon wenn du mich nicht sofort runter lässt dann wirst du es bitter bereuen." brüllte ich ihn an wärend er mich weiter in die Richtung meines Zimmers trug.

Erst in meinem Zimmer machte er halt. Zum Glück war Mina nicht da. Mit einem Ruck landete ich auf meiner Matratze. Schnell setzte ich mich auf um Namjoon einen nicht gerade ,,romantischen" Blick zu zuwerfen. ,,Ich wäre doch jetzt sowieso ins Bett gegangen." meinte ich und stand auf um meinen Schlafanzug zu holen. Ich war nur wenige Schritte gelaufen, da spürte ich wieder dieses Schwindelgefühl. Instinktiv kniff ich die Augen zusammen. Wie an einem Notseil hielt ich mich an dem nächst bestem fest was ich in die Hand bekam um nicht umzufallen. Doch als ich bemerkte dass dies so weich und warm ist, wie etwas aus Fleisch und Blut lockerte ich meinen Griff wieder.

Eine Weile passierte nichts, doch in dieser Zeit ringte ich selbst mit meinem Körper. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, aus Angst es würde sich alles weiter drehen und wurde sofort in die Arme von Namjoon gezogen an dem ich mich gerade noch fest gehalten hatte. Musternd sah er auf mich herab. Seine langen Finger strichen über meine Wange. ,,Du bist so blass..." murmelte er gequält mehr zu sich selbst als zu mir. Er klang besorgt, ich wollte ihn nicht beunruigen, aber ich war so kaputt. Müde lehnte ich meinen Kopf in seine Hand. Er war so angenehm warm. Ich fühlte mich in dem Moment geborgen, konnte abschalten und wäre am liebsten sofort eingeschlafen.

,,Ich geh schnell meinen Schlafanzug an ziehen." flüsterte ich und löste mich von ihm. Sein Griff wurde jedoch wieder fester. ,,Ruf mich wenn du dich nicht gut fühlst, schließ nicht ab, dass ich rein kommen kann wenn etwas passiert." Beruhigend klopfte ich ihm auf die Brust. ,,Mach dir nicht so viele Sorgen. Es wird schon alles gut." Für einen kurzen Moment verschwand ich im Badezimmer. Okay so kurz war es auch wieder nicht. Es war vielleicht nicht das erste mal dass Namjoon mich schlafend sah, aber es war das erste mal in meinen eigenen Klamotten. Ich sah es also als meine Pflicht an nicht all zu schlecht auszusehen.

Doch was trug man zum Schlafen wenn der Freund da war? Nervös sah ich mich im Schrank um. Meine Schlafsachen waren eher praktisch und bequem statt schön und sexy. Es war zu warm um einen Pulli anzuziehen, ich entschied mich also für ein Nachthemd. Es war himmelblau und hatte Rüschen. Er sah natürlich lange nicht so schön aus wie die von Mina, aber für heute musste es nun mal reichen.

Flott, also nicht besonders gründlich schminkte ich mich ab. Die Visagisten werden mich hassen. Doch ich war zu müde um mir da noch besonders Gedanken machen zu können. Meine Zähne dafür schrubbte ich doppelt so gründlich, alleine weil Namjoon da war. Meine Haare band ich zu einem hohen Zopf. Fix und fertig, im wahrem Sinne des Wortes verließ ich endlich das Badezimmer. Namjoon saß auf meinem Bett. Ich musste es zugeben dass es mich irgendwie nervös machte ich so auf meinem Bett zu sehen. Doch ich war zu müde um großartig darüber weiter nachzudenken.

Das Denken schien mir in dem Moment tatsächlich wirklich schwer zu fallen, denn kaum war ich in der Nähe meines Bettes, setzte ich mich auf seinen Schoß und kuschelte mich an ihn ran. Überrascht tat er erst einen kurzen Moment gar nichts, dann jedoch legte er seine Arme um mich und zog mich näher an sich ran. Ich sah nochmal in sein lächelndes Gesicht mit den Grübchen bevor ich die Augen schloss. ,,Du wirst anhänglicher wenn du müde bist. Irgendwie süß." grummelnd ignorierte ich seine Feststellung. ,,Du solltest lieber nach Hause. Du hattest auch wenig Schlaf."

,,Eigentlich nicht. Man hat mich Frühs länger Schlafen gelassen. Jin hat mit dem Manager vereinbart dass die Jungs erst die Einzelshootings machen, also hatte ich fast drei Stunden länger Zeit zum Schlafen." Jin war wirklich ein Engel. Das hatte der Idiot eigentlich nicht verdient. Langsam glitt mein Körper auf die Matratze, etwas leichtes wurde auf meinen Körper gelegt, vermutlich die Decke. Ich war viel zu müde um meine Augen nochmal zu öffnen. ,,Ich bleibe also da bis du eingeschlafen bist."

,,Namjoon?" murmelte ich. ,,Ja?" ,,Bitte sing mir noch einmal das Lied vor." er wusste welches Lied ich meinte, denn ich ließ es ihn ständig immer wieder singen. Es war mein Lieblingslied. Das was er mir geschrieben hatte. Manchmal glaube ich nervte ich ihn sogar so oft wie ich ihn dazu zwang es zu singen. Ich liebte seine Stimme. Nicht nur wenn er redete oder rappte. Meiner Meinung nach war seine Singstimme ebenfalls wunderschön. Schade dass er so selten sang. ,,Natürlich." Es war kurz ruhig bevor leiser Gesang begann und mich immer tiefer ins Land der Träume schickte. Irgendwann spürte ich auch nicht mehr Namjoons Hand an einem Arm die sanft auf und ab strich. 

The Bright Shine BTS FF(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt