Madisons POV:
Ich war schon ziemlich früh auf den Beinen. Alle im Haus schliefen noch seelenruhig als ich es verließ. Schützend zog ich mir die Kapuze über den Kopf und steckte mir die Kopfhörer ins Ohr. Auf meinem MP3 startete ich meine Playlist. Ja ich benutze noch im Jahr 2019 einen MP3 Player. Die Dinger sind nützlich, vor allem wenn man die Nase voll von seinem Handy hat.
Das erste Lied war ,,Love Scenario" von IKON. Bevor ich los joggte sah ich mich noch einmal um. Man wusste ja nie von wem man alles heimlich beobachtet wurde. Mein erster Blick heute morgen auf mein Handy ließ mich aufschrecken. Auf all meinen Profilen der Sozialen Netzwerken hatte sich die Zahl meiner Follower vertausendfacht. Jetzt wusste auch sicher jeder wer ich war. Oder ahnten es zumindest.
Natürlich freute ich mich sehr darüber. Vor allem weil ich wirklich süße Nachrichten von Fans bekam. Allerdings machte es auch einiges schwieriger, wie zum Beispiel unbeobachtet joggen zu gehen. Eine Zeit lang lief ich in normalem Tempo durch die Straßen. Ich sah mir Seoul etwas genauer an. Es war eine riesige Stadt. kein bisschen vergleichbar mit dem Kaff in dem ich aufgewachsen bin. Viele beschäftigte Menschen waren unterwegs.
Meine Blicke blieben an eine Kiosk hängen. Genau genommen an den Magazinen. Ich fand mich auf einigen der Titelseiten selbst wieder. Meine Augen strahlten auf jedem Bild und mein Lächeln zeigte, wie sehr ich mich in diesem Moment gefreut habe. Es war ein magisches Gefühl das erste mal vor so vielen Menschen auf der Bühne zu stehen. Ein Moment der sich für immer in meine Erinnerung einprägen wird.
Jemand stellte sich neben mich in die Sonne. "Mysteriöses Mädchen Taucht bei Twice Auftritt auf. Wer ist das Mädchen und ist sie wirklich ein neues Mitglied?" Wegen der Kapuze konnte ich ihn erst nicht identifizieren, aber seine Stimme würde ich wirklich überall wieder erkennen. ,,Verfolgst du mich etwa du Pabo?"
Namjoon wand sich mir zu. "Ich könnte dich das selbe fragen. Da will man ganz in Ruhe joggen gehen und auf wen trifft man? Das laute Mädchen." Skeptisch musterte ich ihn. "Verschwitzt siehst du aber nicht aus." stellte ich laut fest. "Ich jogge auch erst im Park. Dort ist wenig los um die Uhrzeit. Du kannst ja mitkommen wenn du magst." bot er mir möglichst kühl an, wovon ich mich nicht abschrecken ließ.
Das Angebot hörte sich verlockend an. Ich war trotzdem überrascht das ich ihm "Gerne." antwortete. Wir joggten nebeneinander her. Eine Weile sagte keiner von uns etwas. Selbst er war erstaunlich ruhig, für seine Verhältnisse. War es vielleicht der Vorfall gestern? "Wie war die Party gestern?" fragte ich ihn um zu prüfen ob ein Kater ihn vielleicht auch so still machen konnte.
"Das Übliche. Du hast nichts verpasst." wieder war es still. Ich begutachtete etwas den Park. Der Herbst hatte die Blätter verfärbt. Der Wind trägt immer wieder ein gelbes, rotes oder braunes Blatt auf den Kiesweg. Kein Mensch kam uns entgegen. Es war nicht unangenehm im Gegenteil. Ich fühlte mich gerade wirklich mehr als wohl.
Plötzlich wurde Namjoon langsamer und blieb letzten Endes stehen. Ich stoppte und sah ihn irritiert an. "Schwächelst du etwa?" spottete ich. "Du solltest dich lieber geehrt fühlen, dass ich dich hier her gebracht habe." Er setzte sich auf eine Bank die mit dem Rücken zum Weg stand. Unentschlossen stand ich da. Was sollte ich tun? Mich einfach neben ihn setzten?
Wie als Antwort klopfte er mit der Handfläche auf den Platz neben sich. "Worauf wartest du?" Schnell setzte ich mich zu ihm. Ich sah zu ihm hoch und sah sein Gesicht heute zum ersten mal richtig. Er hatte die Kapuze abgenommen und sah friedlich und entspannt gerade aus. Er bemerkte meinen Blick und sah mich direkt an. Sofort sah ich zur Seite. Was war nur los mit mir?
,,Weißt du, das ist mein Lieblingsplatz. Ich komme oft hier her." Tatsächlich? In Anbetracht auf diese neue Information, betrachtete ich meine Umgebung genauer. Direkt vor uns lag ein Fluss in dem momentan noch bunte Koi-Karpfen schwammen. Die Blätter der Kirschbäume die um das Flussufer wuchsen lagen wie ein Kleid auf der Wasseroberfläche. Auch jetzt im Herbst war dieser Ort wunderschön aber wie sah es hier aus wenn im Frühling die Kirschbäume rosa blühen würden?
,,Macht dich der Anblick tatsächlich so fröhlich?" Ich blinzelte und sah dann wieder zu Namjoon hoch. ,,Was meinst du?" er sah zufrieden aus aber nicht weil er irgendwelche fiesen Hintergedanken hatte. Er sah freundlich aus. Ganz anders wie bei unserem erstem Treffen gestern. ,,Du lächelst seit einer ganzen Weile." Sofort wand ich den Blick von ihm ab.
Meine Wangen färbten sich etwas rot. Statt eine dumme Bemerkung zu machen blieb er still. Was war los mit ihm? Wieso war er denn jetzt so nett? ,,Darf ich auch öfter her kommen?" fragte ich ihn vorsichtig ohne ihn anzusehen. Es dauerte eine Weile bis er antwortete. ,,Dafür habe ich dir den Ort hier gezeigt." er legte seine Hände auf die Knie und beugte sich nach vorne, um die Kois besser betrachten zu können.
,,Du bist gerade erst zu einem Idol geworden. Direkt ins kalte Wasser gesprungen. Manchmal braucht man eine Auszeit von diesem Leben. Das hier ist der perfekte Ort dafür. Hier musst du nicht für andere Lächeln und immer gut drauf sein." er saß direkt neben mir doch seine Stimme und seine Blicke wirkten so weit weg. Er sah wie jemand aus der wusste wovon er sprach.
Ich stupste ihn sanft an. Er richtete sich auf und schüttelte verträumt den Kopf. ,,Sorry." murmelte er. Niemals hätte ich gedacht das ich eines Tages einmal die verletzliche Seite von ihm sehen würde, selbst wenn es nur für einen kurzen Moment war. Naja gestern Morgen hätte ich nicht einmal gedacht das ich mit Kim Namjoon aus BTS abhängen würde.
Still blieben wir noch eine ganze Weile so. Ich legte meinen Kopf nach hinten in den Nacken wie immer wenn ich mich wohl fühlte. Naja oder wenn ich betrunken war. Ich weiß nicht genau wieso ich das machte aber es hatte sich eben so ergeben. Als ich aber dann irgendwann beiläufig auf mein Handy sah schreckte ich auf.
"VERDAMMT!" schrie ich schon wieder. Ich hatte 20 verpasste Anrufe von den Mädels und es war schon 13 Uhr. "Das du immer schreien musst." ich ignorierte seinen genervten Unterton. "Ich muss los. Bin spät dran." sagte ich bereits als ich anfing los zu gehen. "Wir sehen uns Pabo!" rief ich noch bevor ich dann rannte wie von einer Tarantel gestochen.
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The Bright Shine BTS FF(Abgeschlossen)
FanfictionMadison wollte schon lange Sängerin werden. Ihre wünsche wurden erhört. Sie zog nach Korea und trat der K-Pop Gruppe Twice bei. Schnell merkt sie aber dass das Leben im Scheinwerferlicht nicht nur seine Vorteile hatte. Im Twice Loft war die Stille s...