17. Kapitel ~ Wenn die Nacht am stillsten ist...

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Viktorias Pov.

Mit langsamen Schritten ging ich den Kiesweg zum Malfoy Manor entlang und blieb direkt vor dem Eingangstor stehen, welches sich dann kurzerhand von selbst öffnete.
Ich schritt hindurch und wurde von irgendeinem Todesser in Empfang genommen.
Als der Todesser mich in die Villa geleitete nahm ich einen muffigen Geruch nach Blut, Dreck und Tod war und da wusste ich auch um welchen Todesser es sich handelte und zwar um Fenrir Greyback, den meist gefürchtesten Werwolf denn es gab.
Fenrir Greyback, welcher keine Scheu davor hat, einfach auf Knopfdruck jemanden klatblütig zu ermorden und auch noch Spaß dabei zu haben.
Als ich im Eingangsbereich angekommen war, verschwand Greyback und ließ mich allein.
Ich blieb direkt vor der Tür, welche zu dem Saal führt, in dem die Treffen abgehalten werden stehen, blickte nach rechts zur Uhr welche Punkt 20:00 zeigte, straffte meine Schultern und betrat ohne zu klopfen den Saal, indem der dunkle Lord bereits auf mich wartete.
„Sehr gut, auf die Sekunde pünktlich."
zischte der dunkle Lord und erhob sich von seinem Platz.
Er kam mit erschreckend großes Schritten auf mich zu und blieb nur etwa einen Meter von mir entfernt stehen.
„Du fragst dich bestimmt, warum ich dich zu mir gerufen habe, nun das kann ich dir beantworten.
Ich will, dass du einen meiner treuen Anhänger heute Nacht begleitest!
Was genau du zu tun hast, wird dir Evan Rosier noch früh genug erklären und nun geh und wehe du erfüllst deine Aufgabe für heute Nacht nicht mit bravour."
Ich gab ein Nicken von mir und ging mit langen Schritten aus den Saal.
Im Eingangsbereich wartete bereits Evan Rosier auf mich.
Wir gingen hinaus und ohne jegliche Vorwarnung apparierte er Seit-an-Seit mit mir und kam mit mir in einem kleinen Muggeldorf zum Stehen.
Er drehte sich in meine Richtung und fragte mit bereits vor Freude strahlenden Augen „So, welches Haus gefällt dir denn am besten, such dir eins aus."
Ich wusste nicht, was das sollte und tat einfach was er sagte und zeigte auf ein weißes Einfamilienhaus mit Garten.
Frech grinsend ging Evan Rosier auf das Haus zu.
Ich folgte ihm, mit einem unguten Gefühl im Bauch.
Er öffnete das Gartentor und ging mit bedachten Schritten auf die Eingangstür zu.
Ich ließ meinen Blick durch den Garten schweifen und entdeckte zwei Kinderfahrräder, welche der Farbe nach zu urteilen bedeuteten, dass die Familie zwei Kinder hatte, einen älteren Jungen und ein kleineres Mädchen, da das blau-Schwarze Fahrrad um einiges größer war, als das kleine pinke, welches dann wohl dem Mädchen gehören musste.
Evan Rosier öffnete mit 'Allohomora' die Haustür und betrat das zweistöckige Haus.
Das Haus war ordentlich aufgeräumt und die Wände waren mit vielen Bildern der Familie geschmückt.
Aus einem der hinteren Zimmern, ich schätze mal es war das Wohnzimmer, kamen durcheinander sprechende Stimmen und durch die geöffnete Tür flackerte es von einem Fernseher hell in den Flur.
Evan Rosier blickte um die Ecke, zückte seinen Zauberstab und betrat mit erhobenem Stab das Wohnzimmer der Familie.
Er schrie „Petrificus Totalus", ein heller Strahl traf auf etwas oder jemanden und erhellte somit zusätzlich das geräumige Wohnzimmer der vierköpfigen Familie.
Ich traute mich nun selbst das Zimmer zu betreten und sah, dass eine Frau ungefähr 30 und ein Mann mit ca. 35 Jahren zusammen auf einem Sofa saßen und mit angsterfüllten Augen die Szene mitansahen.
Evan Rosier richtet seinen Stab auf die Frau und schrie „Crucio", ein roter Fluch traf die Frau mitten in die Brust, welche nicht mal eine Sekunde später anfing qualvoll zu schreien.
Der Mann sah sie unbeholfen an und kämpfte angestrengt mit den Tränen.
Ohne von der Frau abzulassen, drehte sich Evan Rosier in meine Richtung und sagte über die Schreie hinweg „Geh nach oben und kümmere dich um die Kinder, töte sie und wehe du widersprichst meinem Befehl, dass wird sonst schwere Konsequenzen für dich haben und jetzt hoch mit dir."
Starr vor Schreck schaffte ich es irgendwie Richtung Tür, drehte mich aber noch mal um und musste mitansehen wie die Frau mit dem Todesfluch getötet wurde.
Sie fiel in sich zusammen, jeder einzelne Muskel wurde schwach und das Leben wurde aus ihren Augen gelöscht.
Und zur selben Zeit begann Evan Rosier den mittlerweile weinenden Ehemann zu foltern...

Mit langsamen Schritten ging ich die treppe hinauf, welche bei jedem Schritt knarrte und war auf der Suche nach den Kinderzimmern.
Ich zückte meinen Zauberstab und ging den langen Flur entlang.
Einen Menschen töten, ein Kind töten....
Meine heutige Aufgabe war es Menschen zu töten.
Hilflose, unschuldig Kinder....
Ich ging direkt auf eine weiße Tür mit Postern von Autos zu, welche wohl in das Zimmer des jungen führte.
Ich blieb vor der Tür stehen, legte meine freie Hand auf den Türgriff, holte noch einmal tief Luft und öffnete die Kinderzimmertür.
Was ich sah brach mir das Herz.
Der junge, vermutlich nicht älter als 8 hielt seine etwa 6 Jährige Schwester im Arm, welche hemmungslos weinte.
Beide standen einander im Arm haltend in der Ecke des Zimmers und hörten nicht auf zu schluchzen.
Ich richtete meinen Zauberstab auf beide und sagte leise „Avada Kedavra", woraufhin beide Kinder leblos zu Boden gingen.
Ohne weiter darüber nachzudenken drehte ich mich um und verließ das Zimmer.
Mit zitternden Körper machte ich mich auf den Weg zur Treppe, welche wieder in den unteren Teil des Hauses führte, doch dann hörte ich plötzlich ein leises Schreien und Weinen.
Ich folgte dem Geschrei und kam zu einer weiteren Tür, als ich diese öffnete wurde mir klar, dass es sich um das Schlafzimmer der Eltern handeln musste und neben dem Ehebett stand eine kleine Wiege.
Aus der Wiege kam ein leises Geschrei, welches einem gerade mal ein paar Wochen alten Baby gehörte.
Ich konnte das nicht, doch kein Baby....
Ich setzte mich aufs Bett und kämpfte angestrengt mit den Tränen.
Ich musste es töten, sonst würde man mich töten.
Ich stand auf und stellte mich direkt vor die Wiege und hielt meinen Stab auf den Säugling.
Ich schloss meine Augen und brachte das Baby mit dem Todesfluch ebenfalls um.
Eine kalte Leere füllte meinen ganzen Körper. Jede einzelne Faser gefror zu Eis und ließ mich kurz innehalten.
Mir rannte eine einzelne Träne die Wange hinab, welche ich mit meinem Handrücken wegwischte.

Schwankend und zitternd stieg ich die Treppe hinunter, ging den Flur Richtung Haustür entlang, in dem mir bereits ein blöd grinsender Evan Rosier entgegenkam.
Ohne ihn weiter zu beachten, trat ich aus der Haustür, durchquerte den Garten und apparierte ohne weiteres nach Hogwarts.

Im Slytherin-Gemeinschaftsraum setzte ich mich auf eines der Sofas und starrte in die Flammen des Kamins.
Ich habe heute drei Menschen umgebracht, zwei Kinder und ein Baby starben durch meine Hand.
Ich beschloss nicht in meinen Schlafsaal zu gehen, denn nach der Nacht würde ich sowieso kein Auge mehr zu bekommen.

Drei Morde habe ich heute Nacht begangen. Waren das die ersten und letzten oder war diese Nacht erst der Anfang...?

Überraschender Wendepunkt - Wendung ins Gute oder in den Wahnsinn... (Draco Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt