18. Kapitel ~ Was hast du getan? - Zu viel...

510 35 0
                                    

Viktoria's Pov.

Leere.
Nichts als Leere füllte meinen Körper von Innen gänzlich aus.
Innerlich schrie und weinte ich, doch äußerlich tat ich nichts, bewegte keinen Muskel, verlor meine Maske nicht.
Ich verzog keine Miene.
Es machte mir äußerlich nicht mehr viel aus, wie anfangs. Was war nur aus mir geworden?
Seit dieser einen Nacht, in der ich diese zwei Kinder und den Säugling umgebracht hatte, wurde alles nur noch schlimmer...
Evan Rosier erzählte allen Anschein nach, dass ich meine Aufgabe mit Bravour gemeistert hatte und der dunkle Lord nahm dies zur Kenntnis.
Er wollte von nun an, dass ich bei mehreren Missionen mitmachte, er wollte, dass ich weitere Morde begehe, unschuldige foltere und töte.
Durch einen lauten Schrei, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Der Schrei kam von einer jungen Frau, nicht älter als 25 und das würde sie auch nicht werden, denn als ich zu ihr hinunter blickte, sah ich in zwei weitaufgerissene Augen. Sie starrten emotionenlos in eine Ecke des Raumes in dem wir uns befanden.
Sie lag nur da, sie war tot....
Ich ließ meinen Zaubertsab sinken, und musste feststellen, dass ich es wieder getan hatte, ich spürte immer noch die enorme Kraft, welche von meinem Zauberstab ausging. Die Kraft die durch den Todesfluch verursacht wurde.
Ihr lebloser Körper lag schlaff auf dem teuren, weißen Teppich, welcher bestimmt eine Menge Geld gekostet haben musste.
Durch ein leises Wimmern und Schluchzen, wurde ich wieder aufmerksam. Ihren Ehemann hatte ich schon komplett vergessen.
Ich drehte meine Körper in seine Richtung und blickte ihn teilnahmslos in seine, vom Weinen geröteten Augen.
Der man war ebenfalls nicht älter als 25 und würde wie seine Frau, den nächtsten Morgen nicht mehr erleben.
Er starrte auf seine tote Frau und begann wieder hemmungslos zu schluchzen.
„B-bitte, d-das m-müssen sie n-nicht tun, bitte....", er wurde immer wieder von heftigen Schluchzern unterbrochen und schaffte es letztendlich nicht seinen angefangen Satz zu Ende zu sprechen.
Ich ging mit langsamen Schritten auf ihn zu, behielt ihn aber ständig im Auge.
Sein Körper hatte sich gekrümmt, und wurde wie von Impulsen immer wieder von starken Schluchzern geschüttelt.
Er wiegte sich hin und her, und sah dabei aus wie ein kleines Kind.
Ich stieg über die Frau hinweg und packte meinen Zaubertsab fester, sodass die Knöchel auf meinem Handgelenk weiß hervortraten.
Einen Meter vor ihm blieb ich stehen, hob meinen Zaubertsab, schloss die Augen und sagte mit fast schon flüstender Stimme „Crucio”, als der Fluch den Mann mitten in die Brust traf, kippte sein Körper auf den Rücken, er streckte all seine Gliedmaßen von sich und schrie.
Sein Körper verrenkte sich in die verschiedensten Richtungen.
Die Augen fest zusammengekniffen und den Mund weit aufgerissen, um zu schreien, so lag der Mann auf dem kalten Holzboden und wünschte sich den Tod.
Als der Fluch ihn erneut traf, konnte er nicht mehr, er konnte nicht mehr schreien. Kein Ton verließ seine Lippen, bis auf ein gequältes Wimmern war nichts mehr zu hören.
Plötzliche Wut erfüllte meinen ganzen Körper, Wut auf mich selbst, den dunklen Lord, meine Eltern und die ganze Situation.
Vor Wut formten sich meine Augen zu Schlitzen und ich hob meinen Stab ein Stück höher.
Ich ließ den Folterfluch von dem Mann, aber nur um ihn daraufhin zu töten.
„Avada Kedavra", sagte ich mit vor Zorn zusammengebissenen Zähnen, und sah dabei zu wie der Ehemann leblos auf dem Boden zusammensackte.
Zwei Morde mehr, haben ich nun begangen, beim 10 hatte ich aufgehört zu zählen.
Ich trat einen Schritt näher an das tote Ehepaar und hockte mich hin.
Ob es je leichter wird?
Ich erinnerte mich schon an meine Mutter, ich wollte nie so sein wie sie.
Nie wollten ich foltern oder morden, doch dies war nun Vergangenheit.
Ich sprang auf und schrie vor Wut, Zorn und Verzweiflung.
Warum musste sich alles in die falsche Richtung bewegen.
Ich formte meine Hand zu einer Faust und schlug so fest ich konnte, gegen den großen Wandspiegel, welcher in tausend kleine Stücke zerbrach.
Es machte einen Riesenlärm, die Splitter vielen zu Boden und blieben auch dort liegen.
Meine Hand blutete stark. Das Blut lief meinen Arm hinunter, doch es war mir egal.
Ohne noch einmal zurück zusehen, verließ ich das kleine Haus und lief auf die Straße.
Noch war es hier verdammt ruhig, doch dies wird in einigen Stunden ganz anders aussehen, wenn die Polizei und sonstiges hier eintrifft und es eine neue Schlagzeile in der Muggelzeitung, als auch im Tagespropheten geben wird.
Ich hob meine linke Hand und sah wie sehr ich doch zitterte, holte noch einmal tief Luft, bevor ich mich auf der Stelle drehte, und ins Malfoy Manor apparierte.

Überraschender Wendepunkt - Wendung ins Gute oder in den Wahnsinn... (Draco Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt