23. Kapitel ~ Geheimnis der großen Stille vor Mitternacht?

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Viktoria's Pov.

Vor Nervösität war mir schlecht und meine Beine zitterten, dennoch richtete ich mich auf, hob mein Kinn und betrat den Raum, indem ich erwartet wurde.
Hier in dem Zimmer, war ich bis jetzt noch nicht, aber es ähnelte sehr den anderen Zimmern in diesem Haus.
Elegant, prachtvoll und teuer.
„Da bist du ja. Ich habe dich bereits erwartet, Viktoria. Gut, dass du pünktlich bist, denn ich habe eine Aufgabe für dich, und diese soll so schnell wie möglich erledigt werden", erklang die Stimme des dunklen Lords hinter mir, als ich mitten im Zimmer zum Stehen kam.
Augenblicklich sträubten sich meine Armhaare.
„Und die wäre, Herr?", fragte ich und drehte mich um.
„Ich will, dass du wieder nichtsnutzige Muggel umbringst, doch diesmal will ich nicht, dass nur ein Muggel drauf geht. Nein du sollst ein ganzes Muggeldorf auslöschen. Es ist nicht besonders groß, du solltest um Mitternacht damit fertig sein. Hast du mich verstanden?", sprach Voldemort mit bedrohlicher Stimme.
18 Menschen, davon 2 Kinder und ein Baby hatte ich nun bereits schon auf dem Gewissen und jetzt sollte ich die Anzahl auch noch verdoppeln.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, dass der dunkle Lord mich nun bedrohlich ansah und auf eine Antwort meinerseits wartete.
„Ja Herr, ich habe verstanden", gab ich schnell als Antwort, vielleicht etwas zu schnell...
Voldemort lief bedrohlich auf mich zu.
Ich konnte seinen fauligen Atem riechen, so nah kam er mir.
Doch wendete ich den Blick nicht ab, ich bin eine Todesserin und habe keine Angst vor meinem Meister.
„Falls du dir irgendwelche Missgeschicke oder Fehltritte leistest, dann kannst du dir denken, was mit dir passiert.
Denn du bist schlau Viktoria, nicht dumm und nicht naiv.
Du gehorchst deinem Meister und tust das was ich von dir verlange.”
„Natürlich Herr, ich werde mir keine Fehltritte erlauben, die Aufgabe erfüllen und alles tun was Sie von mir verlangen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken", wisperte ich in die bedrohliche Stille.
Er grinste zufrieden und entließ mich.

Eine halbe Stunde später schritt ich nun in meinem schwarzen Todesser-Gewand die Straße entlang.
Es war kalt, düster und neblig.
Perfekte Verhältnisse um unschuldige Muggel zu töten, dachte ich ironisch.
Ich ging in eine kleine Gasse, sah nochmal auf den Zettel mit den Adressen, drehte mich einmal um mich selbst und apparierte zum Dorf.
Als ich nach kurzer Zeit, auf einer Wiese zum Stehen kam, sah ich mich erstmal um.
Der dunkle Lord hatte recht, das Dorf war nicht besonders groß, gerade einmal acht Häuser standen hier wie wild zusammengewürfelt.
Ich sah auf meine Uhr, 22:00 Uhr, ich sollte nicht zuviel Zeit vergeuden, um Mitternacht sollte ich fertig sein.
Ich ging mit schnellen Schritten auf das erste Haus zu, betrat den Garten und öffnete mit „Alohomora" die Eingangstür.
Ich konnte den Namen der Person, welche in dem Haus lebte nicht erkennen, da meine Todesser-Maske mir einen Teil meiner Sicht nahm.
Das Haus war zweistöckig, jedoch komplett dunkel und still, was bedeutete, dass die Personen oder die Person bereits schlief.
Auf leisen Sohlen, betrat ich den Flur.
„Lumos", flüsterte ich.
Nun sah ich alles, doch umsehen tat ich mich nicht, zumindest nicht mehr.
Ich wollte nicht das Leben meiner Opfer kennenlernen.
Ich wollte nicht wissen, ob die Person Kinder hatte, ob sie verheiratet ist oder war. Ich wollte nichts über den Menschen erfahren, welchen ich gleich kaltblütig ermorden werde.
Zielstrebig ging ich die Treppe hinauf, welche bei jedem Tritt laut knarrte.
Ich hielt inne und lauschte.
Der Muggel hatte mich nicht gehört.
Ich ging die verschiedensten Zimmer ab, bis ich das Schlafzimmer fand.
Ich trat ein und sah, dass ein alter Mann friedlich in dem Bett schlief.
Wenn ich ihn töte, würde es vielleicht so aussehen, als ob er friedlich im Schlaf gestorben wäre.
Doch da ich noch die anderen Menschen töten musste, würden bestimmt bald alle wissen, dass ein ganzes Dorf ausgerottet wurde, Todesursache unklar, jedoch nur für Nichtmagische, denn jeder Zauberer und jede Hexe würde sofort wissen, dass in einer Zeit, in der der dunkle Lord kurz davor ist, mehr an Macht zu gewinnen, Muggelmorde zur Tagesordnung gehörten.
Im Türrahmen blieb ich kurz stehen, umgriff meinen Zaubertsab stärker und ging mit leisen Schritten auf den schlafenden Mann zu.
„Nox", murmelte ich und richtete meinen Zauberstab auf den alten Muggel.
„Avada Kedavra", sagte ich in einem schneidenden Ton und sah, dass der alte Mann aufhörte zu atmen.
19.
Ich stürmte aus dem Haus und lief direkt ins nächste hinein.
Es war ein Einfamilienhaus, weiße Fassade, schön gemachter Garten und überall lag Kinder-Spielzeug herum.
Ich dachte aber nicht darüber nach und ging sofort ins Schlafzimmer, diesmal fand ich es schneller, da die Häuser alle gleich angeordnet waren.
Im Ehebett lagen eine Frau, ein Mann und ein Kind in der Mitte.
Ich schloss die Augen und zückte meinen Zaubertsab, richtete ihn zuerst auf die Frau und tötete sie.
Dann auf das Kind, ein kleines, vielleicht gerade einmal sechsjähriges Mädchen.
Ich konnte nichts tun, ich musste sie töten, sonst würde der dunkle Lord mich umbringen.
Als auch die kleine tot im Bett lag, widmete ich mich dem Vater, welcher mich mit vor Schreck geweiteten Augen ansah.
„Was wollen Si-...", setze er an, doch legte ich einen Finger auf meine Lippe und unterbrach ich ihn, dann brachte ich ihn, mit dem Todesfluch für immer zum schweigen.
22.

Grünes Licht erhellte das kleine Dorf, als ich im nächsten Haus einem Pärchen das Leben nahm.
24.
So arbeitete ich mich weiter voran...
27.
Die Hälfte hatte ich geschafft, und doch war ich bereits erschöpft.
Die Leere, welche ich noch bei den ersten Morden gefühlt hatte, ist nun gänzlich verschwunden, stattdessen spürte ich nichts mehr, keine Angst, keine Trauer, keine Leere, nichts einfach gar nichts mehr.
Ich überquerte die Straße und lief auf das fünfte Haus zu.
Es war ebenfalls schön eingerichtet, jedoch standen überall die Umzugskartons herum, was entweder bedeutete, dass jemand ausziehen wollte oder gerade eingezogen war.
Im Endeffekt macht es keinen Unterschied, da die Person den nächsten Tag nicht mehr erleben würde.
Leise summte ich ein Lied vor mich hin und ging am Wohnzimmer vorbei, drehte jedoch wieder um, als ich merkte, dass sich jemand in diesem befand.
Ein junger Mann, nicht älter als 20, lag total fertig auf dem Sofa und schien zwischen den ganzen Kartons tief und fest zu schlafen.
Ich ging vor ihm in die Hocke und stubste ihn mit meinem Zauberstab gegen die Schläfe.
Nichts, keine Regung.
Das macht es natürlich um einiges leichter.
Ich richtete meinen Stab auf ihn und sagte: „Avada Kedavra".
Er blies jegliche restliche Luft aus seinen Lungen und sank in sich zusammen.
„28", murmelte ich vor mich hin und hörte ein wenig Stolz aus meiner Stimme heraus.
„30", lachte ich, als ich das sechste Haus verließ.
Ich hatte gerade eine drogenabhängige Mutter und ihren Sohn ermordet und es machte mir nichts aus, nein es machte mir sogar ein wenig Spaß.
Aus dem Grund hüpfte ich fast in Richtung siebtes und somit auch vorletztes Haus.
Es sah aus wie die Vorherigen und somit betrat ich es.

„33", lachte ich wie irre und rannte zum letzten Haus.
Als ich zum Stehen kam, las ich den Namen, welcher auf dem Briefkasten stand.
"Bagshot", irgendwie kam mir der Name bekannt vor, doch wusste ich nicht woher.
Im Haus brannte Licht.
Ich öffnete das Gartentor und schritt zur Eingangstür.
Irgendwie hatte ich ein eigenartiges Gefühl, die Atmosphäre war anders als bei den Häusern zuvor.
Es lag etwas Magisches in der Luft.
Ich war mir sicher, dass in diesem Haus eine Hexe oder ein Zauberer leben musste.
Ich wusste, dass ich jetzt nicht einfach so hineinspazieren konnte, da sie als ausgebildete Hexe bestimmt mehr Erfahrung hatte, als ich.
Ich beschloss anzuklopfen und sie zu überraschen.
„Wer bist du?", fragte sie mich als sie die Tür öffnete und sich mehr und mehr hinter der Tür versteckte.
„Ich bin eine Schülerin von Hogwarts und muss mit Ihnen etwas auf Dumbledores Anweisung hin besprechen", sprach ich übertrieben höflich und hoffte sie würde mir das glauben.
„Das wäre?", fragte sie mich skeptisch.
„Das werde ich ihnen erzählen, wenn Sie mich reinlassen würden. Bitte Mrs Bagshot, man sollte nicht in diesen schweren Zeiten draußen bleiben, vor allem nicht um diese Uhrzeit, bitte, es dauert auch nur fünf Minuten.", bettelte ich sie regelrecht an und sie ließ mich kurzerhand hinein.
„Komm herein, aber wirklich nur kurz. Es ist schon sehr spät und eigentlich Zeit ins Bett zu gehen.", meinte sie müde und erschöpft.
Mrs Bagshot ließ sich zurück in ihren Sessel fallen. Ich jedoch blieb stehen.
„Wollen Sie etwas trinken?", fragte sie mich, stand aber auf, ohne eine Antwort abzuwarten und ging in die Küche.
Meine rechte Hand fasste unter meine Jacke und schnappte nach meinem Zauberstab.
Mit der anderen Hand setzte ich meine Kapuze und meine Todesser-Maske auf.
Ich wartete bis Mrs Bagshot zurück kam und richtete meinen Zaubertsab auf sie.
Vor Schreck ließ sie das Blech mit den Getränken fallen und wollte nach ihrem Zaubertsab greifen, jedoch reagierte ich schneller und fesselte sie mit unsichtbaren Seilen.
„Avada Kedavra", sprach ich und Mrs Bagshot fiel zu Boden.

Als ich mich etwas weiter im Haus umsah, blieb mein Blick an einem Zeitungsartikel hängen.
Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Ich kannte diese Frau.
Sie war keine andere als die bekannte Autorin "Bathilda Bagshot".
Und ich hatte sie gerade umgebracht, doch machte es mir nichts aus und somit verließ ich das Haus.
„34", sagte ich zu mir selbst und ging weiter.
Als ich auf der verlassenen Straße zum Stehen kam, sah ich auf meine Uhr.
„Punkt Mitternacht, Zeit nach Hause zu gehen.”

Überraschender Wendepunkt - Wendung ins Gute oder in den Wahnsinn... (Draco Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt