Viktoria's Pov.
Der Tag der Tage ist nun gekommen.
Die Woche verging rasend schnell.
Draco und ich lebten die letzten sieben Tage, als wären es unsere letzten.
Es entsprach vielleicht nicht ganz der Wahrheit, doch Hogwarts würden wir so schnell nicht wieder sehen.
Und dann erst Recht nicht in der Verfassung in der sich Hogwarts momentan befand.
Wenn Draco und ich das nächste Mal unser zweites Zuhause betreten werden, würde alles in Schutt und Asche liegen, falls der dunkle Lord uns bis zum alles entscheidenden Kampf am Leben lässt.
Als Blaise von der Auseinandersetzung zwischen Draco und Potter gehört hatte, beschloss er sich mit seinem besten Freund auszusprechen.
Sie wollten die jahrelange Freundschaft nicht einfach so wegwerfen und auch nicht so tun, als ob es sie nie gegeben hätte.
Ich war froh darüber, dass der junge Malfoy seine zweite Hälfte wieder hatte.
Trotz der aktuellen Lage erkannte ich, dass Blaise ihm half mit der Situation besser umzugehen.
Auch wenn Zabini keine Ahnung hatte.
Wir konnten es ihm nicht erzählen.
Es hätte alles nur noch schwerer gemacht.
Es würde sich sowieso alles in Hogwarts verändern.
Nach Dumbledore's Tod und unserem Verschwinden, werden bestimmt andere Maßnahmen in Hogwarts in die Wege geleitet werden.
Sie werden die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöhen und die Slytherins wahrscheinlich nicht mehr aus den Augen lassen.
Zwar trug kein anderer Schüler aus meinem Haus das dunkle Mal am linken Unterarm, doch aus einer Todesserfamilie stammten sie allesamt.
Zwar war ich kein Freund von Vorurteilen, doch dieses konnte ich nicht widerlegen.
Bei so vielen Vorurteilen, wird es immer ein bis zwei geben, welche nicht frei erfunden sind und mehr Wahrheit als andere in sich tragen.
Blaise hatte vorgeschlagen, den Tag am schwarzen See zu verbringen.
Draco und mir kam eine Ablenkung gerade recht.
Wir wollten den letzten Tag genießen und nicht in schlimmen Erinnerungen behalten.
Der Eisprinz hatte meine linke Hand genommen und folgte seinem besten Freund, welcher etwa zwei Meter vor uns ging.
Unter seinem Arm hatte er eine blaue Picknickdecke geklemmt und öffnte mit der anderen Hand das große Eichentor, welches auf Hogwarts Ländereien führte.
Ich schloss mit Draco zu ihm auf und folgte ihm zum schwarzen See.
Die Wind fühlte sich angenehm warm auf meiner Haut an.
Dennoch spürte ich die extreme Hitze schon nach wenigen Minuten.
Ich merkte, wie sich kleine Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten.
Auch klebte der Stoff von meiner Bluse auf meinen Armen und ließ somit keine Luft hindurch.
Auch Draco konnte ich ansehen, dass er es unerträglich in den langen Klamotten fand.
Es war bereits ende Juni, weshalb Blaise auch wettermäßig angemessenen gekleidete war.
Er trug ein Shirt, eine etwa knielange Hose und schien sich pudelwohl in seiner Haut zu fühlen.
Er steuerte den Platz unter dem großen Baum an und breitete die Picknickdecke unter ihm aus.
Er ließ sich auf der Decke nieder und wartete bis wir uns zu ihm gesellten.
An Draco gelehnt schloss ich für einen kurzen Moment meine Augen und sog die frische Sommerluft in meine Lungen ein.
Ich hatte keine Lust, mich an dem Gespräch, welches Draco und Blaise führten zu beteiligen.
Ich behielt meine Augen weiterhin geschlossen.
Immer als Draco lachte, wurde mein Kopf durch seine sich immer wieder hebende Brust geschüttelt.
Ich merkte, wie ausgelassen er mit seinem besten Freund herumalberte und zumindest für einen Moment vergaß, was heute bevorstand.
„Ich hätte nicht gedacht, dass das zwischen euch hält, nachdem was alles vorgefallen war.", lachte Blaise vergnügt und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche.
„Ich auch nicht!", witzelte ich provokant und öffnete meine Augen.
Ein schiefes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen.
„Was soll das denn heißen?", wollte er Eisprinz ehrlich wissen und knuffte mir herausfordernd in die Seite.
„Das fragst du mich ernsthaft, besonders einfach bist du nun wirklich nicht.", lachte ich frech und rieb meine linke Seite, in die er mich vorhin gekniffen hatte.
Er schnaufte nur belustigt auf und verschränkte gespielt beleidigt die Arme in einander.
„Ich hab dir doch von Anfang an gesagt, dass du Viktoria irgendwann schon bekommst!", meinte Blaise und freute sich, dass er recht behalten hatte.
Ich hob etwas verwirrt eine Augenbraue und hinterfragte eben gesagtes.
„Was meinst du mit 'von Anfang an'?", wollte ich von Zabini wissen und sah Draco und ihm abwechselnd entgegen.
Ich bemerkte wie der junge Malfoy kaum merkbar seinen Kopf schüttelte, jedoch schien sein bester Freund dies nicht bemerkt zu haben.
„Naja, Draco war ja schon seit Ewigkeiten in dich verknallt.", ließ Blaise die Bombe platzen und ich konnte ausmachen, wie sich die Wangen des Eisprinzen knallrot färbten.
„Stimmt das?", fragte ich an Draco gewandt und erkannte wie unangenehm ihm die Situation war.
„Kann schon sein.", antwortete eben genannter kleinlaut und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
Ich schüttelte nur lachend den Kopf und verschränkt meine Finger mit seinen.
Als ich meinen Blick über den See schweifen ließ, erkannte ich wie spät es eigentlich schon war, da die Sonne anfing unterzugehen.
Meine Hände wurden leicht schwitzig und ich bemerkte wie sich mein Puls erhöhte und meine Atmung schneller wurde.
Ich stieß meinen Ellenbogen leicht in Dracos Seite und deutete leicht in Richtung Sonnenuntergang.
Er verstand sofort und verstärkte den Griff unserer Hände.
„Blaise, versprich uns, dass du heute den Gemeinschaftsraum nicht mehr verlässt.", bat ich Draco's besten Freund und hoffte er würde nicht widersprechen.
„Warum?", wollte dieser wissen und rollte die Picknickdecke langsam wieder zusammen.
„Das kann ich dir nicht sagen...
Ich bitte dich nur, im Gemeinschaftsraum zu bleiben.
Es ist nur zu deinem Besten.", wiederholte ich mich und wartete auf eine Antwort seinerseits.
„Okay", hörte ich seine Stimme gedämpft in meinen Ohren ankommen und sah wie er die Decke wieder unter seinen Arm klemmte.
„Wir sehen uns später.", verabschiedete sich Blaise, hob die Hand zum Abschied und machte sich auf den Weg zurück ins Schloss.
„Ja, bis gleich...", rief Draco ihm mit leicht zittriger Stimme hinterher und drehte sich panisch zu mir um.
„Bist du bereit?", wollte ich von ihm wissen und erntete nur ein leichtes Nicken.
Ich wusste, dass er es nicht war und er jetzt am liebsten kneifen würde.
Wie könnte man auch für so etwas je bereit sein.
„Okay, dann los...", wies ich ihn an und und verstärkte den Griff unserer Hände.
Es ist soweit...
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Überraschender Wendepunkt - Wendung ins Gute oder in den Wahnsinn... (Draco Ff)
FanfictionViktoria Elizabeth Lestrange, ihr Leben lang wurde sie darauf hin erzogen die perfekte Todesserin zu sein. Das Gefühl der Liebe ist ihr fremd. Viktoria wird mit den unterschiedlichsten Aufgaben konfrontiert. Doch zu alldem kommt noch etwas viel Sc...