Viktoria's Pov.
Tage oder Wochen hatte ich kaum ein Auge zu getan, immer plagten mich traumatisierende Albträume, in denen immer jemand sterben musste.
Immer wachte ich erst nach gefühlten Stunden des Leidens auf.
Immer wenn ich dann noch versuchte meine Augen zu schließen, riss ich diese sofort wieder auf, denn egal was ich tat, auch wenn meine Augen geschlossen waren sah ich alle Menschen die in meinen Träumen gestorben sind, aber nicht auf eine natürliche Weise...
Oft sind Menschen dabei die nichts mit all dem zu tun haben.
Muggel, Kinder, andere Zauberer und Hexen und auch Schüler von Hogwarts, die auf grausame Weise, jeder einzeln und qualvoll entweder von einem Todesser oder dem dunkeln Lord persönlich zuerst gefoltert werden, dies immer wieder wiederholt wird und erst, als für den Täter der Spaß aufgehört hatte, wird die Person getötet und einfach liegen gelassen und das Nacht für Nacht.
Wie auch heute wachte ich urplötzlich mit einem kleinen Aufschrei auf und saß nun kerzengerade in meinem Bett.
Zum Glück wurde niemand dabei wach, doch ich atmete immer noch hecktisch und mein Herz raste in meiner Brust, als wäre ich einen Marathon gelaufen.
Schweißperlen laufen meine Stirn hinab und meine Augen sind von Tränen durchtränkt.
Wieder hatte ich geträumt, doch die Albträume werden immer schlimmer, desto näher der Tag kommt an dem alles fertig sein soll, bis zu dem Tag an dem Dumbledore sterben muss.Als ich mich etwas beruhigt hatte, schaue ich mich im Slytherin-Mädchenschlafsaal um, erkennen tat ich aber nichts, da es noch stockdunkel war, was bedeutet, dass es noch mitten in der Nacht ist.
An Schlaf war jetzt gar nicht mehr zu denken und so beschloss ich einfach etwas im Schloss und den Gängen herumschleichen.
Ich zog mir einen zu großen Pullover über und verließ den Schlafsaal.
Wie erwartet war der Gemeinschaftsraum ebenfalls leer, da normale Menschen um die Uhrzeit noch schlafen würden, nur nicht ich.
Ich verließ den Gemeinschaftsraum und wandere durch die Gänge.
Es war kühler als gedacht, weshalb ich fror. Ich schlang meine Arme um meinen Körper, um mich etwas zu wärmen und sah an mir herunter und bemerke das ich nur eine kurze Schlafhose, Socken und einen Pullover von Draco trage.
Draco, mit ihm hatte ich bestimmt Wochen nichts mehr geredet, denn nun ist es mitte November.
Die Zeit verging rasend schnell.Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Trennung uns beiden gut tun würde, doch dies ist nicht der Fall, eher das Gegenteil.
Niemand sollte sowas alleine durchstehen, niemand sollte so eine Last alleine auf den Schultern tragen müssen und doch machen wir uns es so schwer.
Meine Gefühle ihm gegenüber haben sich kein Stück verändert, doch ob ich das alles wiederholen will, ist eine andere Frage auf die ich keine Antwort habe.
Momentan bin ich an dem Punkt angelangt, an dem nichts weiter geht und keine Besserung in Sicht ist...Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die aufgegehende Sonne durch eines der Turmfenster in mein Gesicht schien.
Wie spät es nun ist?
Ob ich wirklich Stunden hier nun durch die Gänge gewandert bin?
Anscheinend, denn obwohl ich es nicht sehen kann, weiß ich das nun einige Frühaufsteher ihre Betten langsam verlassen um sich fertig zu machen, obwohl dies nicht nötig ist, da heute Sonntag ist.Ob die große Halle, schon essen aufgetischt hat?
Ich werde es wohl herausfinden müssen, also machte ich mich auf den Weg Richtung große Halle.
Jetzt erst bemerke ich, wie weit ich gegangen war, denn der Ravenclaw- Gemeinschaftsraum liegt direkt vor mir.Ich zögerte kurz bevor ich die große Flügeltür zur Halle öffnete und stellte anschließend fest, dass noch niemand anwesend war.
Ich setzte mich trotzdem auf meinen Haustisch und wartete.
Lange kann es ja nicht mehr dauern und ich sollte Recht behalten denn, als ein fröhlich-gelaunter Dumbledore die große Halle betrat, füllten sich die Haustische mit leckeren Speisen.
Jedoch entging mir Dumbledores überraschter und doch zweifelnder Blick nicht, ich ließ mir aber nichts anmerken und trank mein erstes Glas Wasser.Als es 09:00 Uhr war, trotteten die ersten Schüler in die Halle, um zu Frühstücken und auch ein paar Slytherins ließen sich blicken.
Merlin sei Dank, niemanden den ich näher kannte.
Das würde mir jetzt noch fehlen, wenn ein Zabini oder Draco in die Halle spazieren würden.
Ich blieb verschont, vorerst.
Als die große Halle schon gut gefühlt war und die Gespräche immer lauter wurden, beschloss ich diese zu verlassen.
Ich trat durch die Flügeltüren, wurde aber urplötzlich in einen leeren Gang gezogen.
Bei genaueren Hinsehen, erkannte ich Draco, welcher mich am Handgelenk mit schleifte.
Ich ließ es über mich ergehen, da ich sowieso jetzt keinen Nerv hatte mich mit irgendjemanden zu streiten und keine Kraft hatte um mich loszureisen.
Als Draco Erbarmen hatte und stehen blieb, stellte er sich mir gegenüber, ließ mein Handgelenk aber noch nicht los.
Er scannte mich von oben bis unten, wobei sein Blick, an dem übergroßen Pullover hängen blieb, welcher ihm gehörte und lächelte mich liebevoll an.
Wir standen sehr nah aneinander, weshalb ich einen Schritt rückwärts machte, wobei mir sein kurz schmerzerfüllter Blick nicht entging.
Er sah mir starr in die Augen, es war als, ob sie durch mich durch schauen würden als, ob Draco sehen konnte, wie es mir wirklich ging.
Nach längeren Minuten, hielt ich seinen Blick nicht mehr stand und schaute verlegen, aber auch verletzt auf den Boden.
„Viktoria, hör mir zu. Ich weiß das ich ein Arschloch war, aber es tut mir leid, alles tut mir so schrecklich leid.
Ohne dich schaffe ich diese Aufgabe bestimmt nicht, diese Bürde ist zu groß, sodass sie einer allein tragen kann."
Ich gebe keinen Ton von mir, drehe mich nur weg und setze an zu gehen, doch Draco machte mir einen Strich durch die Rechnung.
Er zog mich ruckartig und doch sanft an meinem Handgelenk, sodass ich gegen seine Brust stieß.
Da Draco großer war, musste ich meinen Kopf heben um ihn anzusehen.
Er lächelte mich liebevoll von oben an und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
Obwohl ich es von früher gewohnt war, fühlte es sich doch unangenehm an.
Es kribbelte immer noch, wenn er meine Wange berührte, doch nun so intensiv, dass es kaum noch auszuhalten war.
Alle meine Gefühle, die sich in mir verkrochen hatten, kamen nun hervor.
Ein Welle der Gefühle, ströhmte durch meinen ganzen Körper.
So wie früher nur noch stärker.
Nur wusste ich nicht, was ich wollte, oder was das Richtige war.
Draco war mir noch sehr wichtig, doch ob das die richtige Entscheidung wäre?Ich riss meinen Blick von ihm los und sah wieder weg.
Ich merkte wie sich Tränen den Weg in meine Augen bahnten, doch blinzelte ich diese schnell weg.
Doch hatte Draco sie gesehen.
Er nahm mein Kinn in seine Hand und drehte meinen Kopf behutsam in seine Richtung, so dass ich ihn jetzt gezwungenermaßen ansehen musste.
Ich merkte wie mir nun noch mehr Tränen unaufhörlich meine Wangen hinab liefen.
Ich schloss kurz meine Augen, um mich zu beruhigen und spürte sanft wie jemand meine Tränen weg wischte.
Wo Draco mich berührte kribbelte es so stark, dass es fast schon unangenehm war.
Ich öffnete meine Augen erneut und blickte in ein sanft-lächelndes Gesicht, welches Draco Malfoy gehörte.
„Bitte Viktoria, hass mich jetzt nicht dafür.", hauchte Draco so leise, dass ich es kaum verstanden hatte.
Er nahm mein Gesicht in seine beiden Hände, kam meinem Gesicht immer näher, bis uns nur noch Zentimeter von einander trennten.
Ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Lippen.
Draco überbrückte nun auch die letzten Zentimeter, die zwischen uns lagen.
Er legte seine rauen Lippen auf meine.
Ohne zu wissen warum erwiderte ich den Kuss, doch etwas in meinem Kopf schrie das ich aufhören sollte, da er mich sonst wieder verletzen würde.
Obwohl ich Draco liebte, wusste ich, dass die Stimme Recht hatte.
Wir lebten in einer Welt, in der Krieg herrschte, da gab es kein perfektes Leben, und Liebe hatte da auch keinen Platz.
Am wenigsten für die die auf der andern Seite standen.
Wie Draco oder mich...Ich riss plötzlich meine Augen auf und unterbrach den Kuss, indem ich meinen Kopf zur Seite drehte und Draco von mir schubste.
Ich kann das nicht, nicht nochmal, nicht jetzt.
Ich wendete mich ab und drehte mich mit dem Rücken zu Draco und wartete ab.
Als nichts seinerseits kam ergriff ich das Wort „Draco, ich kann das nicht nochmal, nicht wenn wir in so einer Welt leben und wir eine Aufgabe zu erfüllen haben."
Ich drehte mich um, blieb aber einen guten Meter von Draco entfernt stehen und erkannte wie seine Augen glasig wurden.
„Natürlich verstehe ich das, ich hab's ganz schön verbockt oder?"
„Ja schon, aber meine Entscheidung hat damit nichts zu tun, ich habe dir schon längst verziehen.
Ich könnte dich nie hassen, dafür bist du mir einfach zu wichtig, doch jetzt ist es besser so."
Ich ging mit langsamen Schritten auf Draco zu und umarmte ihn, während ich ihn ins Ohr flüsterte: „Irgendwann wird alles besser, vertrau mir.
Ich liebe dich und werde das auch immer tun, doch jetzt sollten wir es bei dem belassen. Ich habe dir längst alles verziehen.
Wir vergessen einfach alles, was zwischen uns war und bleiben einfach nur Freunde."
Nachdem ich das gesagt hatte drehte ich mich um und ging mit langsamen Schritten den Gang entlang, doch bevor ich um die Ecke bog, hörte ich ein „Ich werde nie vergessen, was zwischen uns war.", von Draco bevor ich nun entgültig meinen Weg fortsetzte...
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Überraschender Wendepunkt - Wendung ins Gute oder in den Wahnsinn... (Draco Ff)
FanficViktoria Elizabeth Lestrange, ihr Leben lang wurde sie darauf hin erzogen die perfekte Todesserin zu sein. Das Gefühl der Liebe ist ihr fremd. Viktoria wird mit den unterschiedlichsten Aufgaben konfrontiert. Doch zu alldem kommt noch etwas viel Sc...