HANNAH
Mein Kopf dröhnte. Als ich den Anschein nahm, wieder ganz bei mir zu sein, fing es laut stark an zu rattern. Gott, wo war ich hier Bloß? Mein Kopf führte eine endlose Diskussion gegen sich selbst, ob es jetzt wohl schlau wäre die Augen letzendlich zu öffnen und nachzusehen, woher dieses unangenehme Rattern kam, auch wenn es mich deutlich interessierte, in was oder wo ich mich hier befand. Während mein Kopf immer noch diskutierte, nahmen meine Ohren ein Stöhnen war. Ich entschied mich dafür, meinen Kopf zu ignorieren und meine Augen zu öffnen, bringen würde es mir eh nichts, mit geschlossenen Augen hier zu sitzen, und diesen Edrenalinschub durch meinen Körper fließen zu lassen, ohne wirklich zu wissen wo ich hier war und wo ich ankam. Also öffnete ich meine haselnussbraunen Augen und entdeckte einige Sachen, die sofort Fragen in mir aufkommen ließen. Ich war in einer Art Box, die sich mechanisch wie ein Fahrstuhl bewegte, welcher immer schneller wurde. Aber ich saß hier nicht allein drin, mir gegenüber saß ein Braunhaariges Mädchen, welches sich Den Kopf hielt. Vermutlich hatte sie sich gestoßen, was auch das schmerzerfüllte Stöhnen erklären würde. Wo auch immer wir hier waren und wo auch immer wir hinkommen würden, ich empfand diese Situation als völlig krank. Nicht nur, weil ich eben nicht wusste was hier vor sich ging, ich wusste absolut nichts außer meinen Namen.
„Hey", begann ich ein Gespräch mit dem Mädchen. Irgendwie kam sie mir vertraut vor, wie eine wahre Beste Freundin, die Schwesterngefühle auslöste, aber irgendwie war sie mir auch fremd.
„Wer bist du?", fragte sie mich direkt, ohne eine Begrüßung. Sie schien Verängstigt, versuchte es aber deutlich mit ihrem Taff zu überspielen.
„Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal selbst, wer ich bin. Ich kann dir meinen Namen verraten, aber wenn du sonst irgendwas weiteres über mich wissen möchtest, muss ich dich leider enttäuschen, denn das weiß ich selbst nicht mal", antwortete ich gelassen.
„Dann verrate mir deinen Namen", forderte sie mich auf. Sie verstand, was ich sagte, ohne es komisch zu finden, war es vielleicht, weil sie selber es nichtmal wusste? Hatten wir beide jegliche Erinnerungen an uns selbst verloren? Vielleicht waren wir einmal wirklich Beste Freunde gewesen, schließlich war ich so vertraut mit ihr.
„Hannah, und du?", ging ich darauf ein, doch plötzlich ratterte diese Box immer mehr und wurde so schnell, dass mir selber hätte schlecht werden können. Ich blickte endlich mal nach oben, um zu erforschen, wohin ich wohl gebracht werde, doch das einzige, was ich erkannte, war eine Wand aus Metall, auf die Rotes Licht schimmerte. Raste ich hier gerade wirklich auf eine Metallwand zu? Würde das etwa mein Ende bedeuten? Ich stellte mir zwar so viele Fragen, doch irgendwie gab es in mir immer noch diese Ruhe. Hatte ich etwa keine Angst vor dem Tod? Ich weiß es ja nicht mehr. Keiner von uns beiden konnte es auch nur wagen, irgendwas zu sagen, da es immer schneller wurde, dass wir uns auf nichts anderes konzentrieren konnten. Als wir so nah dran waren, dass ich schon mein Ende bildlich vor mir sah und mich innerlich darauf vorbereitete, dass es wohl jetzt vorbei war, leuchtete die Decke nicht mehr rot, sondern grün und die Box prallte auch nicht wie erwartet dagegen, sondern blieb knapp davor stehen. Ich schaute mein Gegenüber verwirrt an, sie erwiderte meinen Blick. Also, wenn ich schon nicht gegen die Wand pralle und im Reich der Engel sitze, dann möchte ich wenigstens aus dieser schwülen Box heraus. Wie als hätte jemand meinen Ruf gehört, klappte jemand diese Metallwand zur Seite und Licht drang zu mir, nein uns, hindurch. Zuerst blendete es mich, doch dann gewöhnte ich mich an das Licht und war froh, aus der mit Dunkelheit gefüllten Box herauszukommen. Als ich einmal eine Reihe rum sah, erkannte ich nur Jungs, nicht ein einziges Mädchen. Wie zum Kuckuck gab es hier bloß Jungs? Und warum wurden, jetzt aufeinmal, gleich zwei Mädchen hochgeschickt? Ich merkte, dass ich nicht die einzige war, der diese Fragen im Kopf schwirrten, die vielen Jungs sahen ebenfalls so aus, als wären wir die ersten Mädchen auf Der Welt. Ich verstand das alles hier nicht mehr. Waren wir jetzt vielleicht sogar die ersten Mädchen auf der Welt? Auf deren Welt? Das Braunhaarige Mädchen und Ich wurden langsam ungeduldig, man merkte uns an, dass wir so langsam mal hier raus wollten.
„Also, ich fühle mich ja wirklich geehrt, dass wir so von euren Blicken umfasst werden, aber wirklich glücklich scheint ihr ja nicht darüber. Könntet ihr uns bitte trotzdem jetzt hier raus lassen?", fragte ich, in meinem lieben und ruhigen Tonfall. Ob ich immer so redete, wusste ich nicht. Vielleicht war ich eigentlich auch super gemein zu anderen und redete, wie der letzte Asoziale, aber im hier und jetzt war ich vom ersten Anschein hin eine liebe Person. Irgendwie ist es komisch, so über sich selbst zu urteilen, als würde man sich das erste Mal sehen, aber für mich war es ja auch so. Ich war mir völlig fremd, als würde ich mich selbst neu kennenlernen. Meine Gedankengänge wurden von einem Quietschen unterbrochen und als ich das Quietschen dann auch wahrnahm, stand auch schon ein Koreaner vor meinen Augen. Er war gut gebaut, sehr gut sogar.
„Dann steht auch auf, ihr Strünke", meinte er. Ich stützte mich mit meinen Armen von dem Boden ab, in dessen die Box versank und drückte mich hoch. Das Braunhaarige Mädchen schien sehr panisch, angsterfüllt und doch irgendwie bedrohlich.
„Strünke? Was soll das sein?", fragte ich verwirrt an die Gruppe von Jungs gerichtet, doch außer dem Koreaner schienen die anderen Jungs meine Frage gar nicht mitbekommen zu haben. Sie tuschelten und guckten dabei immer mal zu mir und dem Mädchen rüber, rauszuhören waren Sachen wie: „das sind ja zwei Mädchen!", „und noch gleich zwei!", „wir waren doch immer nur Jungs!" und solche Sachen.
„Strünke ist ein Wort, was ihr nur hier auf Der Lichtung kennenlernen werdet", meinte er dann, doch wirklich beantworten tat es meine Frage ja nicht. Ich schaute mich hier um und bemerkte, dass das hier ein Gefängnis war. Es war ein verdammtes Gefängnis. Hinten in der Ecke war ein kleiner Wald und ansonsten noch selbst gebaute Hütten und einige Häuser auf grünem Feld, umgeben von genau vier eisernen Wänden. Ich bewegte mich automatisch auf eine deutlich sichtbare Wand zu, sie sah aus, wie ein Tor. Und obwohl jede Wand gleich aussah, hatte diese etwas anderes, mysteriöseres an sich. Jeder schaute mir hinterher, das konnte ich spüren, aber diese ungewollte Aufmerksamkeit auf mir, zog sich direkt auf das Braunhaarige Mädchen. Woher auch immer sie ihn nahm, sie hatte einen Dolch in der Hand und warf diesen schreiend nach vorne. Er zielte auf einen honigblonden Jungen, der dünn, aber trotzdem recht muskulös war. Dieser erkannte das Geschehen jedoch sehr schnell und wich zur Seite, wo der Koreaner nun stand, vermutlich um mir hinterher zu gehen, doch durch dieses Geschehen stand er wieder in der Richtung zum Situationsauslöser. Der Dolch schnellte auf ihn zu und es sah so aus, als würde er ihn treffen, doch der Junge schaffte es tatsächlich noch sich kurz vorher zu ducken.
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„Lauf so schnell du kannst" 🏃♀️|| The Maze Runner
Fanfiction2 Mädchen, gemeinsam auf dem Weg nach Oben, werden von voller Staunen über diese 2 Punkte empfangen und finden sich so in einer Art Gefängnis wieder. Doch dieses Gefängnis entpuppt sich schnell als Labyrinth, und das einzige Ziel, was ihnen vor Auge...