Merkwürdige Akte💾||82

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NINA

Mit einem großen Lächeln stand ich auf. Ich konnte die Nachricht von Gally, die er mir gestern überbracht hatte, immer noch nicht wirklich fassen. Sie waren hier! Newt war hier, Hannah, Thomas, Bratpfanne, Jorge und Brenda sind hier! Und heute Abend würde ich sie endlich wieder sehen, sie alle kann ich in den Arm nehmen.
Mit einem Schwung stand ich nun auf den Beinen und streckte mich, was meinen Rücken leicht zum knacken brach. Diese Matratze ist echt hart und nicht gerade bequem, aber wenigstens muss ich nicht auf dem Boden schlafen.

Im Hauptgebäude erwartete mich bereits schon Tyler, welcher einen Kaffeebecher in der rechten Hand hatte und in der linken wieder ein weißes Klemmbrett.
Er hatte sein falsches Lächeln aufgesetzt, wodurch seine strahlend weißen Zähne zum Vorschein kamen. Ich setzte ebenfalls ein falsches Lächeln auf, jedoch mit einem kleinen Stückchen Wahrheit dahinter. Ich ging auf den Lockenkopf zu, welcher mir gleich die zwei Sachen in die Hände drückte. „Diesmal ist es Tee!", sagte Tyler nebenbei, was mich zu einem echten Lächeln brachte. Ich konnte nicht anders, es war süß von ihm, aber das war natürlich nicht der einzige Grund.
Es war natürlich die Vorfreude und die könnte nicht größer sein.

„Und jetzt müssen wir super gelaunt in's Labor gehen.", sagte Tyler mit einem zwingenden Ton im Hintergrund und machte sich auf zum Fahrstuhl. Während der Lockenkopf schon fast beim Lift war, las ich mir den heutigen Ablauf durch. Blut entnehmen, Blut genauer ansehen...

„Du scheinst heute so fröhlich zu sein.", sagte Tyler, als wir hochfuhren und dabei unseren Blick starr auf die Tür gerichtet hatten.
„Hatte einen guten Traum gehabt.", sagte ich ihm und der neben mir nickte.
Eine unangenehme Stille trat ein, ab und zu schlürfte ich an meinem Tee, welcher sich als Kräutertee herausstellte. Der Fuß von Tyler wippte immer wieder hoch und runter was die Stille irgendwie noch unangenehmer machte.

Die Tür des Aufzugs ging auf und wir traten aus diesem heraus, auf einen längeren Gang im zehnten Stock.
Welcher direkt zu einem der Laboren führte, wo man auch das Blut der Immunen und der Infizierten abnahm und auch gleich unter die Lupe nahm.
„Janson wird heute dabei sein.", sagte auf einmal Tyler, als wir schon fast beim Labor waren.
„Wieso? Will er schauen, ob er etwas findet, womit er unsere Freunde foltern kann?", fragte ich, jedoch mit flüstern. „Wahrscheinlich schon, aber lass dich davon nicht beirren!", sagte der Lockenkopf und blieb vor der Tür stehen. „Keine Sorge, ich gebe acht.", versprach ich ihm und öffnete die Tür, wo wir auch gleich Janson sahen, welcher sich zu uns drehte. „Ah, da seid ihr ja. Ihr wärt fast eine Minute zu spät gekommen, da hattet ihr ja noch Glück!", begrüßte uns der Rattenmann und wir wussten, dass dies eine Anspielung auf unsere Freunde war, die irgendwo hier eingesperrt waren.

„Ich habe trotzdem auch Teresa hier her geholt, die gleich hier war.", sagte er und die Brünette kam zum Vorschein.
„Nun, wir sind jetzt hier, also kann sie au-", bevor ich meinen Satz beenden konnte, trat Tyler mir auf den Fuß, was als Warnung dienen sollte.

„Sie kann auch gleich bleiben!", beendete Tyler dann den Satz, als Janson fragend zu mir schaute und dabei eine Augenbraue hochzog.
„Okay, gut, nun ihr müsst jetzt nur noch das Blut der Immunen untersuchen. Teresa hat ihr schon das Blut abgenommen.", sagte der Rattenmann und drückte Tyler die Akten der Immunen in die Hand und mir das Fläschchen mit dem Blut, woraufhin er gleich aus dem Raum ging. „Tut mir leid, aber sieht es positiv, ihr müsst jetzt weniger Arbeiten!", sagte Teresa und verließ nun ebenfalls den Raum, wo jetzt nur noch Tyler und ich waren.

„Da hat sie recht.", sagte Tyler und seufzte laut, ehe er die ganzen Akten auf den Tisch legte, worauf die Sonne schien. Von hier aus konnte man perfekt auf die Stadt und auch auf die Mauern sehen. „Ja, da hat sie tatsächlich recht.", stimmte ich zu und tat das Fläschchen in einen Behälter.
„Ich muss schnell was besorgen, fang du einfach mal an!", sagte Tyler, verließ nun ebenfalls den Raum und ließ mich somit alleine.
Mit einem Seufzer nahm ich die Akten der Immunen und fing an sie zu lesen und zu studieren.
Es war ebenfalls eine aus dem Labyrinth, jedoch nicht aus dem von Aris. Sie war in einem gemischten und sie war eine von drei, die überlebt hatten.

Als ich die Akten auf die Seite legte und anfangen wollte ihr Blut zu erforschen, fielen natürlich alle Blätter vom Tisch. „Shit!", murmelte ich und begann diese wieder in die entsprechenden Unterlagen zu tun.
Als ich dann schließlich noch unter den Tisch schauen musste, entdeckte ich eine weitere Akte, aber nicht die selbe.
Auf dieser stand fett gedruckt: „A 12"

Wie es sich herausstellte gehörte diese Akte Hannah, aber wieso sollte Janson diese bei sich haben? Was nützte es ihm denn, sie ist ja sowieso nicht hier eingesperrt. Ich blätterte immer weiter und las auch viel, wie das man ihre Eltern erschossen hatte oder so und gerade als die Antwort kommen würde, ob sie Immun sei oder nicht, trat Tyler wieder in den Raum ein.
„Sorry dass es so lange gedauert hat, aber die Vergrößerungsgläser waren nirgends zu finden.", sagte der Lockenkopf und tat die Gläser auf den Tisch.

„Hey, ich störe euch wirklich nur Ungern bei eurer Arbeit, aber ich bräuchte dringend die Akten!", sagte Janson, welcher mitten in den Untersuchungen in den Raum platzte.
Wie es scheint hatte er die fehlende Akte bemerkt und musste wohl nach oben gerannt sein, da seine Stirn Schweißperlen hatte.
„Aber sicher doch, hier haben sie die. Sie können diese auch gleich behalten, wir brauchen die sowieso nicht mehr.", sagte Tyler und drückte dem Rattenmann die Akten in die Hand.

Am liebsten wäre ich sofort aufgestanden und hätte diese Informationen aus der Hand des Verrückten genommen. Ich muss wissen ob Hannah Immun ist oder nicht, nun, ich bin mir zwar sicher, dass sie es ist, aber überzeugen möchte ich mich trotzdem.
„Danke, Tyler, ach und vergesst nicht, in zehn Minuten habt ihr Schluss!", sagte Janson noch und verließ das Labor.
Tatsächlich, die Sonne war schon untergegangen und das schon vor fast einer Stunde.
Warte, eine Stunde!
„Du, Tyler, ich gehe lieber jetzt schon. Von diesem ganzen Blut wird mir schwindelig.", sagte ich dem Lockenkopf, welcher nickte und mir dann ohne weiteren Worte zuwank'.

„Lauf so schnell du kannst" 🏃‍♀️||  The Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt