„Meine Nase ist weg, so ein Dreck" 🍁||81

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HANNAH

Zuerst konnte ich Thomas' Blick nicht deuten, doch dann verzerrte er sich vor lauter Wut. Sein Kiefer spannte sich an und ehe ich mich versah, hob er seine Faust und haute Gally eine Rein. Gally fiel zu Boden, Thomas kletterte sofort über ihn und der nächste Schlag folgte.

„Thomas, hör auf!", rief ich verzweifelt, auch die Anderen riefen er solle aufhören.

„Stopp! Thomas, ist okay, ist okay!", rief Gally, zumindest so, wie er es zwischen den Schlägen konnte. Gally's Freunde, so würde ich das hier mal einschätzen, nahmen sich ihre Gewehre zur Brust und waren jeden Augenblick davor, abzudrücken.

„Hey, Hey! Nicht schießen!", rief ich einem zu und schmiss seine Waffe auf den Boden. Mein Herz raste und ich hatte Tränen in den Augen. Warum? Ich weiß es nicht. Vermutlich war ich einfach überfordert mit dieser Situation hier. Newt rannte Zu Thomas, kniete sich neben Gally (Zu Thomas gedreht) und hielt ihn mit einem Arm auf. Er drückte seinen Arm mit der erhobenen Faust nach hinten, damit er nicht auf den Versuch käme, Gally weiter eine zu brettern.

„Wow, wow, wow, Stopp, aufhören! Stopp!", rief der Blonde, doch Thomas würdigte ihm keines Blickes. Immernoch wutentbrannt starrte er Gally an.

„Er hat Chuck getötet.", murmelte Thomas wütender denn je. Chuck. Ich vermisste den kleinen so so sehr. Was wäre wohl mit ihm passiert, wäre er noch am Leben? Ich hätte ihn vermutlich behandelt, als wäre er mein eigenes Kind, dabei sind es geschätzterweise nur 4 Jahre zwischen uns. Ich vermute mal, dass es so eine Zeitspanne gewesen war, denn der kleine sah mir irgendwie nach 13 Jahre aus, ich denke mal, ich war so um die 17.

„Ja, ich weiß. Ich weiß! Ich erinnere mich, ich bin auch da gewesen. Aber ich erinnere mich auch, dass er infiziert und halb wahnsinnig war! Alles klar?", sprach ihm Newt zu, ich zog scharf die Luft ein. Das würde ich auch bald sein. In den Wahnsinn getrieben.

„Jetzt reg' dich wieder ab. Okay? Na komm.", flüsterte Newt zu ihm, doch man verstand es. Gally lag dort Todernst, als wäre es ihm egal, was mit ihm passiert wäre. Thomas ruhte noch kurz auf dem ehemaligen Baumeister, ehe er sich mit voller Kraft von Gally und Newt wegdrückte und nach hinten aufsprang. Ich traute mich nicht auf ihn zuzugehen. Ich hatte Angst, er wäre noch immer von Wut getrieben. Bratpfanne nahm den Braunhaarigen zurück, damit er nicht in Versuchung käme, noch einen Angriff zu starten. Gally stand auf und massierte seinen Kiefer.

„So ein bisschen hatte ich das wohl verdient. Noch jemand? Pfanne, Newt?", fragte er dann, als hätte er sich am liebsten selbst eine Reingehauen. Aber hey warte mal. Wieso darf ich denn nicht?

„Kennst du den?", fragte Jorge an Pfanne gerichtet, dieser schaute enttäuscht zu Gally.

„Er war mein Freund.", gab dieser zurück, löste den Blick nicht von den Blonden. Obwohl, so wirklich viel Blond war da nicht mehr, seine Haare waren nämlich auf maximal 3cm kurz geschoren.

„Aber, wie? Wie ist das möglich, ich mein'.. ich versteh'-.. du bist gestorben, Gally!" stieß Newt verwirrt aus.

„Nein, ihr habt mich sterbend zurück gelassen.", erwiderte dieser, was einiges erklärte.

„Und wenn wir euch nicht rechtzeitig gefunden hätten, dann wärt ihr jetzt Tod!", meinte er. Okay, er klang vielleicht doch ein wenig sauer. Ein Moment der Stille brach ein, doch Gally hing gleich die nächste Frage dran.

„Was zum Teufel macht ihr hier?"

„Minho. Und Nina. WICKED hat sie in seinem Besitz. Meinen Besten Freund und meine Verlobte. Wir suchen nach einem Weg rein.", erklärte Newt und bei dem Wort „Verlobte", riss der ehemalige Baumeister seine Augen weit auf.

„Sie ist deine Verlobte?"

„Ja, richtig. Ich hab ihr den Antrag beim Rechten Arm gemacht. Doch dann wurden wir angegriffen und nun sind sie dort eingesperrt.", Gally nickte.

„Ich kann euch dabei Helfen. Folgt mir."

„Ich werde nirgendwo mit dir hingehen.", meinte Thomas stur, der pure Hass in seiner Stimme. Ich guckte hin und hergerissen zu meinem Freund und näherte mich ihm langsam. Ich legte meine Linke Hand auf seine Rechte Schulter und ließ sie behutsam über dessen Arm gleiten. Er neigte seinen Kopf leicht zu mir.

„Tommy.. hör' doch zu. Er war auch mal einer von uns. Wieso sollte er uns belügen? Er kann uns zu Minho und Nina führen.. So sehr ich dich auch unterstütze und liebe, ich würde alles dafür geben, meine Besten Freunde dort raus zu holen. Wir sind so weit gekommen, bitte wirf das nicht so einfach weg.", flüsterte ich ihm sanft zu, jeder beobachtete das Geschehen. Gally schob seine Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn.

„Ihr seit jetzt ein Paar, was?", fragte er und lächelte.

„Ja.", gab ich zurück, widmete ihm nur kurz einen lächelnden Blick. Thomas guckte nachdenkend zwischen mir und Gally hin und her und seufzte dann auf.

„Na gut."

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Gally führte uns durch das Gebäude, es war wohl das einzige, welches noch wirklich wohnhaft war, auch wenn selbst dieses hier nicht gerade einladend wirkte. Er erzählte uns, wie er in die Gruppe hier gekommen war und wie er überlebt hatte. Er erzählte uns auch, dass er Nina getroffen hatte und sie heute wieder treffen würde. Er würde ihr von uns erzählen, meinte er. Er sagte uns auch, dass sie gezwungen wird, für diese idiotische Organisation zu arbeiten. Diese Schweine! Nach langer Zeit des Redens meinte Gally, dass er uns zu einem Mann namens Laurenz bringen würde, aber er nicht oft Besuch bekäme und wir deshalb Gally das Reden überlassen sollten. Wir alle nickten Aufmerksam.

„Und versucht nicht zu starren!", fügte er noch hinzu, ehe wir den Raum betraten. Jemand stand an einem Riesigen Fenster, davor war eine Art Kleiner Garten eingerichtet. Überall frische Pflanzen. Es war ein schöner Anblick. Doch die Situation, die war komisch und ziemlich Gruselig.

„Meine Nase ist weg, so ein Dreck.. Meine Nase ist weg, so ein Dreck.."

„Lauf so schnell du kannst" 🏃‍♀️||  The Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt