Angriff🗡||36

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NINA

Sie umarmte mich, ohne etwas zu sagen, ohne Angst oder sonst was. Irgendwie fühlte es sich schön an, denn es zeigte einem, dass man auch Leuten verzeihen konnte.
„Thomas bringt uns hier raus. Und dann wird alles wieder, wie es vor dem Ganzen Blödsinn hier war!" flüsterte sie mir zu und ich muss sie daraufhin einfach nur anlächeln.
In meinem Kopf kamen Bilder hoch, wie es wohl außerhalb dieser Lichtung aussah. Vielleicht wären wir in einer Wüste, irgendwo im nirgendwo.

Als sich Hannah von mir löste, ertönte ein lautes Dumpfen, welches aus dem Labyrinth kam.
„Ich sollte lieber zurück zu Alby.", meinte ich zu den Lichtern, die sich bei den dreien ansammelten und ging ohne weiteres zu den Sani's.

Thomas bringt uns hier raus... also hatten sie einen Ausgang gefunden. Endlich, zwar sind wir noch nicht so lange auf der Lichtung, aber es ist einfach nur schön zu wissen, dass man endlich einen Ausgang gefunden hatte.
Aber warum jetzt? Minho hatte ja erzählt, dass sie schon seit drei Jahren rumrennen und noch nie hätten sie was gefunden. Es ist ziemlich komisch, vielleicht wollten diese Idioten von unten da, dass wir endlich hier raus kommen.

„Hey Jeff und.. urgh!", als ich in die Hütte kam, sah ich nicht nur Jeff, Teresa und Alby. Nein, da war natürlich der liebe Gally.
„Was machst du hier?", fuhr er mich sofort an und ich sah daraufhin zu Teresa, die ihre Augen rollte. Dieser Typ da, hat wohl echt nicht viel in seinem Holzkopf. „Das selbe, wie du.", antwortete ich ihm, einmal ruhig und nicht gleich laut, wie ich es sonst immer machte.
„Solltest du nicht mit deinem Newty auf die anderen warten?", fragte er und zog seine Augenbrauen hoch.
„Wie wäre es, Gally, wenn du zu ihrem Newty mal hin gehst und nachschaust, wo die anderen sind?", meinte Jeff und schlug dem Hüter der Erbauer Freundschaftlich auf den Oberarm und begleitete ihn nach draußen.

„Wie geht es ihm?", fragte ich Teresa, als die beiden nun endlich aus der Hütte waren. „Es wird schon, schau, seine Adern werden immer heller! Und sein Herzrhythmus ist auch normal.", fing die schwarzhaarige an zu erzählen und fühlte dem dunkelhäutigen den Puls.
„Das ist wohl echt ein Job für dich, was?", meinte ich und setzte mich auf einen Stuhl neben dem Bewusstlosen Alby. „Wie es aussieht.", meinte sie und lächelte mich daraufhin an.
„Thomas hat vielleicht einen Ausgang gefunden.", sagte ich dann und Teresa sah mich mit großen Augen an. Und irgendwie musste das wohl der Bewusstlose gehört haben, denn als ich das gesagt hatte, schreckte er keuchend hoch. 
„Shit!", ich schreckte auf und fiel vom Stuhl, Teresa jedoch nur fast und Alby sank wieder langsam auf das Bett runter.
„Alby?", fragte Teresa, während ich mich mit Schmerzen hochrappelte und dabei den dunkelhäutigen ansah.
„Jo Alby, wie geht es dir?", fragte ich langsam.

Seine schwarzen Adern verblassten immer mehr, nach fast jedem Atemzug wurden es immer weniger. Der dunkelhäutige lag nur da, ruhig Atmend und seine Augen hatte er auf die Decke geworfen. „Ich hatte dich gesehen, Nina.", sagte er dann schließlich und drehte seinen Kopf zu mir. „Dich aber am meisten, Thomas.", erzählte er weiter und es bildeten sich Tränen bei ihm.
Ohne ein Wort zu sagen, half Teresa ihm schnell hoch, damit er sich normal hinsetzten konnte. „Was hattest du gesehen?", fragte ich ihn behutsam und setzte mich neben ihn hin, jedoch erhielt ich keine Antwort.

„Ich gebe den anderen mal bescheid.", sagte Teresa und verließ den Raum, wo nun nur noch Alby und ich waren.
Ein paar Tränen kullerten seine Wangen hinunter, jedoch blieb er ohne irgendwas einfach da sitzen und sah auf den Boden.
Wie ein kleines Kind, welches schmollend dasaß und kein Eis bekommen hatte. „Alby, was ist passiert?", fragte ich ihn wieder, jedoch schüttelte er nur seinen Kopf und weitere Tränen kullerten seine Wangen hinunter.

Nach kurzer Zeit kamen auch schliesslich die anderen hier her. Sofort stand ich auf und ging auf ihre Seite und flüsterte ihnen zu: „Er hatte noch kein Wort gesagt, nur dass er mich und Thomas gesehen hatte. Aber ihn am meisten."
Der Braunhaarige ging behutsam auf den Anführer zu und kniete sich neben ihn hin. „Hey Alby.", sprach dieser ihn genauso an, wie ich ihn vorher.
„Alby, wir haben vielleicht einen Ausgang aus dem Labyrinth gefunden. Verstehst du? Wir kommen hier vielleicht raus!", erzählte Thomas, welcher, wie ich bemerkte, voller Dreck war. Ne' Dusche würde ihm gut tun...

„Können wir nicht.", sprach nun Alby und hatte dabei eine zitternde Stimme, welche schon darauf hinwies, dass der arme gleich anfangen würde zu weinen.
„Wir können nicht fliehen. Sie lassen uns nicht.", sprach er weiter und sorgte für ein Stirnrunzeln bei uns allen. „Was meinst du damit Alby?", fragte ich weiter und der dunkelhäutige sah zu Thomas.
„Ich erinnere mich."
„Woran denn?"
„An dich, an euch alle eigentlich.", sagte er und wir sahen uns alle einmal in die Augen. Wir, wir Hühnerhaufen waren alle zusammen vor diesem Labyrinth und waren womöglich befreundet, sogar mit Gally!

„Du warst immer ihr Liebling, Thomas.", während seiner Erzählung hörten wir von draußen aufgebrachte Lichter, woraufhin Jeff nach draußen ging.
„Warum hast du das getan? Warum bist du hergekommen?", fragte der dunkelhäutige und zerbrach nun in Tränen.
„Newt, komm schnell!", rief auf einmal Jeff und sofort rannte der Blondhaarige nach draußen.

„Was ist los, Winston?", fragte Hannah den Jungen, welcher eine Fackel in der Hand hatte und sagte: „Die Tore, sie schliessen sich nicht."

Die Tore. Die Griever. Der Tod.

„Okay, Clint, bring Chuck in den Versammlungsraum und sperrt euch dort ein!", befiel Thomas, woraufhin der eine Sanitäter dies befolgte. Auf einmal machte sich ein lautes Geräusch breit, nein sogar zwei, drei!
„Die übrigen Tore, sie öffnen sich!", rief Hannah.

„Die Griever, sie werden kommen!", sagte Minho und wir schauten uns alle panisch in die Augen.
In dieser Nacht, da wussten wir, würde es nur wenige überlebende geben.
„Okay, dann los, versteckt euch alle!", schrie nun Thomas und wir fingen an zu rennen, jedoch blieb ich auf halben Wege nach irgendwo stehen und hielt dabei Newt fest, woraufhin auch die anderen stehen blieben und zu uns schauten.

„Es kann sein, dass es das letzte mal ist, wo wir uns sehen und ich möchte, dass du weißt, dass ich mich in dich verliebt habe in knapp zwei Monaten, aber das ist mir egal! Ich liebe dich, Newt!", sagte ich ihm schnell und küsste ihn.

Und es war mir völlig egal, ob die anderen das sahen oder nicht. Denn das war womöglich echt das letzte mal, dass ich ihn sah.

Und schon während diesem Geschehen hörte man die ersten Lichter schreien.

„Lauf so schnell du kannst" 🏃‍♀️||  The Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt