HANNAH
Es ging mit mir durch. Der pure Wahnsinn. Ich hatte versucht, dagegen anzukämpfen, ich hatte es wirklich versucht. Doch es war zu stark. Mit voller Wut sprang ich auf und guckte Nina aus vollstem Hass an.
„Das ist alles deine Schuld!", schrie ich sie an, wusste schon gar nicht mehr, was ich da sagte. Alles in mir war benebelt von Kälte und Wahnsinn. Es legte meine Gefühle lahm. Ich wartete auch nicht lange, da sprang ich die Braunhaarige an und würgte sie stark. Ich wollte ihren Tod.
„Hanni!", krächzte sie unter mir, doch ich hatte zu wenig Verstand um es wahrzunehmen. Irgendwie schaffte sie es uns um hundertachtzig Grad zu drehen und mich so gut es geht zu Boden zu drücken. Ich knurrte wie verrückt. Sie sah weg. Ich folgte ihrem Blick und sah meine Große Liebe gegen meinen Bruder kämpfen. Kämpfen. Ich musste auch kämpfen. Gegen mich selbst. Ich versuchte das letzte bisschen von Verstand aus mir heraus zu kriegen und ließ es gegen den Brand ankämpfen. Es tat höllisch weh. Ich verkrampfte mich so sehr, als Nina plötzlich aufstand und irgendwas schrie. Ich bekam nichts mehr mit. Ich fühlte mich wie fast tot. Ich schrie. Ich merkte plötzlich, wie ich irgendwas verloren hatte. Was hatte ich verloren? Ich atmete scharf und streckte meinen Körper komplett durch, spannte mich so extrem an, dass man meinen könnte, meine Knochen wären verbogen. Waren sie bestimmt auch. Doch nun kippte jemand mir irgendwas in meinen Mund. Es war flüssig und ich schluckte es runter. Es rauschte durch meinen Gesamten Körper. Ich merkte, wie plötzlich mein Verstand gegen den Wahnsinn gewann und in mir sich alles beruhigte. Ich fing an, regelmäßiger zu atmen. Ich schreckte auf. In meinem Kopf war ich wieder ich, aber es war nur das Serum, welches das ganze verlangsamte, weshalb ich von Außen noch immer scheußlich aussah. Ich sah Brenda vor mir, welche mich anlächelte. Ich lächelte zurück, doch ich konnte ein bitterliches Weinen hören. Ich drehte mich in die Richtung. Und da sah ich ihn. Newt. Er lag steif auf dem Boden und bewegte sich nicht mehr. Er hatte ein Messer in der Brust. Er war Tot. Nina schrie und weinte, sie hämmerte auf den Boden und schrie mehrmals seinen Namen. Sie schluchzte so doll, es hörte sich schrecklich an. Ich stand auf und lief zu ihnen. Ich blickte meinem Bruder ins Gesicht. Es war ausdruckslos und leblos. Ich fing an zu weinen.
„Nein. Nein! Warum er?!", schrie Nina und ich fragte mich dasselbe.
„Ich hätte sterben sollen.", flüsterte ich und blickte den leblosen Jungen an. Die Tränen flossen zwar unkontrolliert, aber ich gab keinen Laut von mir. Anders als Nina. Nina schrie weiter und weinte nur noch mehr. Sie beugte sich über Newt, als wäre er noch am Leben. Doch Thomas zerrte uns weg.
„Brenda, bring Nina und Hannah in's Luftschiff. Helf' ihr. Ich muss noch was erledigen.", murmelte mein Freund und ich schüttelte den Kopf, als Brenda Nina ihre Arme nahm und sie zum Luftschiff zog. Sie sackte in ihrem Armen zusammen und schrie noch immer Nach Newt. Bratpfanne wollte nun auch mich nehmen, doch ich stieß ihn Weg.
„Nein. Er geht nicht allein!", meinte ich stur und wischte mir die Tränen weg. Ich blickte noch kurz zu meinem Zwilling, wodurch wieder pausenlos die Tränen flossen und das vorherige wegwischen nichts brachte, doch dann lief ich stur hinter dem Braunhaarigen her. Er hatte die Waffe aufgehoben und hatte sie fest mit seiner Hand umschlossen. Er rannte nun, ich rannte ebenfalls. Er lief in's Gebäude rein und ich erkannte sein Ziel. Ava Paige. Sie stand dort, wie immer ganz in Weiß und mitten im Gang und sah sich vom Fenster aus das Geschehen an. Sie hatte verloren, das wusste sie. Thomas hatte noch immer nicht bemerkt, dass ich hinter ihm war und schritt nun mit langsamen Schritten und erhobener Waffe auf die Blonde Frau in weiß zu. Sie guckte ihn entschuldigend an. So, als wäre es okay, wenn er sie erschießen würde.
„Ist es wahr?", fragte er leise, doch man verstand es trotzdem. Ich stellte mich hinter ihn, er konnte vermutlich meinen Atem auf seinem Nacken spüren und neigte seinen Kopf leicht nach Hinten. Aus dem Augenwinkel sah er wahrscheinlich mich und meine blonden Haare und er beruhigte sich ein wenig, doch ließ die Situation weiter verlaufen. Ava guckte ihn mit einem fragenden Blick an.
„Newt.", flüsterte er und ich konnte die Tränen in seinen Augen hören.
„Hätte ich ihn retten können?", fragte er ganz leise und ich hörte, wie ihm eine Träne runterfloss. Er sagte dies mit vollstem Schmerz. Hatte er draußen eigentlich überhaupt mitbekommen, dass ich es noch geschafft hatte, das Serum zu erhalten?
„Du kannst uns alle retten, Thomas.", flüsterte Paige zurück und Thomas fing an zu schluchzen. Er senkte seinen erhobenen Arm und seinen Kopf, starrte den Boden an und ließ die Pistole fallen. Sie schritt auf ihn, beziehungsweise uns zu.
„Es ist okay.", flüsterte Ava.
„Lassen sie die anderen Ruhe. Und retten sie als allererstes Hannah.", verlangte er und ich schluckte.
„Ich verspreche es dir.", gab sie leicht lächelnd zurück und Thomas griff nach Hinten und nach Meiner Hand. Er drehte sich kurz zu mir.
„Jetzt wird alles gut.", flüsterte er mir zu, doch nichts war gut. Ich hätte sterben sollen. Ich hätte mich anstatt ihm früher verwandeln sollen und so sterben sollen, er hätte es noch schaffen sollen. Ich schüttelte leicht den Kopf, denn Newt spukte noch immer in meinem Kopf. Er war meine Bruder. Mein Zwilling. Ohne ihn, ist es nicht gut. Doch Thomas konnte nichts auf meine Worte hin erwidern, denn plötzlich ertönte ein lauter Knall. Wir drehten uns zu der Frau um, welche die Augen weit offen hatte und gerade ihren letzten Atemzug machte. Sie fiel langsam zu Boden. Hinter ihr war ein grinsender Janson, rachsüchtig und fies steckte hinter seinem Grinsen. Er hatte eine Pistole erhoben, aus welcher Rauch nur so qualmte. Er hielt Thomas die Pistole gegen den Hals und ging immer näher an ihn ran. Doch anstatt abzudrücken, was ich allemal verhindert hätte, machte er einen großen Schritt nach vorn und stach ihm etwas in den Hals. Es war viel zu schnell als dass ich reagieren hätte können, noch dazu drängte mich Thomas auch noch weiter zurück. Er führte seine Hand, welche vorher in meiner war, zu seinem Hals und zog etwas raus. Er guckte es verdutzte an und wurde immer schwächer. Er fiel zu Boden.
„Nein! THOMAS!", schrie ich und guckte den regungslosen Jungen vor mir an, dann wieder Janson.
„Was war das?!", fragte ich ihn, noch immer schreiend. Tot war er nicht, denn er atmete noch.
„Betäubungsmittel. Nichts schlimmes.", grinste er. Ich knurrte.
„Grinsen sie nicht so, wie so eine beklonkte und versuchstüchtige Laborratte! Kein Wunder, dass hier alles immer kranker wurde. Unschuldige Generationen foltern, einsperren, Opfern! Das war nicht Ava Paige's Werk. Das war ihr Werk. Sie Schwein!", schrie ich ihn an und er grinste noch immer, ehe er mich fest am Arm packte und durch die Gänge des Gebäudes schleppte. Er hielt mich mit dem linken Arm fest und über die Rechten Schulter hatte er Thomas gelegt. Wir kamen in einer Art Labor an, wo schon Teresa wartete. Sie legten Thomas auf eine Liege und schnallte seine Arme und Bauch fest zu, damit er auch ja nicht auf die Idee käme, sich zu wehren. Mich drückte Janson auf einen Stuhl.
„Ich warne dich. Beweg' dich und du bist tot!", drohte er, doch es brachte herzlich wenig.
„Ich bin doch schon fast tot.", erinnerte ich ihn schelmisch grinsend, doch er drehte sich von mir fort. Teresa machte irgendwas an Thomas und es störte mich jedes mal, wenn sie mit ihrer Hand seine weiche und zarte Haut berührte, doch Janson hielt mich zurück.
„Thomas. Kannst du mich hören?", fragte Teresa nach einer Weile, wo sie auch fertig mit betatschen war. Er schlug langsam seine Augen auf.
DU LIEST GERADE
„Lauf so schnell du kannst" 🏃♀️|| The Maze Runner
Fanfiction2 Mädchen, gemeinsam auf dem Weg nach Oben, werden von voller Staunen über diese 2 Punkte empfangen und finden sich so in einer Art Gefängnis wieder. Doch dieses Gefängnis entpuppt sich schnell als Labyrinth, und das einzige Ziel, was ihnen vor Auge...