Winstons Tod🔪||51

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HANNAH

Alle sahen den ehemaligen Schlitzer geschockt an, doch ich verstand ihn. Schmerzen sind unerträglich und hindern einen, weiter zu machen. Ich wusste, das seine Schmerzen dem Tode gleichten, sie waren nichts im Gegensatz zu meinen, trotzdem verstand ich ihn. In meinem Kopf herrschte noch viel Mehr Chaos, das mit Winston war die eine Sache, aber auch Was Teresa und Thomas dort beredet hatten fragte ich mich. Um mich ging es kaum, das konnte ich schonmal verwerfen. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Winston schwarze Farbe spuckte. Wir alle wussten, was das bedeutete. Die Schwarze Farbe an seinem Mund, sie war die gleiche, wie bei den Cranks.

„Es wächst.. in mir drin!", sagte er voller Schmerz und total benommen, als wäre es das letzte, was er sagen könnte. Er zog sein Shirt hoch. Jeder schaute ihn geschockt an, ich allerdings schaute ihn nur traurig an. Tränen füllten meine Augen.

„Bitte.. ich werde es nicht schaffen. Gibt sie mir.. lasst mich nicht zu einer dieser Dinger werden!", sagte er, mit ständigen Pausen. Manche Wörter hörten sich an, als würde er sie hinaus kotzen. Er schenkte den Worten seine Letzte Kraft zu sprechen, man sah, wie es an ihm entlang fraß. Äußerlich, sowie innerlich. Die schwarzen Adern schlängelten sich unter seiner Haut entlang, wie man bei genauem Hinsehen an seinem Kiefer bis zu den Wangenknochen erkennen konnte. Newt nahm Bratpfanne die Waffe aus der Hand, alles fühlte sich an, als würde es langsam passieren. Ich setzte mich nun auch auf, die Tränen flossen weiterhin über meine Wangen. Ich drängelte mich ein Stück weit nach Vorne, Newt drückte gerade Winston die Waffe in die Hand. Mein Rücken schmerzte und schrie nach der Kalten Wand, aber das war mir egal. Ich beschloss die Schmerzen einfach zu ignorieren, sowie die Blutungen und weiteres. Ich konzentrierte mich auf das Geschehen.

„Ich danke dir. Und jetzt, verschwindet von hier.", anhand Winston's Stimme konnte ich merken, er war noch nicht bereit zu sterben. Aber er war eh schon kurz vorm Sterben..

„Wiedersehen, Winston.", erwiderte Newt und drehte sich um. Erst jetzt bemerkte ich das Band an seiner Rechten Hand. Was war da passiert? Automatisch schaute ich an meinem Rechten Arm entlang. Ich bemerkte, dass Die Farbe meiner Adern dunkler war. Nein, vergiss es. Du bist immun, und Newt auch! Wir alle packten unsere Sachen, Aris und Newt gingen schon vor. Bratpfanne und Minho knieten sich zu dem Verletzten, Thomas und Teresa standen nur da, Die Trauer zierte ihr Gesicht.

„Winston.. vergiss nie. Du wirst immer ein großer Teil dieser Gruppe sein! Ich danke dir für den Abend, wo es mir nicht gut ging und du mich zu deinem Tisch genommen hast. Dafür, dass du uns Rückendeckung gegeben hast und das Tor geöffnet hast. Wir werden dich immer lieben!", flüsterte ich ihm zu, ein schwaches Lächeln bildetete sich ab. Nina sah mich an. Ihr Gesicht ebenfalls nass von den Tränen. Wir beide knieten vor Winston, dieser jetzt nur noch ein „Geht" raus brachte. Ich konnte nicht beschreiben wie sehr, aber die Situation war einfach nur schlimm. Nina, Bratpfanne und Minho schnappten sich die Sachen, drehten mit Teresa um, und schlossen mit Winston ab. Thomas und Ich nahmen auch unsere Sachen hoch, der Rucksack prallte gegen die Wunden. Ich schloss kurze meine Augen und spannte meinen Kiefer an, ließ den Schmerz kurz ergehen und überspielte ihn dann.

„Es ist okay..!", flüsterte Winston aufmunternd, Ich setzte schon einige Schritte voran.

„Es.. Es tut mir leid.", gab Thomas nur von sich, Seine Augen wurden glasig, das konnte ich spüren. Ich drehte mich zu ihm. Er lächelte mich schwach an, ich lächelte kurz und bedrückt zurück, folgte dann Nina und den anderen. Wir waren nun schon eine Düne weiter gewandet, alle hintereinander her, als der Schuss ertönte. Wie auf Knopfdruck blieben alle stehen.

„Oh gott..", flüsterte ich unter Tränen, hielt mir die Hand vor den Mund und weinte, was das Zeug hielt. Mir fiel schon  der Tod von Chuck und Jeff schwer, aber wir verlierten immer mehr Leute und das frass mich langsam auf. Bei dem Gedanken wanderten meine Augen wieder zu meinem Rechten Handgelenk. Ich musste wohl mal mit Newt reden.. Später kamen wir an einem Ort an, es sah aus wie ein umgekipptes Schiff. Dieses Schiff war ein Wrack und lag seitlich dort, halb von dem Sand eingenommen. Wir hatten uns irgendwo dort plaziert, Aris schmiss ein Feuer an.

„Ich dachte, wir wären angeblich immun.", sprach Minho, wieder der unpassende Ernst in seiner Stimme. Mein Herz verschnellerte sich Augenblicklich.

„Nicht alle von uns, wie es aussieht.", nach Teresa's Worten schnellte mein Blick zu Newt, welcher auf sein rechtes Handgelenk schaute. Ich tat es ihm gleich. Nach einem Erneuten Hochschauen, blickte ich dann in die Augen meines Bruder's. Nina hielt seine Hand.

„Wenn Winston sich anstecken konnte, sollten wir annehmen, dass das für uns alle gilt." meinte Newt und ich wusste, irgendwas stimmte mit ihm und mir nicht.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde.. Ich vermisse die Lichtung.", gab Bratpfanne hinzu, dem Tränen aus den Augen flossen. Man erkannte die Spur durch das Blenden des Feuer's.

Am nächsten Morgen waren wir schon wieder früh auf, unsere Reise ging weiter. Traurige Stimmung nahm die Überhand, keiner redete auch nur ein Wort. Die Sonne knallte auf unserer Haut, ich musste diesen Pulli ausziehen.. ansonsten würde ich hier wohl noch zusammen klappen. Ich war kurz davor, doch Nina warf mir einen Mahnenden Blick zu. Ich ließ es dann doch. Man merkte, wie Die Sonne uns allen zu schaffen machte, jeder legte sich Eine Jacke oder sonstiges Über die Schultern, um Schatten abzukriegen. Minho versuchte noch einen Schluck aus der Wasserflasche zu kriegen, was sich als sehr Schwer erwies. Denn daraus kam nichts mehr und er schmiss Die Flasche fort. Zwischen mir Und Thomas war auch kein Moment mehr passiert. Als es dann Dunkel wurde, legten wir uns alle wieder schlafen, ein Keuchen entfuhr meiner Lunge. Jeder Schritt heute tat mir unglaublich weh. Und jede Position zum Schlafen berüherte die Stellen, was das Einschlafen auch nicht einfach machte. So lag ich wach, bis Thomas sich aufrichtete. Ich tat so, als würde ich, genau wie die anderen, in einem tiefen schlaf liegen. Er schien etwas entdeckt zu haben, rappelte sich auf und schrie durch die Gruppe. Er wollte mich wachrütteln, kam dabei aber an 2 meiner Wunden, weshalb ich aufzischte.

„Hannah..?", fragte er, plötzlich besorgt und wollte mein Shirt hochziehen, doch ich zog es direkt wieder runter.

„Hannah, was hast du?", fragte Thomas, sein Blick gemischt aus Skeptik und Besorgnis, doch zum Glück unterbrach ihn Bratpfanne.

„Wir haben es geschafft!", meinte er, Doch was das ganze nicht so freudig machte, war das Zusammentreffen von Blitzen auf dem sandigen Boden.

„Lauf so schnell du kannst" 🏃‍♀️||  The Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt