•prolog•

903 31 161
                                    

Jimin

"Komm nie wieder zurück du Teufelsbrut!!!!"

Unsanft werde ich erneut aus einem Waisenhaus geschubst und lande, inklusive meines Koffers, im Dreck.
Schon wieder habe ich keine Heimat mehr, obwohl konnte man es überhaupt jemals als eine bezeichnen?
Wahrscheinlich werde ich jedes Jahr auf das Neue, aus dem nächsten 'Zuhause' geworfen, dieses Jahr war leider auch keine Ausnahme.
Doch ich habe mich schon lange daran gewöhnt.

Ungeliebt und vor allem unerwünscht zu sein.

Trotzdem schmerzt es mich jedes Mal
Ich will geliebt und erwünscht sein.
Niemand vermittelt mir das Gefühl gebraucht zu werden, immerzu werde ich abgeschoben.

Das schlimmste - ich verstehe nicht mal wieso.

Ich bin immer freundlich und benehme mich.
In der Schule - die ich wenigstens noch nie wechseln und somit keine neuen Freunde suchen musste, erbringe ich eigentlich immer ausgezeichnete Leistungen.
Man könnte mich theoretisch als Vorzeigesohn bezeichnen, aber immer; immer werde ich Teufelsbrut genannt, in jedem Waisenhaus, welches ich bisher mein Leben verbringen musste.

Ich verstehe es nicht, ich kenne meine Eltern zwar nicht, aber wäre ich ein Dämon; was ich stark bezweifle, würde man es mir doch ansehen.
Außerdem existieren solche Wesen nicht, genauso wenig wie Engel.
- Ich glaube an sowas nicht, wann war sowas wie Gott zuletzt gnädig zu mir?
Mein bester Freund bezeichnet mich ständig als Mochi, eine Süßware und doch werde ich hier vollkommen anders wahrgenommen.

Mir kommt das schon viel zu paradox vor.

Doch dieses Mal ist es ein klitzekleines Bisschen anders- ich komme nämlich nicht in ein neues Waisenhaus.
Mein Freund und seine Mitbewohner haben schon oft mitgekriegt, dass ich woanders hinziehen musste.
Darum haben sie gesagt, dass es doch mehr Sinn macht, wenn ich zu ihnen ziehe.
Selbstverständlich habe ich dieses Angebot nicht abschlagen können, ich meine zu viert in einem Haus für uns alleine.

Warum denn nicht?

Ich bin froh das einer von ihnen schon 19 ist, so dürfen wir auch ohne Erziehungsberechtigte zusammen wohnen.
Und wenn man schon von ihnen spricht...

Ich vernehme laute Motorgeräusche, die sich mir immer mehr nähern.
Der Kies unter den Reifen des schweren Autos knirscht und hört sich im Vergleich zu diesem stillen, einsamen Ort, an dem nicht ein Kind es vermag zu lachen, sehr laut an.
Aber mich stört es nicht.
Kein Bisschen.
Ich habe diese unerträgliche Stille immer gehasst, so konnte man es immer hören.
Jedes Mal wenn ich weinte.

Aus dem dichten Wald, fährt nun ein großer BMW in meine Richtung.
Es gibt nur einen Weg raus aus diesem Ort und dieser führt eben durch diese schmale Straße, die kaum breiter ist als ein PKW.
Das große Auto bewegt sich direkt auf mich zu, doch ich trete nicht zu Seite.
Ich rappel mich lediglich auf, ich kann ja wohl schlecht im Dreck liegen bleiben und klopfe den Staub von meiner Hose.
Meinen Koffer stelle ich hin, direkt neben mich und warte bis der Wagen zum Stillstand kommt.

Das große Gefährt hält also in etwa haarbreit vor mir und noch weiche ich keinen einzigen Schritt von meiner jetztigen Position.
Ich vertraue ihnen, sie würden mich nicht anfahren und selbst wenn, wäre mein elendiges Leben endlich um.

Erst als sich der Kofferraum öffnet und eine Person aus dem Wagen steigt rege ich mich.
Er rennt direkt auf mich zu und umarmt mich anschließend kräftig.
„Heeey Jimin, na bereit?" fragt der Größere als er die innige Umarmung löst, bevor ich überhaupt dazu komme zu erwidern.
Ich nicke nur entschlossen, weshalb er mich an der Hand packt und mit zum Kofferraum schleift.

Meinen, doch ziemlich mickrigen, Koffer werfe ich einfach rein, um dann in den hinteren Bereichs des Autos einzusteigen.
In diesem befinden sich zwei weitere Personen, Freunde und jetzt auch Mitbewohner.
Ich schenke ihnen ein Lächeln, doch nur einer erwidert. Ich ignoriere die Tatsache gekonnt und blicke aus dem Auto, um mir ein letztes Mal diese Gegend anzusehen, welche mich doch so sehr leiden ließ .

„Also Yoongi gib Gas" fordert mein Nebenmann, als endlich alle im Auto sitzen.

Nie wieder würde ich in ein Waisenhaus gehen müssen, jetzt würde alles besser werden.

- Oder doch nicht?

----------

Also so viel dazu, eine neue FF und natürlich hoffe ich, einige Leser mit ihrer Handlung fesseln zu können.
Ich möchte wöchentlich ein bis zwei Mal das ganze hier updaten.

Also viel Spaß mit „Rejected" ^^

Rejected~VminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt