Kapitel 68

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Ein leichtes Tippen an meinem Oberarm weckte mich aus meinem tiefen Schlaf.

Verwirrt öffnete ich die Augen und sah mich um.
Schnell landete mein Blick auf meiner Mutter, die der Störenfried war, der mich geweckt hatte.

Sie lächelte mich an und setzte sich auf die Kante meines Bettes:" Guten Morgen."
Ich brummte:" Guten Morgen. Warum hast du mich geweckt?"
"Ich wollte nur wissen ob alles gestern geklappt hat? Em hat erzählt, dass du sogar noch gekocht hast," erwiderte sie, immer noch ein Lächeln auf den Lippen," als ich heim gekommen bin wollte ich eigentlich noch mit dir sprechen aber du hast schon tief und fest geschlafen."

"Wann bist du gestern heimgekommen?", fragte ich und rieb mir einmal übers Gesicht.
"Um 21 Uhr vielleicht," antwortete meine Mutter," ich wollte gestern eigentlich mit dir sprechen um zu lästern. Du glaubst nicht was Tina wieder alles gemacht hat."

Ich grinste: "Da bin ich ja mal gespannt," und fügte nach kurzem Schweigen hinzu," wir sind gestern so früh schlafen gegangen weil wir doch ziemlich lange draußen waren."

Meine Mutter sah mich fest an und ich spürte, dass ihr bewusst war, dass etwas vorgefallen sein musste.

"Was ist los?"

Die Worte reichten und ich wusste, dass ich es ihr sagen musste.

Vorsichtig schob ich Zombey ein Stück beiseite und richtete mich auf. Danach beugte ich mich zu meiner Mutter und flüsterte leise:" Ich ziehe mich an und dann reden wir über alles, okay?"

Sie nickte sofort und stand dann auf:" Ich mache uns Frühstück. Willst du einen Tee."
"Gern."

Sie verschwand und ich holte mir Kleidung. Eilig zog ich mich um, ging kurz ins Badezimmer und dann in die Küche.

Als ich dort ankam war der Tisch bereits gedeckt und auf meinem Platz stand eine Tasse mit Tee.

Sobald ich saß kam meine Mutter und gesellte sich zu mir:" Also, was ist gestern passiert?"

Seufzend begann ich zu erzählen. Auch wenn ich mich nicht hundert Prozentig wohl dabei fühlte wusste ich, dass es das richtige war meine Mutter einzuweihen.

In ihr hatte ich nicht nur eine Stütze sondern auch einen Beschützer.

Es dauerte einige Zeit bis ich die Geschichte wieder gegeben hatte und sah sie, als ich sie schließlich zu Ende erzählt hatte, abwartend an.

"Ihr armen Kinder geratet wirklich immer in den größten Schlamassel den man sich vorstellen kann," sagte sie und sah mich traurig an," ich würde dir gerne helfen und dich mit aufmunternden Worten unterstützen, aber ich weiß nicht genau was ich sagen kann. Ich wünsche mir einfach von ganzem Herzen, dass du glücklich wirst. Dass du mit all diesen Geschehnissen aus der Vergangenheit abschließen kannst und eine schöne Zukunft mit Michael bekommst."

Ich lächelte sie an. Auch wenn es nicht das war was ich erwartet hatte, taten ihre Worte unglaublich gut:" Danke."

"Bitte sehr," sie lächelte ebenfalls," ich weiß, dass bald alles vorbei ist und du dir dann endlich keine Sorgen mehr machen musst. Ich glaube deine Haare werden deshalb schon grau. Letztens lag ein graues Haar im Badezimmer und das war nicht mir."

Mit großen Augen sah ich sie an und mein Gesichtsausdruck verwandelte sich zu einem empörten Ausdruck:" Ich habe keine grauen Haare! Also bitte!"

"Bist du dir da so sicher?", sie grinste frech und warf einen Blick auf meine Haare.

Eilig versuchte ich mit meinen Händen meine Haare zu bedecken und rief schmollend:" Ich habe keine grauen Haare!"
"Aber sicher!"

Wir begannen beide zu lachen und die Stimmung wechselte sofort zu einer entspannten und fröhlichen Atmosphäre.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt