Kapitel 71

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Über hundert Augenpaare starrten mich an als sei ich eine Trophäe und ich wusste was jeder einzelne von ihnen nun erwartete.

Sie wollten, dass ich weiter sprach.
Sie wollten, dass ich ihnen die glorreiche Zukunft der Reinblut-Allianz präsentierte und ihnen erklärte wie mächtig sie sei.

Doch nichts davon würde ich tun.
Ich hatte einen ganz eigenen Plan.

"Liebe Leute," sagte ich und verfluchte mich für die schlechte Wortwahl als ich einige amüsierte Gesichter sah.

So ungerührt wie möglich versuchte ich fortzufahren:" Ihr alle fragt euch sicherlich wo Fuchs geblieben ist?"

Einige Ja's und Nicken kam als Antwort.

Ich fuhr fort:" Ich muss euch mitteilen, dass Fuchs nicht länger der Anführer der Reinblut-Allianz ist. Gestern wurde er von der Polizei in gewahrsam genommen und wird so schnell auch nicht mehr frei gelassen."

Überraschte und empörte Ausrufe wurden laut und ich zischte ein 'Ruhe' ins Mikrofon.

Ziemlich schnell verstummte die Menge wieder und mir wurde jetzt erst bewusst wie sehr viele der Menschen hier einen Anführer brauchten.
Angeführt werden wollten.

"Des Weiteren möchte ich noch etwas Wichtiges verkünden," fuhr ich fort.

"Was geschieht jetzt mit der Allianz?", rief plötzlich eine Stimme dazwischen und die Menge wurde wieder unruhiger.

Mein Blick landete durch Zufall bei Zombeys Eltern, die mich abschätzig ansahen.
Ihre Mienen schienen wie versteinert, sodass sie wütenden Statuen ähnelten.

Leise schnaubte ich und wandte mich dann wieder zum restlichen Publikum.

"Ich möchte euch alles erklären und auf all eure Frage antworten. Lasst mich vorher nur einige Dinge sagen," begann ich und deutete das folgende Stille als Zustimmung.

Also fuhr ich fort:" Ich habe bereits vor einigen Wochen als die Allianz noch sehr klein war den ersten Kontakt mit ihr gehabt. Mein erster Eindruck war nicht besonders gut. Ich habe gesehen wie Fuchs' Handlanger einen verletzen Mann in meiner Straße abgeladen haben und verschwunden sind. Danach hatte ich erneut mit Fuchs zu tun, diesesmal sogar persönlich. Er hat mich entführt. Das war eine sehr interessante Erfahrung. Als ich bei meiner Flucht fast zu Tode gekommen bin habe ich mir geschworen etwas zu unternehmen."

Langsam wurde verwirrtes Gemurmel laut.

"Ich bin Fuchs begegnet, öfter als es mir lieb war und habe erfahren wie er wirklich ist. Ich habe seine Natur gesehen, seine Art. Gestern habe ich mich mit ihm getroffen und wollte einiges Besprechen. Gesprochen haben wir, aber erst als er seinen eigenen Bruder niedergestochen und mich versucht hat umzubringen. Das war ein sehr aufschlussreicher Nachmittag."

Die Stimmen um mich herum wurden noch einmal lauter.

"Ich habe versucht Fuchs zur Vernunft zu bringen, ihm zu zeigen, dass er sein Ziel auch anders erreichen kann, doch er wollte mir nicht zuhören. Fuchs ist ein Irrer! Mir blieb keine andere Wahl als ihn auszuliefern."

Die Menge schien einerseits verwirrt und andererseits aufgebracht.

Der gerschriene Satz 'Du hast es niemals gegen Fuchs geschafft' ließ mich trocken auflachen.

"Ihr müsst wissen, Fuchs ist mächtig. Er ist sowohl körperlich als auch physisch unglaublich stark. Alleine konnte ich es kaum gegen ihn aufnehmen. Jedoch hatte ich eine kleine Unterstützung. Der Tiergeist Fuchs half mir Eddie, euren Anführer, zu besiegen."

"Was redet er da!"
"Er lügt!"
"Was will er damit bezwecken?"

Immer mehr Ausrufe wurden laut und ich spürte, dass die Stimmung begann zu kochen.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt