The Trails of a Falcon

Kapitel 22

"Kommst du jetzt?", fragte Noah, der immer noch wartend vor mir stand.
Zaghaft nickte ich und zog mir mein Shirt aus.
Ich war nicht so durchtrainiert wie Noah und fühlte mich neben ihm etwas schmächtig. Ich war eben einfach dünn.

"Bereit?" Er hielt mir eine Hand hin um mich auf die Beine zu ziehen, doch ich blieb sitzen und murmelte leise 'Mist!'
"Was ist denn?" Noah sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Ich erwiderte seinen Blick verlegen:" Ich habe vorhin wegen dem Zeitdruck ganz vergessen mich noch einzucremen."

Grinsend setzte sich Noah wieder neben mich:" Dann mach es jetzt. Die paar Minuten habe ich auch noch."
"Sicher?"
"Ach, natürlich!" Er winkte locker ab:" Lieber warte ich jetzt noch kurz anstatt dich später komplett von der Sonne verbrannt und unter Schmerzen sehen zu müssen."
"Gut."

Ich griff nach der Tube Sonnencreme in meinem Rucksack und begann flink mich einzucremen.
Schon seit meiner Kindheit war ich nie ein großer Fan von Sonnencreme gewesen. Mich hatte es total genervt mich vor jedem Mal im Sommer nach draußen gehen eincremen zu müssen.
Nachdem ich mir dann aber einmal den ganzen Rücken verbrannt hatte und vor Schmerzen kaum schlafen konnte war ich zum Freund der Sonnencreme geworden.

Nach zwei Minuten war ich so gut wie fertig und versuchte nur noch meinen Rücken einzucremen.

Leise knurrte ich und verrenkte meine Arme um irgendwie die Creme verteilen zu können.
Ich hörte Noah neben mir Lachen und einen Moment später spürte ich seine warmen Hände auf meinem Rücken.
Langsam strich er über meinen gesamten Rücken und eine Gänsehaut breitete sich ungewollt auf meinen Armen aus.
Ich bemerkte schon wieder wie nervös ich wurde und rutschte aufgeregt hin und her.

Schnell war er fertig und ich sprang eilig auf:" Können wir los?"
Verwirrt grinsend stand Noah ebenfalls auf:" Aber natürlich."
Ich grinste seltsam zurück.

Auf dem Weg zu dem großen Schwimmbecken mussten wir uns an einigen auf Decken ausgebreiteten Familien vorbei schlängeln. Ein Kind, das mit einem anderen zwischen den Leuten hindruchrannte und sich wie wild einen Ball zuwarf rammte mich fast um, ich wurde aber im letzten Moment von Noah zurückgezogen.

"Diese Kinde hier sind ja noch schlimmer als ich."
Als er das sagt lachte ich leise und drückte dann das Kind aus meinem Weg.

Endlich hatten wir es geschafft und ich streckte kurz meine Füße in das Becken. Wegen des kalten Wassers zischte ich auf und zuckte ein Stück zurück.

Ich spürte Noahs Blick auf mir und drehte den Kopf in seine Richtung:" Ich bin etwas empfindlich bei kaltem Wasser. Außerdem weist du noch gar nicht wie eiskalt es eigentlich ist."
Auf Noahs Gesicht bildete sich ein Grinsen und er rannte an mir vorbei um mit einer Arschbombe ins Wasser zu springen.
Schnell sprang ich einen Schritt zurück um nicht auch nass zu werden.

"Los! Komm jetzt! Es ist wirklich nicht schlimm," versuchte Noah mich zu überreden doch ich verzog nur das Gesicht.

Ganz langsam setzte ich mich an den Beckenrand und begann meine Füße ins Wasser zu halten. Danach folgten meine Beine und schließlich ließ ich mich ganz ins Becken gleiten.
Sofort keuchte ich dank des kalten Wassers auf, konnte mich aber langsam daran gewöhnen.

"Alles gut?"
Ich drehte mich zu Noah um, der mich amüsiert anlächelte.
"Alles super," ich lächelte sarkastisch zurück.
"Schwimm doch einfach mal eine Bahn und dann wärmst du dich von ganz alleine auf," schlug er vor und ich nickte nachdem ich mir die Idee kurz durch den Kopf gehen ließ.
"Du kommst aber mit," bestimmte ich und begann los zu schwimmen.

Ich hörte Noahs Lachen und spürte dass er hinter mir her schwamm.
Zusammen schwammen wir eine Bahn und ich blieb im niedrigeren Teil des Beckens stehen, sodass ich mit meinen Füßen noch den Boden berühren konnte.