Kapitel 28

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Ich drängte Patrick etwas abseits auf den Schulfhof, der sich mittlerweile geleert hatte.

Wir setzten uns auf eine Bank und ich machte den Lautsprecher an:" Was ist los?"
"Wir haben ein gewaltiges Problem," brummte Zombey düster und ich sah besorgt Patrick an.
"Was ist das Problem?", fragte dieser.

Ich hörte Zombey tief seufzen:" Eben hat mich Maudados Mutter angerufen und gefragt ob Maudado bei mir oder einem von euch ist. Ich habe ihr dann gesagt, dass er bei keinem von uns ist und gefragt was los ist. Sie hat mir erzählt, dass Maudado gestern Abend nicht nach Hause gekommen ist. Seine Familie macht sich unglaubliche Sorgen und sie meinte dass sie, da Maudado nicht bei uns ist, jetzt zur Polizei gehen."
"Was zur Hölle," murmelte Patrick und mir wurde schlagartig schlecht. Das ungute Gefühl heute Morgen hatte also doch nicht gelogen.
Aber dass direkt so etwas passiert war?

Ich musste tief durchatmen um den Drang mich zu übergeben zurück zu drängen.
Nach einigen Atemzügen fragte ich vorsichtig:" Denken sie also Maudado wurde entführt?"
"Offensichtlich," erwiderte Zombey angespannt.
"Was denkst du?", wollte Patrick wissen.
"Was soll ich denn bitte denken?", erwiderte Micha grantig," er ist nicht Zuhause aufgetaucht und niemand weiß wo er ist, er wird sich wohl keinen Scherz damit erlauben."

"Verdammt," murmelte ich leise," wissen seine Eltern denn wo er war bevor er verschwunden ist?"
"Er war wohl mit jemandem aus," antwortete Micha grimmig und ich wechselte einen Blick mit Patrick.
"Mit wem?"
"Mit Noah," Zombey spuckte den Namen förmlich aus und mir wurde jetzt erst klar, dass Maudado dem Braunhaarigen anscheinend nie erzählt hatte, dass er mit Noah ausging.

"Wir müssen irgendetwas machen," stellte Patrick fest und ich nickte.
"Wir könnten mit Noah sprechen?"
"Da bin ich auf jeden Fall dabei," knurrte Zombey gefährlich und ich konnte mir nur zu gut vorstellen wie er mit zu Fäusten geballten Händen vor seinem Handy saß und wütend an die Wand starrte," wo können wir den kleinen Bastard finden?"
"Ganz ruhig," sagte Patrick," Noah hat dir nichts getan."
"Aber vielleicht Maudado."
"Das wissen wir nicht," warf ich bestimmt ein," wir sollten mit ihm sprechen und uns selbst davon überzeugen ob und was er getan hat."
"Okay," brummte Zombey.

Ich dachte kurz nach und verkündete:" Ich weiß wo wir ihn finden. Noah ist hier auf der Schule und wir werden ihn bestimmt ausfindig machen sobald wir erstmal Ausschau nach ihm halten. Ich habe ihn heute glaube ich auch gesehen."
"Gut, dann lasst uns das machen," stimmte Patrick mir zu.
Gespannt warteten wir auf eine Antwort von Zombey, die nach einer Minute Stille folgte.
"Gut. Ich werde da sein."
"Heißt das du kommst morgen in die Schule?", fragte Patrick überrascht und kam ein genuscheltes 'Ja' als Antwort bevor er auflegte.

Ich steckte mein Handy weg und sah in die braunen Augen meines Gegenübers.
Einen Moment starrten wir uns einfach nur an bevor ich mich in Patricks Arme warf.

Sofort drückte er mich fest gegen sich.
"Warum passiert immer uns so ein Mist," murmelte ich leise gegen seine Brust.
Er seufzte:" Ich weiß es nicht."

Still saßen wir einige Minuten einfach nur auf der Bank, verließen dann aber das Schulgelände und gingen zu Patrick.

All unsere Pläne über Sincerus und Fuchs zu recherchieren waren vergessen und wir legten uns einfach nur zusammen auf Patricks Bett.

Es klang vielleicht selbstverliebt aber ich war stark. Nicht nur körperlich, auch geistig. Aber ich bekam immer wieder mit Ereignissen wie diesen einen Schlag in den Magen und langsam ertrug ich es nicht mehr meine Freunde leiden zu sehen.

                           *  *  *  *

Mit Patrick an meiner Seite ging ich auf Zombey zu. Es war seltsam ihn wieder in der Schule zu treffen nach zwei Wochen ohne ihn.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt