Kapitel 3

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Als wäre das Klingeln des Küchenweckers ein Zeichen gewesen kamen einige Minuten später meine beiden Geschwister und starrten wie hungrige Hyänen auf die Auflaufschüssel.

Ganz gelassen deckte ich zusammen mit Zombey den Tisch und genoss, dass sie warten mussten, besonders weil keiner der beiden seine Hilfe anbot.

Nachdem der Auflauf endlich auf dem Tisch stand stürzten sie sich darauf und bevor ich überhaupt auf meinem Stuhl saß hatten sie die halbe Schaale bereits auf ihren Tellern verteilt.

"Man könnte fast denken ihr hättet das letzte Mal vor einer Woche etwas gegessen," sagte ich kopfschüttelnd und beobachtete wie die beiden sich immer wieder beim Essen die Zunge verbrannten.

Ich holte mir selbst und danach Zombey etwas zu essen und ließ mir wesentlich mehr Zeit als die anderen.

"Sag mal," begann Gabriel mit vollem Mund und deutete mit der Gabel auf Micha," Wer bist du überhaupt? Dado bringt schon seit Jahren keine Freunde mehr mit hier her."
"Seit einigen Wochen schon," warf meine Schwester mit spitzem Tonfall ein," Aber er versteckt sie vor uns. Anscheinend sind wir ihm peinlich."
"Natürlich seid ihr mir peinlich. Habt ihr euch schonmal erlebt?", wollte ich wissen und die beiden funkelten mich beide an.

Zombey räusperte sich und die Aufmerksamkeit meiner Geschwister lag direkt bei ihm.
"Um deine Frage zu beantworten, ich heiße Michael und bin ein guter Freund von Mauri," erklärte er und ich musste bei dem Spitznamen ungewollt lächeln.

"Michael...", murmelte Emma und verzog nachdenklich das Gesicht.
Verwirrt sah ich sie an. Was würde denn jetzt kommen?

"Dich kenne ich doch," rief sie plötzlich und rempelte Gabriel an, der halb von von seinem Stuhl kippte," Den kennen wir beide."

Mein Bruder spiegelte nun meine verwirrte Miene und sah entgeistert meine Schwester an.

"Na," sie machte eine ausschweifende Handbewegung," Dado hat uns doch schon total viel über ihn erzählt. Weißt du das nicht mehr?"

Ich sah die Rädchen im Kopf meines Bruder rattern, bis seine Augen aufleuchteten:" Genau! Das habe ich komplett vergessen!"

Er wandte sich an Michael und lächelte das liebenswürdigsten Lächeln, das es gab, das für mich aber nichts als Unheil bedeutete.

"Weißt du Michael...", begann mein Bruder und sah ihn begeistert an," Maudado hat uns schon oft erzählt, dass er über dich träumt."

"Tatsächlich?" Zombey stützte den Kopf auf die Hände und sah mich amüsiert an.
Ich wand nur schnellstmöglich den Blick ab und starrte auf meinen Teller.

"Das ist richtig," stimme meine Schwester zu," Seine Wangen werden immer ganz rot, wenn er uns davon erzählt."
"Das stimmt doch gar nicht!", rief ich und sofort schoss mir das Blut in mein Gesicht.
Ich murmelte ein leises 'Verdammt' während die anderen laut loslachten.

"Soll ich dir sagen was ich glaube?", fragte meine Schwester und wackelte mit den Augenbrauen.
"Was glaubst du?", wollte Zombey wissen, dessen Augen vor lauter Freude glitzerten.

"Ich denke, dass Maudado irgendetwas träumt, das nicht jungedfrei ist. Deshalb erzählt er uns auch nie irgendwelche Details," erklärte sie.

Sofort schlug ich meine Hände vors Gesicht und wäre am liebsten im Boden versunken. Meine Geschwister waren kleine Biester.
Da bekochte man sie und so dankten sie es einem! 

Die anderen begannen unterdessen zu lachen.
Zombeys Blick huschte zu mir während er sagte:" Das ist aber eine interessante Theorie."
"Ich glaube es aber auch," stimmte Gabriel zu.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt