Mit angehaltenem Atem ging ich vorsichtig zu Manu und Noah.
Manu kämpfte sich gerade unter dem Blondhaarigen hervor und keuchte angestrengt.
"Ich habs geschafft!", sagte der Braunhaarige zufrieden und setzte sich, immer noch schwer atmend, neben Noah.
"Bist du dir sicher?", kam die unsichere Frage von Patrick, der sich neben seinem Freund auf die Knie fallen ließ und über einen blutigen Fleck an dessen T-shirt strich.
Während Palle konzentriert seinen Freund nach Verletzungen absuchte, kniete ich mich zu den beiden und rüttelte an Noahs Schulter.
Ein schmerzerfülltes Stöhnen war die Antwort, bevor er sich auf den Rücken wälzte und mich mit glasigen Augen ansah.
"Alles gut," murmelte Noah und lächelte schief.
"Ganz sicher nicht," erwiderte Patrick fest, der eben mit Manus Untersuchung fertig geworden war und sich zu uns umgedreht hatte.
Sein Blick landete auf Noahs Oberarm, an dem eine tiefe Wunde klaffte, aus der stetig tiefrotes Blut floss.
Einen Moment wurde mir bei dem Anblick schwindelig.
Das war keine lebensbedrohliche Verletzung, soviel stand fest.
Nun gut, das vermutete ich zumindest.Tief atmete ich durch und fragte an Patrick gewandt:" Was sagst du dazu?"
"Nichts Lebenswichtiges ist verletzt. Weder irgendwelche Aterien noch etwas anderes," antwortete stattdessen Manu, der die Nase konzentriert kraus gezogen hatte.
"Du riechst das?", wollte Palle überrascht wissen und Manu nickte grinsend.
"Leute, es gibt gerade wirklich Wichtigeres zu tun," unterbrach ich die beiden mit harschem Tonfall.
Lebensgefahr hin oder her, diese Verletzung tat bestimmt höllisch weh und musste versorgt werden.
"Was müssen wir tun?", fragte Manu und sah mich an, Patrick tat es ihm gleich.
"I-ich weiß es nicht," erwiderte ich stammelnd," mein letzter erste Hilfe Kurs war im Ferienlager vor fünf Jahren."
Wir wechselten einen entsetzten Blick, wurden jedoch von Noahs verzerrtem Keuchen unterbrochen.
"Langsam merke ich doch, dass nicht alles gut ist," knurrte der Blondhaarige zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Sein Gesicht hatte alle Farbe verloren und er ähnelte im Moment mehr einem Geist als einem Menschen.
"Also, was tun wir jetzt?", fragte Manu mit Nachdruck," wie gern ich ihn noch einige Minuten länger so da liegen lassen würde, aber das tun wir nicht also mach bitte irgendwer endlich etwas!"
Stille trat ein und alle sahen auf Noah, der seine Augen zusammen gekniffen hatte und sich auf dem Boden wand, während weiteres Blut aus seinem Arm floss und sein T-shirt verdreckte.
"Das kann man sich wirklich nicht ansehen!"
Sanft wurde ich beiseite geschoben und Micha nahm meinen Platz ein.
Überrascht fiel mir auf, dass sich der Braunhaarige bis jetzt ziemlich ruhig und im Hintergrund gehalten hatte.
"Hat zufällig jemand Verbandszeug dabei?", fragte Zombey in die Runde während er die Wunde inspizierte und vorsichtig den Stoff darauf anhob und beiseiteschob.
Sowohl Manu, Palle als auch ich schüttelten unsere Köpfe und Micha seufzte.
"Dann eben anders," er stockte," oder doch nicht. Palle, geh zu der Fischerhütte da hinten und schau nach ob du Verbandszeug findest. Anders bring sauberes Wasser mit."
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The Trails of a Falcon
FanfictionDas Leben von Maudado und seinen Freunden scheint sich endlich beruhigt zu haben. Der vermeintliche Frieden währt aber nicht lange da Maudado und Zombey einen Mann mit verstümmeltem Clansymbol finden und herausfinden wollen was ihm zugestoßen ist. N...