Kapitel 42

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Unter uns erstreckte sich einen flachen Hang hinab eine gigantische Wiese.
Dahinter erkannte ich noch einige Teile der Stadt, der Rest bestand komplett aus Wald und Feldern.

Ich kniff die Augen zusammen und sah weit unter uns den hinter Bäumen versteckten Radweg von dem mein Vater erzählt hatte.

"Es ist wunderschön," stellte Zombey fest und zog sich seinen Rucksack vom Rücken.
Mein Blick wanderte noch einmal über die Umgebung und ich genoss die leichte Brise, die mein Haar locker gegen meine Wange blies.

"Komm. Setz dich."
Überrascht drehte ich den Kopf. Zombey hatte die Decke aus seinem Rucksack geholt und auf dem Boden ausgebreitet.

Lächelnd ließ ich mich neben ihm nieder.
Einige Minuten starrten wir still auf die Landschaft vor uns und genossen die Ruhe bis mein Knie begann unangenehm zu brennen.

Mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck kontrollierte ich ob ich mich irgendwie verletzt hatte. Zwar war mein Knie aufgeschirft und dreckig von der Erde, aber sonst hatte ich mir nirgends weh getan.

"Und?", fragte Zombey," wie sieht dein Knie aus."
Er beugte sich etwas nach vorne um einen Blick darauf zu werfen.
"Ganz gut," antwortete ich in der Zeit," zwar etwas aufgeschirft aber nichts Schlimmeres."
"Dann ist ja gut," er lehnte sich wieder zurück," was willst du zuerst machen. Pause, essen oder trainieren?"
"Mit dem Essen belohne ich mich später also als erstes trainieren," erklärte ich und stand auf," ich will versuchen richtig zu fliegen."

Zombey blieb auf dem Boden sitzen und beobachtete mich aufmerksam:" Dann leg mal los."
Ich streckte mich ein wenig um meine Muskeln zu lockern.
"Weißt du was ich mich schon die ganze Zeit frage," begann ich während ich mein Bein etwas dehnte," Wie kann es sein, dass meine T-Shirts immer ganz bleiben wenn ich meine Flügel benutze? Schließlich sollte ich es damit doch total kaputt machen?"
Zombey lachte:" Worüber du dir Gedanken machst. Aber das ist bestimmt wie beim Hulk. Bei dem wachsen doch die Hosen auch immer mit."
Ich schmunzelte:" Bei mir ist es dann doch etwas anders."

Mit Zombeys leisem Glucksen im Hintergrund schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf meine Flügel.
Sofort spürte ich das mittlerweile bekannte Gewicht meiner Flügel hörte aber auch das Reißen von Stoff.

Verwirrt blinzelnd öffnete ich die Augen und erkannte direkt was mir passiert war.

"Ernsthaft?", rief ich und seufzte genervt. Vorsichtig zog ich die zerfetzten Reste meines Shirts von meinem Oberkörper. Die Flügel hatten den ganzen Stoff am Rücken zerrissen.

Zombey lachte laut auf:" Vielleicht hättest du darüber lieber nicht nachdenken sollen und Falke will dir jetzt eine Lektion erteilen."
Ich stöhnte genervt auf:" Keine tolle Lektion."
"Stell dich doch nicht so an," meinte Zombey aufmunternd," du hast schließlich nichts für das du dich schämen solltest."
Er sah kurz demonstrativ zu meiner nackten Brust und dann wieder in meine Augen.
Mit rosanen Wangen wandte ich den Blick ab:" Hast du vielleicht trotzdem ein Shirt für mich?"
"Leider nein," erwiderte er und grinste entschuldigend. Seufzend nickte ich.
Dann musste ich wohl oberkörperftei bleiben.

"Lass uns beginnen.", verkündete ich.
"Okay," erwiderte er nur gelassen.

Ich trat ein Stück von Zombey weg, atmete tief durch und rollte einmal mit meinen vor Aufregung angespannten Schultern. Danach begann ich langsam mit meinen Flügeln zu schlagen. Erst verursachte ich nur einen starken Wind, der Michas Haar in alle Richtungen pustete und Blätter durch die Luft fliegen ließ.

Konzentriert starrte ich auf den Boden vor mir und dachte daran einfach zu fliegen. Meine Flügel schlugen kräftiger und nach einer weiteren Minuten begann ich langsam vom Boden abzuheben.
Ich biss die Zähne zusammen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Mit dem zusätzlichen Gewicht auf dem Rücken war es schwierig keine Schlagseite zu bekommen.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt