Kapitel 24

148 12 5
                                    

Still ging ich neben Zombey her während wir in Richtung meines Zuhauses unterwegs waren.

Irgendwie war die Stimmung zwischen uns seit dem morgendlichen Gespräch angespannt.

Nachdem Zombey so eilig aus dem Zimmer gestürmt war, war er einige Minuten später wieder gekommen, hatte mir meine trockene Badehose ins Gesicht geworfen und mir dazu eines seiner T-shirts gegen.

Gezwungenermaßen war ich also in meiner nach Chlor stinkenden Badehose unterwegs hatte aber immerhin ein gut nach Zombey riechendes, lilanes T-Shirt an.

"Mit wem warst du überhaupt gestern im Schwimmbad? Du hast außer uns doch nicht so viele Freunde."

Die Frage traf mich unvorbereitet und ich blieb einen Moment stehen, um den Braunhaarigen anzusehen.

Zombey, der bereits einige Schritte weiter gegangen war, blieb stehen als er bemerkte, dass ich mitten auf dem Gehweg zur Statue mutiert war und sah zu mir:" Enschuldige meine Neugierde. Das habe ich wirklich nicht böse gemeint, ich wundere mich nur wen du außer den vier Musketieren noch kennst."
Kurz schlich sich bei diesem Satz ein Grinsen auf mein Gesicht doch sofort darauf sah ich schon wieder mit ernstem Blick zu Zombey.

Eilig holte ich zu ihm auf und wir gingen weiter.
Seufzend murmelte ich:" IchwarmitNoahda."
"Was?", Zombey lachte auf und ich hatte das Gefühl etwas von der Spannung von zuvor war von unseren Schultern gefallen. Schade nur, dass diese gleich wieder dort landen würde.
"Ich war mit Noah da," wiederholte ich langsamer und sah starr auf den plötzlich ziemlich interessant wirkenden Boden.
"Okay." War die einzige Antwort von Zombey.

Liebend gern hätte ich ihm ins Gesicht gesehen, um seine Reaktion mit zu bekommen doch ich würde seinem Blick mit Sicherheit nicht standhalten können.

"Ihr beide seid also befreundet?", fragte er weiter und klang total locker. Viel zu locker, bemerkte ich verwirrt.
"Ja, ich denke schon," antwortete ich nuschelnd. Zombey sollte auf keinen Fall erfahren, dass das eher Dates waren auf die ich mit Noah ging.

Innerlich schüttelte ich enttäuscht über mich selbst den Kopf. Ich verhielt mich wie ein kleines Kind und konnte sicher sein, dass Zombey das ebenfalls nicht tun würde sobald ich ihm von Noah und mir erzählen würde.
Doch trotzdem ließ es eine Barriere in meinem Kopf nicht zu die ganze Wahrheit zu sagen.

"Schön für dich," sagte Zombey und ich könnte schwören das Bitterkeit in seiner Stimme mitschwang.
War er wütend, dass ich etwas mit Noah unternahm?
Sicherlich nicht, sagte eine selbstsichere Stimme in meinem Kopf und ich vertraute darauf.

Ich sah nach oben und bemerkte erst jetzt, dass wir eigentlich schon vor meinem Haus standen. Umständlich fummelte ich den Haustürschlüssel aus meinem Rucksack und öffnete dann die Haustür.

Während ich eintrat fragte ich in Richtung von Zombey:" Wann kommen die anderen nochmal? Das habe ich schon wieder total vergessen."
"Natürlich hast du das," grinsend schüttelte er den Kopf," mein alter Opa."
"So schlimm ist es jetzt auch wieder nicht", verteidigte ich mich empört und schlug Zombey gegen den Oberarm.
"Manchmal schon." Er grinste frech und zog sich seine Schuhe aus. Ich folgte seine Beispiel und streckte ihm dabei die Zunge raus:" Du bist gemein. Und beantworte mir endlich mal meine Frage."
Zombey lachte kurz laut auf:" Die anderen kommen in etwa einer halben Stunde."
"Gut," ich nickte zufrieden und betrat die Küche.

Meine Mutter saß auf einem Küchenstuhl und hatte den Kopf auf den Tisch gerichtet, auf dem irgendeine Zeitschrift.
Als wir eintraten sah sie von ihrem Kreuzworträtsel auf und ihre Augen funkelten interessiert.

Sofort sprang sie auf und kam auf mich zu. Zombey bedachte sie mit einem liebevollen Lächeln, das er mindestens genauso glücklich erwiderte.
Es gefiel mir, dass er so gut mir meiner Familie zurecht kam, besonders da sie öfter etwas viel werden konnte.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt