Kapitel 61

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Noah und ich umrundeten den See und wurden sofort von Manu begrüßt, der uns bereits einige Schritte entgegen kam.

"Was ist los?", fragte der Braunhaarige und blieb vor uns stehen.
"Eddie ist in wenigen Minuten hier," erwiderte Noah," wir sollten uns vorbereiten."

"Und wie genau sieht diese Vorbereitung aus?", mischte sich Zombey ein und trat zu uns.

"Wir lassen Noah alleine mit Eddie sprechen. Manu, wo können wir uns am besten verstecken?", fragte ich die Schlange.
Kurz hielt Manu die Nase in die Luft und sagte dann:" Da hinten."
Er deutete auf ein Gebiet voller undurchdringlicher Brombeerbüsche etwas abseits von uns.

Ich nickte:" Gut. Wir lassen die beiden reden und Noah nimmt das Gespräch auf. Er muss versuchen Eddie wenigstens einige seiner Straftaten zu entlocken. Falls etwas eskalieren sollte schreiten wir ein, andernfalls halten wir uns zurück."

Die anderen stimmten mir mit leisem Gemurmel zu und gingen in Richtung der Brombeerbüsche.

Ich drehte mich noch einmal zu Noah um und legte meine Hand auf seine Schulter.
Sanft drückte ich zu und lächelte aufmunternd:" Du schaffst das schon. Lass dich einfach nicht von Eddie beeinflussen und bleib stark. Denk dran, wir sind in der Nähe und bereit einzuschreiten."

Noah erwiderte matt mein Lächeln:" Danke. Ich hoffe wirklich alles läuft gut."
"Ich weiß, dass es gut laufen wird," ich legte all meine Zuversicht in diesen einen Satz und hoffte inständig, dass ich damit recht hatte.

Ich ließ meine Hand von Noahs Schulter fallen und machte mich auf zum Gehen, verharrte aber noch einen kurzen Moment:" Falls du das Gefühl hast du brauchst Hilfe dann sag einfach Der Himmel ist heute aber blau. Wir werden dir sofort helfen."
"Okay," Noah nickte leicht und ich drehte mich um, um zu den anderen zu gehen, die bereits in den Sträuchern verschwunden waren.

Als ich vor den Brombeerbüschen stehen blieb fragte ich leise in das Gewächs hinein:" Wie komme ich am besten hier durch ohne mich selbst zu filetrieren?"

Kurz raschelte es bevor Manus braune Haare einen Meter neben mir aus dem Gebüsch hervor kamen:" Folg mir."

Eilig ging ich seinem Befehl nach und folgte ihm zwischen den Büschen hindurch.

Immer wieder kratzten Äste an meinen Armen oder meinem Gesicht.
Irgendwann hielt ich schützend die Arme vor meinen Kopf, was dazu führte dass ich in Manu hineinstolperte, der stehen geblieben war.

Ich senkte die Arme wieder neben meinen Körper und sah mich um.

Neben Manu standen Palle und Zombey.
Wir befanden uns in einer Art kleinen Kuppel, die sich direkt in der Mitte der Büsche befand.
Der Platz war etwas knapp und wir waren gezwungen in gebückter Haltung zu warten.

"Und ihr seid sicher, dass das ein gutes Versteck ist?", fragte ich unsicher in die Runde.

Die Gesichter der anderen waren nicht weit von meinem eigenen entfernt und als Palle, der zu meiner Linken saß begann zu sprechen spürte ich seinen Körper bei seinen Worten vibrieren:" Dieser Ort ist zwar nicht unbedingt groß, aber sonst perfekt geeignet. Dank der Sträucher um uns herum ist unser Geruch verdeckt, selbst wenn der Wind ungünstig stehen würde. Außerdem können wir hören was Noah und Eddie besprechen und die beiden sehen uns nicht."

"Würden wir im schlimmsten Fall schnell wieder hier raus kommen?", wollte ich weiter wissen und sah in die Runde.

Zombey lachte leise auf:" Also wir drei würden auf jeden Fall schnell hier raus kommen. Die paar Schrammer machen uns nicht besonders viel aus. Ich weiß nicht wie es bei dir aussieht."

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt