Zusammen mit Manu saß ich auf zwei Stühlen in einem kleinen Café, eine eiskalte Limonade vor mir.
Überall um uns herum huschten die Kellner zu den Tischen, die alle voll besetzt waren.Es war Anfang Juni und die Temperaturen waren die letzten Wochen angenehm gestiegen, was viele Menschen nach draußen lockte.
"Hey," Manu fuchtelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Vor einer Woche hatte er sich die Haare kürzer schneiden lassen, sodass sie ihm nun gerade noch so über die Ohren bis zum Kinn hingen. Ich musste mich an diesen Look eindeutig noch gewöhnen, aber es stand ihm.
"Wo bist du denn mit deinen Gedanken schon wieder?", fragte er und schlürfte an seiner Limonade, den Blick vorwurfsvoll auf mich gerichtet," wir sind hier, um zu feiern."
"Naja," murmelte ich schulterzuckend," nicht unbedingt ein toller Grund. Hätten wir nicht einfach das Jubiläum von dir und Patrick feiern können?"
"Wer hat mich gerufen?", kam es plötzlich fröhlich von einer Stimme hinter mir und Patrick tauchte an unserem Tisch auf, das weiße T-shirt unter seiner Schürze klebte an seinem Oberkörper.
"Keiner," sagte Manu lachend und zog seinen Freund an dessen Schürze zu sich, um ihm einen kurzen Kuss zu geben," und jetzt arbeite weiter bevor du gefeuert wirst und bring mir bitte noch ein Glas."
Er nickte grinsend und verschwand wieder."Aber mal ehrlich, wir müssen uns nicht jede Woche treffen, um zu feiern. Wir sollten diese Sache so klein wie möglich halten," erklärte ich.
Manu seufzte:" Wie du willst. Ich finde der Gerichtsprozess von Patricks Mutter ist ein Grund zum Feiern, aber wenn dir das zu viel ist... Ich möchte es für dich nicht unangenehm machen."Ich nickte nochmals. Natürlich war die Sache wirklich gut gewesen und ich war mehr als froh, dass es vorbei war aber ich brauchte nicht ständig an alles erinnert zu werden. Die Wunden verheilten sowieso nur langsam.
Patrick tauchte mit einem vollen Glas Limonade auf, die Manu direkt an sich nahm und einen großen Schluck daraus trank.
"Also", begann Manu und schloss die Augen genießerisch, da gerade ein Sonnenstrahl sich den Weg durch die Fenster gebahnt hatte," erzähl mir was bei dir los ist?"
"Bei dir hört sich das so an als würden wir uns nie sehen," meinte ich lachend."So ist es doch auch. Wir sehen uns außerhalb der Schule nur noch selten," rief er und schlug die Augen wieder auf. Das Grün seiner Iris funkelte in diesem Licht wie ein Edelstein.
"Und woran liegt das?", fragte ich und starrte zurück," an dir! Du sitzt 24/7 auf Patrick. Nicht dass ich es dir nicht gönne, aber sag nicht ich würde dich vernachlässigen."
"Fühlt sich der arme Maudado vernachlässigt?", Manu streichelte über meine Wange und grinste," ich werde darauf achten ab sofort nicht mehr ganz so häufig auf Patrick zu sitzen. Außerdem sitzt er auch auf mir."
Lachend schüttelte ich den Kopf:" Das will wirklich keiner wissen!"
"Aber du hast doch damit angefangen! Also hast du es dir auch eingebrockt. Beginnen wir einfach ganz vorne: Als erstes küssen wir uns und dann-" "Nein! Nein! Nein! Nein!", wiederholte ich das Wort einfach so lange bis er endlich ruhig wurde.Ein leises 'Danke' murmelnd ließ ich mich ein Stück von meinem Stuhl rutschen um der Sonne zu entgehen.
"Sag mal," fragte Manu vorsichtig und auch ohne übernatürlichen Kräfte spürte ich direkt, dass da etwas war, das ihm Unruhe bereitete," wie geht es dir jetzt eigentlich? Nicht einfach so, sondern speziell mit der Sache mit Tom. Du hast zwar immer normal gewirkt aber ich mache mir trotzdem Sorgen."
Ich winkte ab, ein kleines Lächeln herauspressend:" Es ist alles gut. Manchmal wenn jemand sich mir von hinten nähert erschrecke ich noch etwas aber sonst geht es."
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The Trails of a Falcon
FanfictionDas Leben von Maudado und seinen Freunden scheint sich endlich beruhigt zu haben. Der vermeintliche Frieden währt aber nicht lange da Maudado und Zombey einen Mann mit verstümmeltem Clansymbol finden und herausfinden wollen was ihm zugestoßen ist. N...