Kapitel 20

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Die Stunden vergingen überraschend schnell und schon war der Gong zur letzten Stunde gegangen.

Ich saß neben Patrick auf meinem Platz und zeichnete. Die letzten Wochen hatte ich dieses Hobby immer mehr vernachlässigt und war so gut wie nie dazu gekommen.

Meine letzte Schulstunde jeden Freitag hatte ich Kunst und das war die einzige Zeit, in der ich noch richtig zum Malen kam.

Ich war froh, dass unsere Kunstlehrerin uns so oft wie möglich machen ließ was wir wollten.
Heute arbeitete ich an einer Zeichnung eines Fuchses. Das Bild war mir am Anfang der Stunde in den Kopf geschossen und ich arbeitete nun konzentriert daran.

Ich fragte mich ob das Clansymbol der Füchse Ähnlichkeit mit meinem Bild hatte. Von den meisten ausgestorbenen Clans gab es genug Aufzeichnungen um sicher sagen zu können wie ihr Clansymbol aussah, doch bei den Füchsen war das nicht der Fall. Keiner konnte genau sagen wie deren Clansymbol aussah.

Seufzend radierte ich ein unförmiges Ohr weg und begann es neu zu zeichnen.
Patrick warf einen Blick über meine Schulter auf das Blatt:" Das sieht fantastisch aus."
"Danke," antwortete ich murmelnd und konzentrierte mich weiter auf das Malen.

Die Zeit verging und schließlich klingelte es zum Ende der Stunde. Während die anderen bereits Pläne fürs Wochenende schmiedeten oder einfach nur so schnell wir möglich das Schulgebäude verlassen wollten, gingen Palle und ich in Richtung des Lehrerzimmers.

Manu war noch nicht zu sehen also warteten wir.
Im Minutentakt betraten Lehrer das Lehrerzimmer oder sie verließen es um nach Hause zu gehen.

Ich schaute genervt aufstöhnend auf meine Uhr. Es war bereits eine Viertelstunde vergangen seit es zum Stundenende geklingelt hatte.

"Wo bleibt der denn?", fragte Patrick, den das Warten langsam wohl auch nervte," wir müssen noch bei mir Zuhause vorbei und dann in die Innenstadt."

"Tut mit leid, dass ich zu spät bin!"
Kam es aus der Richtung des Flurs und im nächsten Moment stand Manu vor uns," ich wurde aufgehalten."
"Das haben wir bemerkt," meinte ich grinsend.

Er nickte in Richtung Lehrerzimmer und klopfte an der Tür.
Es dauerte etwas bis Frau Grace die Tür öffnete und Manu anlächelte:" Was kann ich denn für euch tun?"
Manu lächelte zuckersüß zurück. Auch ohne seine Fähigkeiten wirkte er hypnotisierend auf die Leute.
"Wir wollten mit Herr Wynter sprechen."
"Aber natürlich, ich gehe ihn schnell holen."

Frau Grace schloss die Tür zum Lehrerzimmer und kurze Zeit später kam Herr Wynter daraus hervor.
Strähnen seiner schneeweißen Haare hingen ihm ins Gesicht und er strich sie einmal nach hinten als er uns begrüßend zu nickte:" Kommt mit."

Wie auch beim letzten Mal gingen wir in den Abstellraum für alte Schulbücher und Manu schloss vorsichtig die Tür hinter uns.

Ich setzte mich auf einen dort stehenden Tisch während Patrick und Manu sich Herr Wynter gegenüberstellten.

"Um was geht es dieses Mal?", fragte der Lehrer interessiert," ihr habt vorhin schon etwas angedeutet und jetzt bin ich gespannt was kommt."
Patrick seufzte:" Haben Sie in der Zeitung von den beiden Personen gelesen, die mit verstümmeltem Clansymbol gefunden wurden?"
Herr Wynter nickte und Palle fuhr fort:" Naja, eine dieser Personen, also-"
Ich unterbrach den Braunhaarigen der eindeutig Schwierigkeiten damit hatte alles zu erklären:" Michael und ich haben gesehen wie der Mann, der als erstes aufgetaucht ist von zwei anderen Männern in roten Roben aus einem Van in die Büsche auf der anderen Straßenseite vor meinem Haus entsorgt wurde."
"Ihr wart das?" Herr Wynters blaue Augen wurden groß und ich hatte das Gefühl darin würde ein Schneesturm toben.
Ich nickte:" Genau. Wir haben alles gesehen."

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt