Kapitel 32

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Als ich das nächste Mal aufwachte lag ich in dem Bett in meinem winzigen Raum.
Meine Hand war immer noch von einer Handschelle eingefangen. Die Kette die mich an den Boden fesselte war dieses Mal länger und neben mir lag ein Zettel auf meinem Kissen.

Wie du vielleicht bemerkt hast ist deine Kette etwas länger geworden. Sie ist nun lang genug, um damit in das kleine Badezimmer neben deinem Raum zu kommen.

Langsam richtete ich mich auf und verließ mein Zimmer. Direkt daneben befand sich eine weitere Tür, die ich vorsichtig öffnete. Ich trat in ein Badezimmer und tatsächlich reichte die Kette gerade so aus damit ich auf die Toilette kam.
Nachdem ich fertig war trottete ich wieder zurück in mein Zimmer.

Nachdem Fuchs gestern mit mir gesprochen hatte war niemand mehr zu mir gekommen außer einem anderer Mann mit roter Robe, der mir Essen gebracht hatte und einige Zeit später den leeren Teller wieder geholt hatte.

Gelangweilt setzte ich mich in einen Schneidersitz und wartete. Ich hatte mein Zeitgefühl komplett verloren, erwartete aber dass es Morgen sein musste, was bedeutete dass bald mein Essen kam.

Grummelnd meldete sich mein Magen und ich wartete. Ich hasste es hier so herumsitzen zu müssen ohne mich irgendwie beschäftigen zu können. Meine einzigen Möglichkeiten waren zu schlafen oder in meinem winzigen Zimmer herum zu tigern.

Ich hörte Schritte auf dem Flur und kurz darauf sah ich auf den Schatten einer Person. Über Tag lohnte es sich nicht meine Zimmertür zu schließen. Außerdem hoffte ich immer noch darauf vielleicht ein Gespräch oder ähnliches abzufangen damit ich es später vielleicht noch gegen die Reinblut-Allianz verwenden könnte.
Über Nacht hatte ich meine Tür dann aber geschlossen um mir wenigstens ein wenig Privatsphäre zu verschaffen.

Eine Person trat in mein Zimmer und ich wusste sofort um wen es sich handelte.

Überrascht riss ich die Augen auf.
"Was machst du denn hier?", fragte ich aufgebracht und sprang aus meinem Bett.

Er stellte das Tablett mit meinem Frühstück auf einen Stuhl in der Ecke des Zimmers, der ebenfalls über Nacht hier aufgetaucht war und kam dann auf mich zu.

"Komm, wir setzen uns hin." Er deutete auf mein Bett und ich ließ mich gezwungenermaßen gemeinsam mit ihm darauf nieder.
Viel lieber hätte ich ihm eine gescheuert und ihn angebrüllt, aber das wäre bestimmt nicht gut für mich gewesen.

"Du wagst es dich mir zu zeigen?", fragte ich knurrend und verschränkte die Arme," du hättest dich besser irgendwo verkriechen sollen und darauf hoffen, dass wir uns niemals wieder sehen."
"Maudado," murmelte er leise und streckte seine Hand aus um sie auf meine zu legen.

Zischend rückte ich von ihm weg:" Fass mich nicht an! Sonst beiße ich dich!"
"Du hast Falkenzähne oder?", fragte er ganz locker und am liebsten hätte ich ihn angeschrien," die können ziemlich wehtun. So hast du dich auch von Tom befreit, oder?"
All meine Wut war verschwunden und mir entglitten meine Züge. Entsetzt sah ich ihn an:" D-du weißt davon? Wie lange schon?"
Er seufzte schuldbewusst:" Schon von Anfang an. Als wir herausgefunden haben, dass Manuel eine Schlange ist haben wir auch über seine Freunde recherchiert. Ich weiß alles."
"A-aber," mir traten Tränen in die Augen, die ich sofort wegwischte," das im Schwimmbad. Noah, du wusstest davon und hast mir trotzdem so etwas angetan?"
Ich unterdrückte ein Schluchzen und verkrampfte schmerzhaft meinen Kiefer um alle weiten Geräusche zu unterbinden.
Noah sah mich entschuldigend an:" Ich wusste das mit Tom zwar aber mir war nicht klar wie schrecklich du davon immer noch betroffen bist. Das im Schwimmbad tut mir wirklich leid, das musst du mir glauben."
Ich schnaubte:" Ich glaube dir gar nichts mehr. Dein Bruder ist Fuchs! Er verletzt Menschen! Und du bist auch nicht besser."

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt