Kurz nachdem Patricks Schicht vorbei war bezahlten wir unsere Rechnung und machten uns auf den Weg.
"Du solltest vorsichtig sein mit diesem Kellner," brummte Micha, der mir die Tür zum Café aufhielt.
Schnell schlüpfte ich nach draußen und er folgte mir. Danach drehte ich mich sofort zu ihm um:" Warum denn das?"
Er versuchte locker mit den Schultern zu zucken, doch ich bemerkte genau wie verkrampft seine Haltung eigentlich war:" Er kommt mir einfach seltsam vor."Kopfschüttelnd ging ich weiter und Zombey musste sich beeilen, um hinter mir her zu kommen.
Meine Freunde waren alle stark, schlau und mächtig. Bei ihren Talenten unterschätzten sie mich und meine Fähigkeiten gerne mal.
Als Falke konnte ich nicht so gut riechen oder hören wie sie, oder war so schnell, aber trotzdem besaß ich andere Kräfte.
Ich konnte gut sehen, besser als die drei anderen, und war flink und wenig."Kommen die anderen?", fragte ich Zombey, der den Kopf zu Seite drehte und dann nickte.
"Denkst du denn auch sie schaffen es bis zu mir nach Hause?", wollte ich weiter wissen und grinste.
Er machte eine abwägende Handbewegung:" Schwer zu sagen. Ich schätze, dass die beiden zwischendurch eine Pause machen werden, um ihre Zweisamkeit zu feiern."
"Dieser Satz klingt komisch." Ich verzog das Gesicht, musste aber auch lächeln.Manchmal war es nervig wenn Manu und Patrick nur Augen füreinander hatten und Micha und mich komplett ausblendeten, aber andererseits verstand ich die beiden. Sie hatten so viel durchgemacht und konnten jetzt endlich ohne irgendwelche verrückten Familien zusammensein.
Als mich Zombey anstupste und fordernd ansah bemerkte ich erst, dass wir bereits bei mir Zuhause waren. Wenn ich in Gedanken war dann vergaß ich oft ganz die Zeit.
Entschuldigend lächelnd versuchte ich schnellst möglich meine Schlüssel aus meiner Hosentasche zu fummeln.
Das Ganze dauerte natürlich wieder viel länger als beabsichtigt und mit roten Wangen sperrte ich die Tür auf.Sofort kam mir meine ein Jahr jüngere Schwester entgegen. Ihre blonden, glänzenden Haare waren wie immer zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
Ihre Lippen waren zu einem schmalen Strich verzerrt und sie stemmte die Arme in die Hüften als sie sich mir gegenüber hinstellte.
Auch wenn ihr Anblick wütend sein sollte wurde das Ganze davon zunichte gemacht, dass sie ihren Kopf in den Nacken legen musste, um mir in die Augen sehen zu können, da ich zwei Köpfe größer war als sie."Wo warst du so lange? Mama hat gesagt du kochst uns heute Abend was," sagte sie schnippisch und durchbohrte mich mit wütenden Blicken.
Genau wie mein Vater und mein kleiner Bruder hatte sie stählerne graue Augen, wohingegen ich die grün-gelben Augen meiner Mutter geerbt hatte, die je nach Laune auch mal blau schimmerten.
"Ich habe euch doch gesagt, dass ich mit meinen Freunden unterwegs bin. Außerdem hättest du doch auch was kochen können!", ich tippte ihr einmal fest gegen die Schulter und sie schnaubte.
"Aber das war nicht meine Aufgabe! Also mache ich es auch nicht!"
"Du bist unmöglich."Sie lachte trocken auf:" Und du bist zu spät!"
"Es ist 18 Uhr! Wann willst du denn bitte zu Abend essen?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust.Ich liebte meine Geschwister wirklich aber manchmal, oder eher ziemlich oft, waren sie einfach zum verrückt werden.
"Bald! Also schwing deinen Hintern in die Küche und beginn zu kochen. Ich habe Hunger!", sagte sie in gebieterischem Ton und zeigte in Richtung Küche.
"Los Mauri!"
Sie versuchte mich mit aller Kraft durch den Flur zu schieben, doch ich bewegte mich kein Stück.
Schnell bemerkte sie, dass ihr Plan keinen Erfolg haben würde also trat sie einen Schritt zurück, bedachte mich mit einem bösen Blick und verschränkte die Arme.
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The Trails of a Falcon
FanfictionDas Leben von Maudado und seinen Freunden scheint sich endlich beruhigt zu haben. Der vermeintliche Frieden währt aber nicht lange da Maudado und Zombey einen Mann mit verstümmeltem Clansymbol finden und herausfinden wollen was ihm zugestoßen ist. N...