Kapitel 66

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Ich ging schweigend über den grauen Betongehweg, mein Blick war auf meine Füße gerichtet.

Zu meiner Rechten liefen Manu und Patrick, die ihre Hände ineinander verschränkt hatten, links ging Zombey, der selbst seinen Gedanken nachzuhängen schien.

Mir hätte nach feiern zu Mute sein sollen, schließlich hatten wir Eddie besiegt. Er würde keiner Person mehr etwas antun können.

Trotzdem schwebten düstere Gedanken durch meinen Kopf.

Ich machte mir Sorgen wegen der morgigen Veranstaltung der Reinblut-Allianz.

Was würde passieren wenn die Mitglieder mir nicht glaubten, was keine unberechtigte Sorge war.

Und wie sollte Fuchs mich dabei unterstützen?

Des Weiteren würden sicherlich Michas Eltern da sein und ich machte mir ebenfalls darüber Sorgen.

Ich hatte Angst, dass sie wütend auf ihren Sohn wären.

Bei ihnen konnte ich mir alles vorstellen.

"Treffen wir uns morgen bei mir?", fragte Patrick in die Runde als wir bei ihm Zuhause ankamen.

Manu nickte leicht:" Ich rufe heute oder morgen früh direkt im Krankenhaus an und frage Noah wo die Reinblut-Allianz sich im Moment aufhält und wo sie sich morgen treffen wollen. Dann müssen wir nur noch das klären und sind fertig."

"Das hört sich bei dir alles so einfach an," meinte Zombey trocken und Manu lachte.

"Das soll es auch sein. Ich will diesen Mist hinter mir lassen."

"Das werden wir auch," bekräftigte ich ihn," nicht mehr lange und wir sind frei."

Patrick nickte mir einmal zu und zog dann Manu hinter sich her, der mir zu winkte.

Ich sah zu Zombey und lächelte ihn vorsichtig an:" Lass uns heimgehen. Ich brauche jetzt etwas zu essen und jede Menge Schlaf."
"Geht mir ebenso. Lass uns gehen."

Gemeinsam gingen wir weiter und kamen nach einigen Minuten schließlich bei mir Zuhause an.

Glücklicherweise war meine Mutter nicht daheim und meine Geschwister in ihren Zimmern, sodass wir unbemerkt bis in mein Zimmer schleichen konnten.

Während Zombey sich auf mein Bett setzte fiel mein Blick auf meine Hände, an denen Noahs Blut klebte.
Schlagartig wurde mir schlecht.

Mir war bis jetzt nicht wirklich bewusst gewesen wie knapp Noah tatsächlich dem Tod entgangen war.
Hätte Fuchs sich einen anderen Körper gesucht oder wäre gar nicht auf die Erde gekommen dann hätten wir ihn wahrscheinlich verloren.

Egal wie abgeneigt ich Noah gegenüber auch sein mochte, das hatte er nicht verdient.
Er hatte es verdient zu leben.

Zittrig atmete ich durch und bemerkte Michas Blick auf mir.
Ihm war anzusehen, dass er sich Sorgen um mich machte.

Ich lächelte leicht:" Alles gut. Ich- ich denke dass ich baden gehe."
"Baden?", ehe er weitere Fragen stellen konnte hatte ich mich schon umgedreht.

In meinem Zimmer zog ich mir bereits mein Shirt, auf dem einige Blutspritzer verteilt waren aus, im Flur folgte die Hose und bis ich im Badezimmer angekommen war trug ich nur noch meine Unterwäsche.

Geistesabwesend machte ich das Wasser in der Badewanne an, die sich langsam füllte.

Die Luft im Badezimmer wurde sofort warm als das heiße Wasser in die Wanne lief.
Normalerweise badete ich im Sommer nicht, schließlich war es draußen bereits warm genug, aber ich brauchte das im Moment einfach.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt