Kapitel 21

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Weitere Zehn Minuten saßen wir zu dritt in der kleinen Abstellkammer und starrten uns an.

Kurz nachdem Herr Wynter verschwunden war, war eine Putzfrau herein gekommen und hatte den Schreck ihres Lebens bekommen als sie uns gesehen hatte. Mit einem leisen Fluchen war sie wieder verschwunden und wir hatten weiter unserem Schweigen nachgehangen.

"Wir sollten recherchieren," sagte Manu bestimmt.
"Da stimme ich dir zu, aber lass uns das bitte morgen machen," bat Patrick und legte die Hand auf die Schulter seines Freundes," heute haben wir schon genug andere Pläne und das weißt du genau."
Manu seufzte:" Ja das weiß ich."
"Morgen treffen wir uns doch sowieso, dann können wir da etwas recherchieren," schlug ich vor," aber sind wir mal ganz ehrlich, wenn diese Reinblut-Allianz tatsächlich so geheim war werden wir auch kaum etwas dazu finden."
Manu knurrte leise:" Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber wir könnten es wenigstens versuchen."
"Das werden wir auch." Patricks Hand strich beruhigend über den Rücken des Braunhaarigen.

Ich warf einen Blick auf mein Handy und bemerkte erschrocken wie spät es schon war. Außerdem hatte ich mehrere Nachrichten von Noah.

Leise murmelte ich 'Mist' und wandte mich dann an die anderen beiden:" Ich muss los aber wir sehen uns morgen wie besprochen?"
Patrick nickte:" Klappt es, dass wir zu dir kommen?"
"Natürlich," ich drehte mich in Richtung Tür, blieb aber kurz davor stehen," wenn wir uns morgen sowieso alle treffen könnten wir direkt noch die Präsentation für Herr Wynter machen."
"Daran denkst du?", fragte Manu und seine Augen funkelten amüsiert.
"Andererseits ist es keine schlechte Idee," warf Patrick schulterzuckend ein," ich plane es mal gedanklich ein."
Manu lachte:" Ja, ja. Ich auch."
"Gut." Ich grinste den beiden zu und verließ die Abstellkammer.

Während ich mich auf den Weg aus dem mittlerweile menschenleeren Schulgebäude machte sah ich auf mein Handy. Noah hatte mir ein paar mal geschrieben.

Hey, sollen wir uns draußen vor der Schule treffen?

Okay, es ist jetzt 15:15 Uhr. Du wurdest wahrscheinlich von einem Lehrer aufgehalten. Dann gehe ich zuerst nach Hause.

Denkst du du schaffst es bis 16 Uhr? Dann könnten wir mit diesem Bus fahren?

Ich fühle mich total nervig mit meinen Nachrichten. Ich hoffe das stört dich nicht all zu sehr.

Kopfschüttelnd, aber mit einem Grinsen auf dem Gesicht verließ ich den Pausenhof. Dabei antwortete ich und versuchte im Laufen keine Schreibfehler zu machen, was sich als schwieriger herausstellte als erwartet.
Da ich mich ziemlich beeilte musste ich mehrere male über meine kurze Nachricht lesen bis sie einigermaßen fehlerfrei war.

Tut mir echt leid, dass ich mich nicht gemeldet habe, ich wurde leider bei Herr Wynter aufgehalten.
Wenn ich mich beeile könnte ich es bis 16 Uhr schaffen, aber wo sollen wir uns überhaupt treffen?

Ich steckte mein Handy wieder weg und betrat das Haus. Meine Mutter arbeitete lange aber ich hatte ihr trotzdem Bescheid gegeben dass ich heute Mittag unterwegs war.

Leise hörte ich meine Schwester in ihrem Zimmer reden. Wahrscheinlich telefonierte sie mit einer ihrer Freundinnen. Das tat sie in letzter Zeit öfter.

Im Vorbeigehen klopfte ich an Emmas Zimmertür und machte ihr damit klar, dass ich zu Hause war.

In meinem Zimmer angekommen begann ich sofort in meinem Schrank nach Klamotten zu wühlen. Dieses Jahr war ich wegen all dem Stress noch kein einziges Mal schwimmen gewesen und all meine Schwimmsachen lagen im hintersten Teil meines Schrankes.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt