Kapitel 69

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Wir standen vor Palles Haustür und warteten bis uns geöffnet wurde.

Zwischen Zombey und mir herrschte eine angespannte Stille.
Wir waren beide aufgeregt und nervös.

Nach einer Minute öffnete sich die Tür und Patrick stand vor uns. Er lächelte uns an und deutete uns an einzutreten:" Kommt doch herein. Manu und ich warten schon auf euch."

Ich trat ein und fragte währenddesen: "Wieso denn das? Wir hatten uns doch für 11 Uhr verabredet?"

"Ja, natürlich. Aber irgendwie dachten wir ihr würdet schon früher kommen," erwiderte Patrick schulterzuckend und ging voran in Richtung seines Zimmers.

"Du meinst, wir würden früher kommen weil wir genauso auf dem Zahnfleisch laufen wir ihr und deshalb die ganze Nacht kein Auge zu getan haben?", wollte ich mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.

Patrick blieb mitten auf der Treppe stehen und drehte sich zu mir um:" So in der Art. Sei ehrlich, ging es euch denn nicht so?"

"Nicht unbedingt," mischte sich nun Zombey ein," also ich für meinen Teil habe die Nacht durchgeschlafen. Ich kann nicht sagen, dass ich mich erfrischt und hellwach fühle, aber es ist okay."
"Mir geht es ähnlich," fügte ich hinzu.

"Wie habt ihr denn das geschafft?", fragte Patrick und setzte sich endlich wieder in Bewegung.

Ich folgte ihm und dachte nach. Was hatte ich gestern getan, das so besonders gewesen war?

"Wir waren baden," antwortete Zombey," wer hätte gedacht, dass ein warmes Bad im Sommer so entspannend sein kann."

"Baden also," sagte Patrick und ich wusste genau, dass er gerne an den Satz noch etwas dran gehängt hätte.
Ihr seid entspannt weil ihr zusammen wart. Weiß Gott wie nah.

Palle öffnete die Tür zu seinem Zimmer und mein Blick landete auf Manu, der im Bett des Wolfes lag und an die Decke starrte.

Als er uns bemerkte sah er auf:" Hallo ihr beiden. Alles gut bei euch?"
"Ja, und bei dir?", fragte ich und setzte mich auf Patricks Bett.
"Ach, alles gut. Ich bin müde, fertig und verstehe langsam die Welt nicht mehr, aber sonst ist alles gut."

Patrick setzte sich neben Manu und nahm seine Hand:" Er hatte gestern eine kleine Krise als wir heim gekommen sind. Er kann es nicht glauben, dass unsere Tiergeister die Dinge können die er gestern gesehen hat."

"Natürlich kann ich es nicht glauben!", brummte Manu," Schließlich ist das total verrückt."

"Sind wir mal ganz ehrlich, es hört sich auch wirklich sehr unglaubwürdig an," meinte ich schulterzuckend," und Manu, ich kann dir sagen, dass es anfangs schwer zu glauben ist, man es aber irgendwann akzeptieren kann."
"Sicher?"
"Aber natürlich."

Zombey, der sich auf Patricks Schreibtischstuhl niedergelassen hatte und sich gerade einmal im Kreis gedreht hatte, fragte:" Wann sollen wir losgehen?"

Ich zuckte mit den Schultern:" Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau wann das Treffen beginnt, aber wir sollten lieber zu früh als zu spät sein."

"Das stimmt," meine Patrick, der immer noch Manus Hand hielt und immer wieder sanfte Küsse darauf verteilte," Wir sollten gleich noch eine Kleinigkeit essen und dann losgehen."

Ich nickte:" Das hört sich gut an."

Wir redeten die nächste halbe Stunde über unwichtige Themen, wollten die Zeit jedoch auch nicht mit bedrückendem Schweigen verbringen.

Irgendwann gingen wir nach unten in die Küche und Patrick und Zombey machten uns Sandwiches.

Ich ging in dieser Zeit mit Manu nach draußen in den Garten.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt