Kapitel 59

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Ich rutschte auf der plötzlich ziemlich unbequem wirkenden Bank hin und her und sah Noah an.

Vorsichtig legte ich ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte. Diesesmal musste ich mich nicht dazu zwingen es ehrlich aussehen zu lassen.

"Ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist dich gegen deinen Bruder zu wenden, aber du tust das Richtige," sagte ich und drückte sanft Noahs Schulter, der mich unsicher ansah.
"Danke."
"Immer doch. Du kannst zwar niemals die Dinge ungeschehen machen, die du mir angetan hast, aber mit dieser Sache hier kannst du in meinem Ansehen wieder steigen."
"Immerhin," Noah lachte trocken und ich lächelte vorsichtig.

Tief atmete er durch und sagte dann:" Hol deine Freunde her damit wir alles weitere besprechen. Wahrscheinlich werden sie dahinten schon verrückt vor lauter Aufregung."
Ich grinste verlegen:" Werde ich machen."
Ich drehte den Kopf in Richtung Wald und rief:" Leute! Kommt her!"

Nacheinander traten Manu, Zombey und Palle zwischen den Bäumen hervor und kamen auf uns zu.

Alle drei nickten Noah gezwungenermaßen zu und Manu ließ sich neben mir auf der Bank nieder.
Micha und Patrick nahmen neben Noah Platz und schienen ein wachsames Auge auf ihm zu haben, da beide gespannt wie die Bögen da saßen.

"Gut, dass du uns hilfst," murmelte Zombey mit einem unechten Lächeln auf den Lippen, seine Augen funkelten voller Hass," hättest du dich nämlich anders entschieden hättest du diesen Ort nicht verlassen ohne mindestens einen gebrochenen Knochen."
"Zwei," brummte Patrick und schmunzelte belustigt," mach zwei draus."

Noah sah die beiden mit großen Augen an und öffnete den Mund um etwas zu sagen, blieb jedoch stumm.

Manu beugte sich an mir vorbei um die beiden Wölfe ansehen zu können:" Beruhigt euch, Jungs. Es bringt uns nichts jetzt noch irgendwelche Drohungen auszusprechen."

Überrascht sah Noah Manu an und schien sich schon bedanken zu wollen als der Braunhaarige hinzufügte:" Außerdem weiß er ganz genau welche Fähigkeiten ich besitze und weiß dass er, sobald er sich gegen uns wenden sollte oder irgendetwas versucht, nicht nur mit gebrochenen Knochen davon kommt."
Noahs Kinnlade klappte herunter und er sah entsetzt zu Manu, der sich auf der Bank zurück lehnte und mit entspanntem Gesichtsaudruck auf den See hinausblickte.

"Genug Zänkereien?", fragte ich an meine besten Freunde gerichtet, die alle halbherzig nickten.
"Gut. Wir brauchen jetzt nämlich einen guten Plan um Fuchs ein für alle Mal zu besiegen. Etwas, das er nicht kommen sieht."

"Das wird schwierig," mischte sich Noah ein und sah unsicher hin und her.
Die bohrenden Blicke zweier Wölfe und einer Schlange lagen auf ihm, die alle drei nur darauf zu warten schienen bis er den ersten Fehler beging.

"Es ist nur so," fuhr Noah fort," Eddie ist ziemlich klug. Füchse gelten sowieso oft als ziemlich schlau, aber er riecht Fallen schon aus Kilometer weiter Entfernung. Das ist das große Problem. Ich konnte ihm früher als wir noch Kinder waren noch nicht mal einfache Streiche spielen."

"Das macht das Ganze natürlich wesentlich komplizierter aber irgendwie habe ich das schon erwartet," murmelte ich nachdenklich und sah auf den See, unter dessen Wasseroberfläche gerade ein Fisch entlang huschte.

"Wie wäre es damit," begann Manu und sah konzentriert vor sich auf den Boden," wir locken ihn hier her. Dann müssen wir-" "Kann ich da kurz reingrätschen?", unterbrach ich den Braunhaarigen und lächelte ihn entschuldigend an.
Er nickte nur und ich fuhr fort:" Ich will Fuchs fertig machen, das steht fest. Und ich will auch, dass alles so schnell wie möglich passiert, am besten gestern noch, aber trotzdem würde ich gerne dazu noch etwas sagen. Ich wäre unglaublich froh wenn wir uns keinen epischen oder ausgefallenen Plan einfallen lassen mit dem wir Fuchs auf spektakuläre Weise hinter Gitter bringen. Ich wäre mehr als glücklich damit wenn wir ihn so unauffällig und schnell wir nur möglich austricksen."

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt