Ich versuchte mit aller Kraft mein Gehör so weit anzustrengen, dass ich die Antworten von Michas Eltern, die leise durch das Telefon drangen, hören konnte.
Brummend stellte ich fest, dass meine Sinne so etwas nicht konnten.Die anderen drei saßen mit angespannten Gesichtern neben mir und starrten auf den Boden. Ich wusste genau, dass sie jedes Wort deutlich verstanden.
Ein Atem streifte meinen Nacken und ich schrak zusammen. Mein Blick schnellte zu Zombey, der mich entschuldigend anlächelte.
Er deutete mit dem Finger auf die Tür und murmelte dann:" Soll ich dir sagen über was sie reden?"
Zähneknirschend nickte ich. Normalerweise war es kein Problem dass ich nicht so gut hörte oder roch wie die anderen, aber an Tagen wie heute verfluchte ich mich dafür.
Meine Freunde machten sich sowieso schon viel zu oft Sorgen um mich weil sie, auch wenn sie es nicht laut aussprachen, glaubten ich sei schwächer als sie.Zombey sah mich noch einen Moment an bevor er die Augen schloss und konzentriert das Gesicht verzog.
Leise begann er das Gespräch für mich nachzusprechen:
"Wie geht es dir Brigitte?
Mir geht es gut. Im Moment ist nur alles etwas hektisch.
Das kann ich mir vorstellen. Ich habe gehört, dass ihr mitten im Hochzeitsstress seid?
Das sind wir. Nächste Woche soll Michael zur Anprobe für seinen Anzug und in den Sommerferien wollen wir uns die verschiedenen Veranstaltungsorte ansehen, um einen auszusuchen.
Da wundert es mich nicht, dass ihr im Stress seid."Michael seufzte und sagte dann trocken:" Hahaha. Das war ja so witzig. Jetzt lachen beide."
Er rollte mit den Augen und fuhr fort:"
Heute war Patrick bei mir und hat seine Sorgen über diese Hochzeit geäußert.
Ach, der arme Junge versteht es nur noch nicht. Genauso wie unser Michael. Er sträubt sich auch vehement dagegen. Mit dem Alter wird er unsere Entscheidung verstehen.
Auf jeden Fall. Aber trotzdem teile ich die Bedenken mit meinem Sohn. Er hat mir überzeugende Argumente geliefert, dass diese Ehe nicht gut für das Rudel ist.
Dass sie Angst vor weiteren Zwangsehen auslösen würde.
Das ist ja wohl lächerlich. Wir haben das als Familie entschieden. Bei Celina war es dasselbe. Angst zu bekommen wäre nur schwach, wenn man bedenkt, dass wir Wölfe sind.
Natürlich wäre es schwach, aber so würde es sicherlich passieren.
Willst du mir die Hochzeit meines Sohnes verbieten?
Nein, natürlich nicht. Ich bin nicht in der Position, um diese Art Entscheidung im Moment zu treffen. Aber trotzdem will ich meine Bedenken äußern und dich darum bitten dir nochmals alles durch den Kopf gegen zu lassen. Schließlich möchte Michael das selbst nicht.
Und was gedenkst du sollen wir tun? Unseren Sohn herumrennen lassen bis er mit irgendeinem dahergelaufenen Mädchen mit dreckigem Blut nach Hause kommt?
Was wäre denn so schlimm daran, wenn er mit einem Mädchen aus einem anderen Clan zusammen wäre, wie zum Beispiel einer Bärin? Dieser Clan ist ebenfalls stark und die Kinder wären noch mächtiger.
Trotzdem würde er sein Blut vermischen und unsere Linie verunreinigen. Das geht so nicht.
Und wenn er sich von selbst in eine Wölfin verliebt? Ihr gebt ihm noch nicht einmal eine Chance!
Weil es bei Wölfen keine Chancen gibt. Fressen oder gefressen werden!
Kein gut gewähltes Sprichtwort.
Lass uns in Frieden, Steffen!
Ich lasse euch ja in Frieden. Aber bitte, denkt wenigstens noch einmal darüber nach. Denkt an euer Rudel, denkt an euren Clan und besonders wichtig, denkt an euren Sohn. Ich spreche aus Erfahrung wenn ich euch versichere, dass es euch irgendwann verfolgen wird wenn ihr nicht auf die Wünsche eures Sohnes hört. Wenn ihr gar nicht auf euren Sohn hört."Zombey stoppte und mein Blick huschte kurz zu Patrick, der immer noch hoch konzentriert auf den Boden starrte.
Micha räusperte sich und fuhr flüsternd fort:"Tu mir den Gefallen, Brigitte.
Wir sind schon seit Jahrzehnten gute Freunde und du hast uns bis jetzt oft geholfen. Na gut, wir lassen es uns noch einmal durch den Kopf gehen.
Danke. Ihr werdet feststellen, dass ihr eurem Sohn damit etwas Gutes tut.
Wir werden sehen."
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The Trails of a Falcon
FanfictionDas Leben von Maudado und seinen Freunden scheint sich endlich beruhigt zu haben. Der vermeintliche Frieden währt aber nicht lange da Maudado und Zombey einen Mann mit verstümmeltem Clansymbol finden und herausfinden wollen was ihm zugestoßen ist. N...