Kapitel 62

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Ich sah in die Runde und murmelte leise:" Was tun wir jetzt? Wir müssen ihm irgendwie helfen!"

Zombey legte mir eine Hand auf die Schulter und sah mich fest an:" Wir müssen erstmal abwarten."

"Ernsthaft?", wollte ich aufgebracht wissen und musste mich beherrschen nicht laut zu werden.
Mein Blick glitt zu Manu und Palle, die beide bedrückt die Köpfe gesenkt hatten.

"Ihr seid auch seiner Meinung?", richtete ich meine Frage an die beiden und sie nickten vorsichtig.

"Seid ihr denn alle verrückt? Die Situation könnte jeden Moment eskalieren und dann sitzen wir hier in diesem Gebüsch und können nichts tun," zischte ich wütend.

"Beruhig dich bitte," versuchte Zombey mich zu besänftigen.

"Ich bin ruhig," erwiderte ich knurrend.

"Warum ist dir Noah überhaupt so wichtig?", fragte Patrick verwirrt und sofort funkelte in Michas Augen Misstrauen.
"Genau," wiederholte der Wolf," Warum ist er dir so wichtig?"

"Denkst du ernsthaft ich würde für Noah noch irgendetwas empfinden?", wollte ich fassungslos wissen.
"Jungs," mischte sich Manu ein, wurde jedoch von Zombey unterbrochen.
"So siehts aus, warum solltest du sonst so ein Fass aufmachen wenn es um seine Sicherheit geht!"
"Willst du mich veräppeln," knurrte ich wütend," Jetzt ist beim besten Willen nicht die Zeit um eifersüchtig zu sein. Besonders nicht diese kindische Art."

Ich seufzte und sah Zombey tief in die Augen:" Mir geht es hier um die Person und nicht um Noah. Vertrau mir also wenn ich dir sage, dass ich einfach nicht will, dass noch jemand wegen Fuchs verletzt wird. Zu viel ist geschehen, zu viele Menschen sind im Krankenhaus gelandet und ich will einfach nicht, dass die Liste noch länger wird. Ich will nicht, dass Noah gegen seinen Bruder kämpfen muss."
Ich machte eine kurze Pause und sagte dann:" Bist du jetzt zufrieden?"

Beschämt nickte Zombey:" Tut mir leid für den kleinen Ausraster. Der Gedanke, dass du für die kleine Ratte noch etwas empfinden könntest hat mich einfach nur so wütend gemacht."
"Das verstehe ich, aber du solltest wirklich versuchen dich etwas zu beherrschen," murmelte ich und lächelte leicht.

Zombey erwiderte mein Lächeln und am liebsten hätte ich mich nach vorne gebeugt um ihn zu umarmen.

"Habt ihr es jetzt, Jungs?", zischte Manu, der ziemlich gehetzt klang.
"Ja," erwiderte Zombey leise.

"Gut, wird sind nämlich kurz davor aufzufliegen," brummte Manu und deutete mit dem Kopf in Richtung des kleinen Sees.

Ich spitzte die Ohren und hörte Eddie:" Hör auf mit den Lügen! Hier ist doch noch jemand! Wer ist da?"

Noah schnaubte:" Du bist paranoid geworden, lieber Bruder. Hier ist niemand! Ich habe dich extra hier her gebeten damit wir allein sind."

Meine Beine verkrampften sich und ich schluckte schwer. Wenn Noah seinen Bruder nicht davon überzeugen könnte, dass niemand außer den beiden hier war dann würden wir Probleme bekommen.

"Bist du dir da sicher?", fragte Eddie und ich hörte seine Schritte.
"Aber natürlich. Wer sollte sich hier bitte aufhalten? Ich habe extra nachgesehen ob jemand hier ist bevor du gekommen bist," erklärte Noah, der seinem Bruder folgte.

Es wurde still und es waren nur die Schritte der beiden Füchse zu vernehmen.

Nach einer knappen Minuten beugte sich Manu ein Stück nach vorne und hauchte:" Sie kommen näher!"

"Könntest du jetzt bitte aufhören herum zu schnüffeln!", rief Noah aufgebracht," Wir haben uns eben unterhalten."

"War das Gespräch nicht eigentlich schon beendet?", fragte Eddie, dessen Stimme mir plötzlich wesentlich näher vorkam," du willst kein Teil mehr meiner Allianz sein und solange du niemandem etwas erzählst kannst du gehen und dein ach so tolles, normales Leben führen."

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt