Kapitel 45

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Bevor Fuchs seine Rede weiter führen konnte wurde er von Michas Vater unterbrochen, der zwischen mir und seinem Sohn hin und her guckte.
"Hast du eben mit den Liebenden meinen Sohn und diesen Jungen gemeint?", fragte er und klang nicht besonders begeistert.

Zombeys Kiefermuskulatur verhärtete sich und ich stellte mich ein wenig hinter ihn, als mich der durchdringende Blick seines Vaters traf.

Fuchs grinste gehässig.
"Ganz recht.", rief er und deutete auf Zombey und mich," anscheinend wussten Sie nichts von der Affäre zwischen Ihrem Sohn und dem anderen Burschen."
"Eine Affäre!", schrie Herr Rankl schrill.
"Wir haben keine Affäre!", brüllte Zombey zurück und ich konnte nicht sagen ob sein Zorn durch seinen Vater oder Fuchs kam.
"Tatsächlich?", wollte Fuchs wissen und grinste breit. Dieses Grinsen konnte nichts Gutes bedeuten.

Am liebsten hätte ich Zombeys Hand genommen aber ich musste mich unter den wachsamen Blicken seiner Eltern damit begnügen dass meine Finger nur kurz seine streifen konnten.

"Ich habe da etwas ganz anderes gehört." Fuchs legte interessiert den Kopf schief und wartete auf unsere Reaktion.
Zombey knurrte leise und ich blieb still. Man durfte Eddie keine Angriffsfläche bieten, denn das würde er gegen einen verwenden.

Fuchs trat näher zu uns und packte mich am Kinn.
Sofort sprang mir Zombey zur Hilfe, wurde aber von zwei Robenträgern zuvor festgehalten.
Fuchs schüttelte schnalzend den Kopf:" Kein Grund auszurasten. Ich will mir deinen Freund nur genauer ansehen."
Im Hintergrund war das missbilligende Schnauben von Michas Mutter zu hören.

Brummend ließ ich mich von Fuchs ein Stück von Zombey wegziehen sodass ich als perfektes Schaubild für die auf der Couch sitzenden Rankls war.

Grinsend drehte Fuchs mein Gesicht hin und her und starrte mich an. Danach packte er mit der anderen Hand mein Handgelenk und zog es in seine Richtung. Die Hand an meinem Kinn verschwand und strich stattdessen über meinen Unterarm.

Sofort begann mein Clansymbol zu glühen und schwach golden zu leuchten. Die goldene Farbe schien noch schwächer zu wirken als beim letzten mal.
Interessiert sah ich mir mein hell leuchtendes Clansymbol an.
Jetzt wo Falke mir alles erklärt hatte schien ich meine Bindung zu ihr, während mein Symbol so wunderschön leuchtete, nur noch stärker zu spüren.

Fuchs lachte leicht auf und murmelte so leise dass nur ich es hören könnte:" Ihr Kinder seid zu einfach zu durchschauen."
Gerade wollte ich verwirrt nachfragen was er damit meinte als er meinen Arm fallen ließ und mich in die andere Ecke des Zimmers schubste.

Überrascht von der plötzlichen Bewegung von Fuchs konnte ich nicht mehr schnell genug reagieren und knallte, vor Schmerz stöhnend, mit der Hüfte gegen eine Kommodo. Die Vase darauf erzitterte als das Möbelstück einmal wackelte.

Ich hörte eine wütende Beleidigung von Zombey und wollte seinem Beispiel gerne folgen, doch bevor ich etwas sagen konnte stand ein dritter von Fuchs' Handlangern bei mir und hielt mich fest. Eine seiner Hände lag auf meinem Arm, der andere über meinem Mund.

"Lass ihn los," zischte Zombey," er hat dir nichts getan!"
"Er hat mir sehr wohl etwas getan," fauchte Fuchs und seine Ruhe schien mit einem mal verschwunden," und das weißt du genau."

Eddie rollte mir den Augen und machte eine kleine Handbewegung. Seine Handlanger zerrten Zombey in die Mitte des Raumes, genau vor seine Eltern.

"Das ist im Moment nicht mein Problem," murmelte Fuchs an Zombey gewandt und fuhr dann lauter fort," Ich will Ihnen etwas zeigen. Sehen Sie sich bitte das an."

Einer der Robenträger riss Zombeys Arm in die Höhe und Fuchs strich mit seinen Fingern über das Wolfssymbol.

Ich kniff die Augen zusammen als das Clansymbol begann zu leuchten, zwar wesentlich schwacher als mein eigenes, aber immer noch kräftig genug. Im Gegensatz zu meinem Symbol hingegen glänzte Zombeys aber in einem kräftigen Goldton.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt