Prolog

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Die Sonne ging gerade in einem bunten Farbenspektakel aus rot und orange hinter den letzten Häusern unter.
Ein paar Strahlen schienen durch die Fenster in die Wohnung und erhellten den leeren Raum, in dem drei Männer standen.

Einer der Männer, ein großgewachsener, dünner Junge, der etwa Mitte Zwanzig war und feuerrote kurze Haare hatte hob die Hand und deutete auf die Fenster.

Augenblicklich bewegten sich die anderen beiden Männer, die in blutroten Roben mit übergroßen Kapuzen gekleidet waren und schoben schwere Vorhänge vor die Fenster.

Sofort erlosch das Licht der Sonne und der Raum war nur noch von einer einsamen Glühbirne, die von der Decke hing erleuchtet.

Die beiden Männer stellten sich neben die Tür und nickten dem Rothaarigen zu. Dieser erwiderte die Geste und zog sich die Kapuze seiner eigenen Robe über den Kopf.
Die Männer an der Tür taten dasselbe und warteten ab.

Einige Zeit standen die drei unbeweglich an Ort und Stelle und starrten düster unter ihren Kapuzen hervor bis es schließlich leise klopfte.

Es klopfte zweimal kurz, einmal lang und danach noch einmal kurz.
Das war das Zeichen und der rothaarige Junge nickte.

Einer der Männer an der Tür öffnete diese und zog einen weiteren Mann herein. Sofort darauf schloss er die Tür wieder.

Der Mann war Mitte vierzig, hatte grau meliertes Haar, braune Augen und eine Brille auf der Nase.

Der Junge zeigte dem Mann an vor ihn zu treten und er tat wie geheißen.

"Woher hast du von uns gehört?", fragte der Junge und fuhr dabei gelassen über den goldenen Siegelring an seinem Finger.

"Meine Familie unterstützt schon seit Generationen diese Bewegung," erwiderte er und hatte den Kopf als unterwürfige Geste etwas nach unten gebeugt.

"Wie ist dein Familienname?", wollte der Junge wissen und trat einen Schritt nach vorne.
"Braun", kam die knappe Antwort.

Er nickte und wandte sich von dem Mann ab:" Du weißt wen du vor dir hast?"
"Leider nicht, es tut mir leid. Diese Organisation ist sehr diskret."
"Was auch gut so ist." 

Der Junge lachte leicht auf und zog sich dann die Kapuze vom Kopf. Danach drehte er sich um und beobachtete interessiert die Reaktion des anderen Mannes.

Dessen Augen weiteten sich überrascht:" Aber Ihr seid ja nur ein Junge!"
"Das bekomme ich oft zu hören," er lächelte leicht," man nennt mich Fuchs und ich wurde schon seit meiner Geburt auf meinen Posten als Anführer vorbereitet. Oftmals erwarten die Leute bei meinem Alter Unreifheit und wenig Erfahrung aber ich entspreche diesem Bild nicht. Ich bin dabei die Organisation wieder groß zu machen. Ganz allein. Und das alles durch meinen Verstand und meine Erfahrung."

"Fuchs? Ihr nennt Euch wie Euren Tiergeist? Das ist Gotteslästerung," rief der Mann empört," ich dachte es geht Euch hierbei um das Wohl der Tiergeister!"

"Mein lieber Herr Braun," Fuchs lächelte ruhig," mir geht es hierbei auch um das Wohl unserer Schöpfer. Mir ist selbst mein Tiergeist erschienen und hat mich hierfür bestimmt."
"D-das ist doch-"
"Schwer zu glauben? Das bekomme ich oft zu hören," Fuchs schüttelte tadelnd den Kopf," obwohl es die Wahrheit ist."

Einer der Männer an der Tür räusperte sich und Fuchs seufzte:" Ich habe leider keine Zeit mehr um noch lange zu plaudern. Ich muss meine Entscheidung treffen."
"Welche Entscheidung?" Der Mann sah verwirrt zwischen den beiden an der Tür und Fuchs hin und her.

"Ich muss entscheiden ob du aufgenommen wirst," erkläte der rothaarige Junge.
"Aber ich dachte es ist klar dass ich hier aufgenommen werde. Meine Familie ist doch schon seit Generationen Teil dieser Organisation!", protestierte der Mann wütend.

The Trails of a Falcon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt