Ich trat durch die Flure des Krankenhauses, als eine kurze Bewegung aus dem Augenwinkel meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich erblickte Negan und Lydia. Fest hielt er sie in den Armen, während sie leise aufschluchzte und ihre Trauer an die Oberfläche hervorkommen ließ.
»Wer hätte gedacht, dass Negan derjenige ist, der sie trösten könnte.« Seufzte Joey und trat auf mich zu. »Es ist gut so.« Erwiderte ich und verstieß ihm einen leichten Knuff in die Seite. »Du kannst halt nicht immer der Ritter in weißer Rüstung sein.«
»Ich weiß, Saraya.« Giftete er und verzog das Gesicht. »Ich mag sie.«Ich schlang meinen Arm um seine breiten Schultern und lächelte schief. »Das ist nichts Neues, Joey. Ich bin sicher, dass ihr das auch bewusst ist.«
»Du machst es nicht besser.« Sagte Joey und löste sich wieder von mir, schaute ein letztes Mal zu Negan und Lydia und ging schließlich davon.Ich rollte mit den Augen und begab mich auf die Suche nach Judith und Ruby, als Jerry mir plötzlich mit einem Walkie-Talkie entgegen kam. »Daryl will mit dir sprechen.« Er drückte mir das kleine schwarze Gerät in die Hände und ging wieder davon.
»Daryl, was ist los?« Fragte ich und stellte mich an eines der dreckigen Fenster.
»Saraya, ich habe Judith mit mir.«
»Da Draußen?« Mein Gesicht verzog sich vor Schreck und meine Muskeln spannten sich an.
Nur bei der Vorstellung, dass sie vielleicht auf Beta treffen könnten, drehte sich mir der Magen und Daryl wusste das vermutlich, dass er schnell weitersprach. »Sie ist sicher, keine Sorge. Traust du mir?«
»Ja«, murmelte ich leise, »passt auf euch auf.«Ich schaltete das Funkgerät aus und legte es zur Seite. »Hey.« Rosita trat mit einem zarten Lächeln auf mich zu und lehnte sich gegen die beschmutze weiße Wand.
»Hey.« Ich versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, doch versagte kläglich. »Was ist los?« Sie umfasste mein Gesicht mit den Händen, dass ich gezwungen war, sie anzusehen.
»Judith und Daryl sind da Draußen mit Beta.« Gestand ich und presste die Lippen fest zu einem Strich zusammen.»Mach dir keine Sorgen. Daryl wird sie beschützen.« Sprach Rosita sanft und klemmte mir meine vorderen Haarsträhnen hinters Ohr.
»Ich weiß.« Ich atmete tief durch und schloss die Augen, als ich Röcheln aus der Ferne vernahm. Es war dumpf und weit entfernt und doch war es kaum zu überhören.
»Hörst du das?« Fragte ich und öffnete die Augen. »Was denn?« Rosita schaute perplex. Ich schaute aus dem Fenster und erblickte endlich wonach ich gesucht hatte.
»Sie sind hier.« Ich deutete auf die Herde, die auf das kleine Krankenhaus zukam.***
Nervös lauschte ich Gabriels Plan der beinhaltete, dass vier Gruppe gebildet werden, die sich durch die Herde schleichen um Luke die Dinge zu beschaffen, die er benötigte, um gegen die Streuner zu agieren, doch mein Kopf schoss schließlich in die Höhe, als Oceanside das Wort ergriff. Beinahe angewidert schauten sie zu Lydia und sagten: »Wir melden uns freiwillig, aber nicht wenn sie geht.«
»Gut, dann bleibt ihr hier«, zischte ich und stellte mich neben das Mädchen, das betrübt zu Boden schaute.»Wir vertrauen euch«, murmelte das andere Mädchen, Rachel war ihr Name. »Aber dafür sind wir noch nicht bereit.« Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich wollte einen Schritt vormachen, doch Rosita zog mich an der Hand zurück. »Sie haben Angst, Saraya. Das ist alles.« Ich seufzte leise auf und nickte, bevor ich zurück zu Gabriel schaute.
***
Ich klopfte zweimal an der weißen Tür, bevor ich sie öffnete und erwartungsvoll zu Lydia schaute, welche zusammengezogen auf dem Bett lag. »Was willst du?« Murmelte sie und schaute zu mir auf. »Was denkst du?« Ich ergriff ihre Hand und zog sie auf die Beine. »Du kommt mit nach Draußen durch die Herde.«
»Sagten deine Freunde nicht, dass sie mit mir nicht gehen würden?« Argumentierte das Mädchen, doch folgte mir dennoch durch die Flure, die Treppen herunter ins Unterste Geschoss. »Und sagte ich nicht, dass sie dann hierbleiben?« Erwiderte ich mit einem sanften Lächeln und schob sie in eine kleine Halle, wo Luke, seine Freundin, Daryl, Carol und Magna bereits auf uns warteten.
Judith hatte ich bereits oben empfangen und sie mit Ruby und den restlichen Kindern zu Miss Cross geschickt. »Wieso tust du das?« Plötzlich blieb Lydia stehen und drehte sich zu mir um. »Ich hab's dir doch bereits erklärt«, ich ergriff ihre Hand und drückte sie fest, »wir sind Familie. Nun los, schmier dich mit Streunerblut voll. Ich komme gleich nach.«
Ich eilte die einzelnen Treppen hinauf zum Obergeschoss und trat schließlich in Rositas Zimmer. »Hey.« Sie lächelte und stemmte sich vom Bett ab. »Hey.« Ich atmete tief durch und verschränkte meine Finger mit ihren.
»Ich gehe raus mit den anderen, um Lukes Sachen zusammenzusuchen und die Herde von hier wegzulocken.« Gestand ich.
»Was?« Rosita entließ meine Hände und umfasste stattdessen mein Gesicht.
»Das ist zu gefährlich. Die Whisperer kennen dich, Saraya. Sie werden dich als erstes erkennen.« Sagte sie panisch und obwohl ich wusste, dass sie recht hatte, schüttelte ich den Kopf hin und her, als würde es irgendetwas ändern.»Ich muss es wenigstens versuchen! Das schulde ich unseren Leuten.« Argumentierte ich, doch Rosita würde sich nicht darauf einlassen. »Du schuldest Niemanden irgendwas. Bleib hier bei mir.«
»Ich kann nicht.« Ich schaute in ihre flehenden , traurigen Augen und mein Herz begann zu schmelzen.Bleib stark, Saraya, verordnete ich mir. Du tust das hier, um all diese Leute zu beschützen.
Ich versuchte, mich von Rosita zu lösen- es war Zeit, dass ich endlich zurückkehrte, doch sie zog mich augenblicklich am Arm wieder zurück . »Saraya, ich-« Begann sie, doch die nächsten Worte wollten einfach nicht über ihre Lippen kommen. »Ich weiß.« Ich fuhr mit meinen Fingern über ihre Wange, bevor ich ein weiteres Mal versuchte zu gehen, doch sie wollte es nicht zulassen.
»Nein! Ich muss es sagen!« Rief sie aufgebracht. Kurz war es still, bis sie dann endlich sagte :»Ich liebe dich.«
Mein Herz setzte einen Schlag lang aus und mein Atem stockte. »Ich-«
»Ich weiß, jetzt ist kein guter Moment das zu sagen«, fiel sie mir ins Wort, »und das geht vermutlich auch viel zu schnell, aber wenn wir heute hier sterben würde ich bereuen nichts gesagt zu haben. Ich will nicht, dass du mir darauf antwortest.« Sie drückte mich vorsichtig zurück zur Tür. »Pass auf dich da draußen auf. Ich kann dich nicht verlieren.«Für einen kurzen Moment verharrte ich in der Position, bis ich ihren Wunsch nachging, den Raum verließ und mich auf den Weg zurück in Untergeschoss machte.
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All I want is you (Negan ff)✔️
FanfictionSaraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...