|55| Ruby

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Breit lächelnd trat ich aus der Kirche

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Breit lächelnd trat ich aus der Kirche. Jedoch kam ich nicht weit, bevor ich am Arm zurückgezogen wurde. Aaron stand vor mir, seine Arme vor der Brust verschränkt.
»Du bringst uns alle in Gefahr, Saraya.« Ich zog meine Augenbrauen in die Höhe.
»Wieso? Weil ich jemanden eine Chance gebe etwas gutes zu tun?« Aaron knirschte mit den Zähnen. Ihm schien gar nicht zu gefallen, was ich über Negan sagte.

»Er ist nicht irgendjemand!« Zischte Aaron zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ich bildete mir ein, Tränen zu bemerken, die sich in seinen Augen bildeten.
»Wegen ihm sind tausende gestorben. Eric ist gestorben.«
»Aaron.« Ich warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Eric war Aaron's damaliger Freund gewesen, bis er bei einem Angriff auf eine Gruppe von Saviors gestorben ist. Ich suchte nach den richtigen Worten, um ihn zu beruhigen. Was sollte man groß sagen?

Wäre ich an Aaron's Stelle, würde ich genauso empfinden. Doch es ging hier um Negen. Um meinen Ehemann, den ich mehr als alles andere liebte. Ich konnte nicht zulassen, dass er in einer Zelle verrotten würde.
»Es tut mir leid, Aaron.« Ich atmete tief durch. »Aber das war Krieg. Viele sind von beiden Seiten gestorben.« Er starrte mich ungläubig an. Ich senkte meinen Kopf und sah auf meine Hände herab. »Ich muss jetzt los.« Ich drehte mich um und ging davon.

***

»Rosita!« Ich rannte auf das Tor zu, das geöffnet wurde. Ich beobachtete, wie Gabriel und Rosita Hand in Hand Alexandria betraten. Eugene war nicht weit hinter ihnen.
Ein Lächeln bildete sich auf ihre Lippen.
»Hey, Saraya.« Rosita fiel mir in die Arme.
»Wie geht es dir?« Fragte ich schnell.
»Besser.« Ich löste mich wieder von ihr und musterte sie eindringlich. Sie war glücklich. Glücklicher als sonst.

Ich sah von Gabriel zu ihr- hin und her.
»Ist irgendwas passiert?« Ich legte den Kopf schief und versuchte, aus ihnen schlau zu werden. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, ertönte Eugenes Stimme.
»Sie ist schwanger.« Mir klappte der Mund auf.
»Du bist schwanger?« Wiederholte ich und sah wieder zu Rosita. Sie nickte breit lächelnd.

Ich zog sie wieder in eine Umarmung.
»Ich freue mich für euch.«

***

Ich war auf dem Weg nach Hause, als etwas meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Lächeln Schlich sich auf  meine Lippen.
»Hey Fremder.« Ich beobachtete, wie Negan sich zu mir umdrehte und mich schief anlächelte.
»Hey Fremde.« Er schmiss eine Tomate hoch und fing sie wieder gekonnt auf.

Kopfschüttelnd ging ich auf ihn zu.
»Du scheinst eine gute Zeit hier draußen zu haben.« Bemerkte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Er nickte. Ich bildete mir ein, ein Funkeln in seinen Augen zu sehen. Er war glücklich.
»Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals wieder rauskommen würde.« Er trat ein paar Schritte auf mich zu, bis er genau vor mir stand. »Aber du hast es geschafft, Saraya. Du hast mich gerettet.«

Plötzlich streckte er sich vor und schloss mich in seine Arme.
»Danke.« Hauchte er mir ins Ohr. Ich nickte schnell und erwiderte die Umarmung.

»Du brauchst mir nicht zu danken, Negan.« Ich löste mich wieder aus der Umarmung und strich ihm die vorderen Haarsträhnen hinters Ohr, die ihm ins Gesicht gefallen waren. Ich legte den Kopf schief und musterte mich neugierig.

»Wie hast du es überhaupt geschafft?«
Ich tippte mir auf meine Unterlippe.
»Ich habe halt eine gewisse Überzeugungskraft.«
»Ach wirklich?« Er fuhr mit seinen Fingern über meine Wange.
Ich nickte und nahm seine Hand von meiner Wange. Ich befürchtete,dass jemand uns sehen könnte.

»Mommy!« Ich drehte mich um, als ich eine mir bekannte Stimme vernahm. Ruby kam mit einem breiten Lächeln auf mich zugelaufen.
»Hey.« Ich hob sie hoch und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Ich zögerte, bevor ich mich mit ihr zu Negan umdrehte.
»Ruby, das ist Negan. Negan-« Ich brach ab. Er wusste, wen ich in meinen Armen hatte. Sie war seine Tochter.

Er sah auf sie herab, als wäre sie das kostbarste auf der ganzen Welt.
»Hey Ruby.« Begrüße er sie mit einem halben Lächeln auf dem Gesicht.

Sie winkte ihm Hallo und kicherte leise vor sich hin, während ich daneben stand, nicht wissend, was ich sagen sollte. Zumindest bis Ruby ihre Arme nach Negan ausstreckte und verlangte, dass er sie entgegennahm, was er schließlich auch tat.

Ich biss mir fest auf meine Unterlippe, als ich beobachtete, wie Negan sie breit angrinste. Ich hätte mir niemals vorstellen können, die beiden irgendwann so zu sehen. Kurz bildete ich mir ein, dass Ruby vielleicht wissen könnte, dass Negan ihr Vater war, doch schob den Gedanken kurz danach beiseite. Sie war zu Jung und ich hatte nie in ihrer Nähe darüber gesprochen. Es war nicht möglich, dass sie davon wusste.

Ich warf einen Blick über meine Schulter und bemerkte, dass einige begannen zu starren. »Ruby, ich glaube, du musst heute noch Hausaufgaben machen.« Ich setzte ein Lächeln auf.

»Okay Mommy.« Negan ließ sie wieder runter und sie rannte davon, doch das Lächeln blieb auf seinem Gesicht. Ich legte meine Hand auf seine Schulter.
»Ich muss jetzt los. Wie sehen uns morgen wieder.« Ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor ich verschwand.

All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt