All I want is you (Negan ff)✔️

|70| Rache

»Nicht.« Ich stieß Daryls Armbrust zur Seite und schaute zu Negan, welcher erleichtert ausatmete, bis meine Faust sein Gesicht traf. Wut füllte meinen Körper und weitere Schläge folgten. »Du blödes Arschloch.«

Daryl spielte mit der Idee mich zurückzuziehen, doch trat einen Schritt zurück, sobald ich ihn einen warnenden Blick zuschoss und mich schließlich wieder Negan zuwendete.
»Wie konntest du nur?« Stieß ich Zähneknirschend hervor und verstieß ihm einen Tritt in die Wirbelsäule. »Wovon redest du?« Zischte er und wehrte meinen nächsten Schlag ab. »Ich habe dich gesehen, Negan. Dich und Alpha im Wald!« Noch immer schien er verwirrt, dass ich mich auf ihn drauf setzte, seinen Kragen packte und erneut zuschlug.

»Ich bin dir nachgekommen, wurde von den Whisperers gefoltert und dann sehe ich, wie du ihren Boss fickst!« Traurig schaute er mich an und ich sah endlich, was ich angerichtet hatte. Seine Lippe war aufgeplatzt, seine Nase wohlmöglich gebrochen und das rechte Auge begann, anzuschwellen. Ich zog mein kleines Messer aus der Hosentasche und hielt es ihm an die Kehle- Tränen formten sich in meinen Augen an.

»Du wusstest, dass sie Hilltop angreifen würden, nicht wahr?« Er antwortete nicht und ich war gezwungen, fortzusetzen. »Du hast ihr gesagt, dass sie uns die Wege abschneiden sollte, damit wir nicht wegkommen. Du wusstest, dass dort Kinder sind, aber es war dir scheißegal. Was dachtest du? Wolltest du dich rächen? Ein neues Sanctuary aufbauen und uns auf den Knien sehen?« Spukte ich Negan die Worte entgegen, doch alles was er mir zu bietet hatte war ein "Es tut mir leid".

Meine Klinge drückte weiter in sein Fleisch, genau dort, wo Rick eine Narbe hinterlassen hatte, und Blut rann seinen Hals hinunter und tunkte den Kragen seines weißen T-Shirts rot, doch noch bevor ich weiteren Schaden anrichten konnte, riss mich Daryl aus meinen tun.

Er deutete auf die einzelnen Whisperer, die uns umgaben mit Waffen. Schnell stieg ich von Negan und hob beide Hände.
»Wegen dir ist Alpha tot.« Stellte einer von ihnen fest und deute auf Negan. »Das heißt, du bist unser neuer Alpha.«

Ich rollte genervt mit den Augen und holte mit dem Messer aus, doch noch bevor ich seine Kehle durchschneiden konnte, packte Negan meine Hand, lächelte schief und entwaffnete mich, bevor seine Männer mich auf die Knie drückten und meine Hände hinterm Rücken fesselten.

»Sie hatte schon immer Krallen.« Er lachte herzlich auf und wandte sich schließlich Daryl zu. »Daryl, Knie vor dem Alpha.« Der Mann mit dem Schulterlangen Haar folgte seinem Befehl, doch wagte es nicht den Blick abzuwenden.

»Verdammt«, Negan fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe, »es fühlt sich langsam echt an. Daryl, du hattest Recht als du sagtest, dass ich es mag. Fakt ist ich mag es ziemlich.« Ich biss fest die Zähne zusammen und funkelte meinen Gegenüber böse an. »Sieht so aus, als hättest du dein neues Sanctuary nach allem.«
»Du hast Recht, Saraya, und ja, ich will euch alle auf den Knien sehen, aber niemals«, seine Miene wurde ernst, bevor er auf Daryl zielte, »wollte ich dich verletzen.«

»Dann erschieß mich, nicht Daryl!« Rief ich verzweifelt und erneut zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Lippen ab. »Wieso zum Teufel sollte ich euch erschießen?« Plötzlich hob er die Waffe und erschoss einen der Whisperer, doch als er erneut abdrücken wollte, klemmte sie.

Wild zog ich an den Fesseln, dass sie sich nach kurzer Zeit lösten, zog mein Messer und erledigte den Whisperer, der kurz davor gewesen war Negan das Leben zu nehmen.
»Wow, das war-« Negan brach ab und klatschte Lachend mit den Händen.
»Bist du okay, Daryl?« Ich durchtrennte die Fesseln meines Freundes und schaute besorgt zu ihm auf, doch er nickte nur.

***

Grimmig schaute ich zu Daryl und Negan, welche auf einem Baumstumpf saßen, bevor ich wild begann, mit meinem Schwert zu fuchteln, als hätte ich einen Gegner. Bereits seid einer halben Stunde warteten wir auf Carol, doch wir alle vermuteten bereits, dass sie nicht zurückkommen würde.

»Hey.« Ich riss den Kopf zur Seite und erblickte Negan. »Können wir reden?« Er legte den Kopf schief und musterte mich eindringlich, doch ich schüttelte den Kopf. »Nein.«

Ich wollte weiter mit der Luft kämpfen, aber Negan würde nicht locker lassen.
»Bitte.« Ich seufzte genervt auf und steckte das Schwert zurück in den Waffengürtel.
»Was willst du, Negan?« Er atmete tief durch und schaute zu Boden.

»Ich meinte, was ich gesagt habe; ich wollte dich niemals verletzen, ab-«
»Aber das hast du.« Fiel ich ihm ins Wort und stemmte die Hände in die Hüfte.
»Carol hat mich aus der Zelle entlassen, um Alpha zu erledigen und ich dachte, das wäre die Chance Alexandrias vertrauen zu gewinnen und vielleicht könnten wir dann irgendwann zusammen sein.« Ich schüttelte den Kopf und starrte in die Ferne.
»Du musstest nicht mit Alpha schlafen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Du musstest auch nicht Hilltop angreifen oder sie beraten und uns den Weg abschneiden! Du mochtest es.«

»Du hast recht«, sagte Negan und verschränkte die Arme vor der Brust, »ich mochte es Kontrolle zu haben, Saraya, und nicht in einer Zelle zu sitzen!«
»Ich muss mir das nicht anhören.« Ich versuchte, an ihm Vorbeizugehen, doch er zog mich an der Hand zurück. »Nein, du wirst mir zuhören. Ich habe versucht, sie umzustimmen bis zum Schluss. Niemals wollte ich einen von euch in Gefahr bringen! Lydia hatte ich gefangen genommen, um sicherzugehen, dass Alpha sie nicht zuerst findet. Du hattest Recht, das im Wald war eine beschissene Aktion und ich würde es zurücknehmen wenn ich könnte, doch-«

»Hattest du Gefühle für sie?« Unterbrach ich Negan endlich und musterte ihn eindringlich und als er nach wenigen Sekunden nicht antwortete, riss ich mich von ihm los und ging zurück zu Daryl.

***

Alexandria, Oceanside und die Überlebenden aus Hilltop hatten sich in einem Krankenhaus niedergelassen. Wir wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war, dass die Whisperers wiederkehrten, um ihren Alpha zu rächen.

Ich saß im Zimmer, das mir zugewiesen wurde, und wischte mit einem feuchten Tuch das Blut von meinen Händen, als Rosita plötzlich in den Raum stürmte.
»Wo zum Teufel warst du?« Ich versuchte, mich vom Bett abzustemmen, doch sie drückte mich zurück. »Ich habe mir Sorgen gemacht!«
»Rosita«, sanft umfasste ich ihre Hände, »mir ist nicht passiert. Mach dir keine Sorgen.« Rosita schüttelte eifrig den Kopf.

»Du verstehst nicht was ich meine!« Stillschweigend schaute ich zu ihr auf, als sie sich plötzlich vorstreckte und ihre Lippen auf die meine presste. Ich erwiderte den Kuss ohne zu zögern und umschloss ihr Gesicht mit den Händen. Kleidungsstücke fanden den Boden und ich gab mich Rosita vollkommen hin. Ich wusste nicht, was anrichtete, dass mein Herz schnell schlug und sich ein warmes Gefühl in meinem Bauch ausbreitete, doch es fühlte sich richtig an und Gut.